Der Kontosaldo bezeichnet die Differenz zwischen Soll und Haben. Bei einem privaten Girokonto oder Geschäftskonto werden alle Zahlungseingänge und Zahlungseingänge verbucht, sowie ein Beleg vorliegt. Mit den Kontoauszügen erhält der Inhaber des Kontos den Überblick über den Stand von Soll und Haben auf seinem Konto, also alle Ein- und Ausgänge während einer bestimmten Periode, in der Regel einmal im Monat. Darüber hinaus können aktuelle Veränderung auf dem Konto jederzeit eingesehen werden. Beim Online Konto kann der Kontoinhaber zu jeder Zeit seinen aktuellen Kontostand überprüfen. Beim Girokonto werden Zahlungseingänge im Haben und Zahlungsausgänge im Soll verbucht. Im Soll wird ein Minussaldo abgebildet, im Haben ein Plussaldo.
Bei einem Konto geht es immer um die Abbildung der Gewinn- und Verlustrechnung. Übersteigen bei einem Konto die Zahlungsausgänge, das Soll, die Zahlungseingänge kommt ein Sollsaldo zustande. Im umgekehrten Fall, bei höheren Eingängen als Ausgängen, besteht ein Habensaldo. Letztlich zeigt der Kontosaldo immer den Bestand auf dem Konto an. Übersteigen die Ausgänge im Soll den Bestand auf dem Konto, so handelt es sich um einen negativen Saldo. Das Konto ist im Minus. Bei einem üblichen Girokonto wird in diesem Fall der Dispo in Anspruch genommen. Bei einem reinen Guthabenkonto oder Gewährung eines Dispositionskredits werden Abbuchungen, die einen negativen Saldo zur Folge hätten, nicht vorgenommen.
Inhalt
Überziehungsrahmen für den negativen Saldo
Gewöhnlich gewähren die Banken für ein Girokonto ihren Kunden einen gewissen Überziehungsrahmen. Das heißt, bis zu einer von der Bank festgesetzten Grenze, können Zahlungen über die auf dem Konto vorhandenen Geldmittel hinaus vorgenommen werden. Je größer der negative Saldo, desto mehr Geld wurde von der Bank als Dispositionskredit in Anspruch genommen. Für das Geld, dass die Bank für den Überziehungsrahmen als Kredit gewährt, werden Zinsen berechnet. Da es sich beim Dispo um einen besonders flexiblen Kredit handelt, für den keine monatliche Tilgung festgelegt und der nicht auf eine feste Laufzeit begrenzt ist, sind die erhobenen Zinsen für den Dispo entschieden höher als der Zinssatz für Ratenkredite. Die flexiblen Dispokredite bergen für die Bank ein gewisses Risiko, da es keine festen Vereinbarungen über die Rückzahlung innerhalb fester Zeiträume gibt. Im Unterschied zum Girokonto werden für den negativen Saldo auf einer Kreditkarte nicht sofort Zinsen berechnet, sondern in der Regel erst nach vier Wochen.
Konto und Kontoauszüge kontrollieren
Auf dem Kontoauszug vom Girokonto wird gewöhnlich ein Gesamtsaldo angezeigt. Dieser Kontosaldo entspricht dem Bestand auf dem Konto zum Zeitpunkt der Erstellung vom Kontoauszug. Die regelmäßige Kontrolle des Kontos ist für den Kontoinhaber wichtig. Die monatlichen Kontoauszüge lassen erkenne, ob sich der Kontosaldo im Plus oder im Minus befindet. Außerdem werden auf dem Kontoauszug alle laufenden Ein- und Ausgänge von Zahlungen auf dem Konto exakt verfolgen. Die Kontovorgänge sind mit dem jeweiligen Nachweis versehen, mit dem sich kontrollieren lässt, an welche anderen Konto Zahlungen geflossen sind oder von welchen Auftraggebern Zahlungen vorgenommen wurden. Die Kontrolle vom Girokonto ist bei jedem Online Konto von besonderer Wichtigkeit. Trotz des strengen Datenschutzes und den Sicherheitsvorkehrungen mit dem der Zugang zum eigenen Konto versehen ist, kann es vorkommen, dass Unbefugte sich zu dem Konto Zugang verschaffen können. Unberechtigte Abbuchungen durch Dritte vom eigenen Konto oder der eigenen Kreditkarte bzw. von Partnerkreditkarten sind sofort der Bank anzuzeigen. Gleichzeitig sollten alle EC- und Kreditkarten gesperrt werden. Für jede neue Karte sowie für den Online-Zugang zum Konto gilt es neue Passwörter zu erstellen. Ist der Kontoberechtigte nicht leichtfertig mit seinen Daten umgegangen oder hat die Kreditkarte an Dritte aus der Hand gegeben, leisten die Banken gewöhnlich Ersatz für die unberechtigte Abhebung. Gleichzeitig muss ein unberechtigter Zugang zum eigenen Konto und zu Karten bei der Polizei angezeigt werden.
Eigene Zahlungen und Zahlungseingänge geben darüber Aufschluss, in welcher Höhe eventuell der Dispo in Anspruch genommen wurde und über welchen Zeitraum. Das ist wichtig, um die Belastung durch die erhobenen Zinsen im Auge zu haben, die auf Dauer den Dispo zu einer sehr teuren Geldaufnahme machen. Ein positiver Kontosaldo im Haben gibt darüber Auskunft, über welche Geldmittel der Kontoinhaber aktuell verfügen kann. Ein hohes Plus auf einem nicht oder verschwindend gering verzinsten Girokonto ist auf Dauer nicht sehr sinnvoll. Gelder, die nicht direkt verwendet werden sollen, können zu besseren Zinsen auf ein Sparkonto oder auf das Tagesgeldkonto überwiesen werden. Allerdings sollten Sparanlagen nie zulasten vom Negativ-Saldo getätigt werden. Wurde auf den Überziehungsrahmen zugegriffen, sollten eingehende Gelder erst zur Begleichung des teuren Dispositionskredits verwendet werden. Spareinlagen lohnen sich nur bei einem positiven Kontosaldo auf dem Girokonto, der über den Lebensbedarf hinausgeht.
Kontosaldo auf dem Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto
Beim Festgeldkonto sind die Anlagen mit festen Summen und festen Laufzeiten zu Zinsen angelegt. Bis die Gelder freigegeben werden, werden sich hier nur Bewegungen im Haben durch die regelmäßigen Einzahlungen zeigen. Das flexible Tagesgeldkonto zeigt dagegen sowohl Eingänge wie auch Ausgänge. Der Kontoinhaber kann jederzeit vom Tagesgeldkonto Geld über sein Referenzkonto abheben. Bei Sparkonten jeder Art gibt es keinen Überziehungsrahmen wie beim Girokonto. Ein negativer Saldo im Soll lässt sich hier somit nicht erzeugen. Gerade beim Tagesgeldkonto lohnt sich jedoch der Blick auf den Gesamtsaldo, um den Überblick über die Höhe der Ersparnisse zu behalten.
Mehrere Konten für Zahlungsverkehr und Anlagen
Eine Person kann durchaus verschiedene Konten bei einer oder bei verschiedenen Banken anlegen. So kann sowohl ein privates Girokonto wie auch ein Geschäftskonto betrieben werden. Diese Trennung ist sehr sinnvoll. Mit getrennter Kontoführung lassen sich die Haushalts- und Geschäftsführung übersichtlich einzeln verwalten. Innerhalb einer Familie verfügen die Ehepaare häufig über ein gemeinsames sowie jeweils eigene Girokonto. Die Kinder können über eigene Giro- und Sparkonten verfügen. Bei Anlagekonten ergibt sich die Anzahl der Konten aus der Vielfalt der Anlagemöglichkeiten, z.B. auf dem Tagesgeldkonto, einem zusätzlichen Festgeldkonto und der Einrichtung eines Depots für Wertpapiere. Für all diese Konten erstellen die Banken Kontoauszüge zur regelmäßigen Kontrolle, auf denen der jeweilige Kontosaldo zu ersehen ist. Zum Ende des Kalenderjahres wird der Jahresabschluss für jedes einzelne Konto dem Bankkunden zugestellt.
Der Blick auf den Kontosaldo bei allen eigenen Bankkonten erlaubt die schnelle Übersicht zum aktuellen Kontostand und macht eine gute Planung der eigenen Finanzen möglich. Sowohl bei der Online-Ansicht wie beim Kontoauszug und Jahresabschluss ist der Kontosaldo eine wichtige Information.
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