Unter dem Terminus Kreditsumme versteht man den Gesamtbetrag, die nach erfolgreichem Kreditantrag ausgezahlt wird. Die Kreditsumme stellt dabei den reinen Netto-Darlehensbetrag dar, sodass weitere Nebenkosten in dieser natürlich nicht enthalten sind. Diese müssen vom Kunden aufgebracht werden um letztlich die Tilgung des Kredites in die Wege zu leiten. Die Kreditsumme wird meist auf das Konto des Kreditnehmers überwiesen, sie kann aber auch auf ein anderes berechtigtes Konto ausgezahlt werden, wenn dazu die erforderlichen Umstände erfüllt werden.
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Auszahlung der Kreditsumme
Die Auszahlung der Kreditsumme erfolgt ausschließlich nach erfolgtem Abschluss eine Kreditvertrages. Dabei ist die Form des Vertrages unbedeutend, es genügt, wenn dieser Formal im Internet über eine entsprechend gesicherte Plattform akzeptiert wurde. Das physische Schriftdokument ist also für die Auszahlung nicht erforderlich, sondern stellt nur eine gesetzlich verbriefte Notwendigkeit dar, die an den Kreditnehmer auch zu einem späteren Zeitpunkt zugestellt werden kann.
Höhe der Kreditsumme
Die Höhe der Kreditsumme wird zuvor im Antrag des Kunden festgelegt. Allerdings handelt es sich hier um keinen statischen Wert, denn bedingt durch diverse Umständen, kann die Summe von der Bank auch nochmals korrigiert werden. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn nach der Prüfung der Bonität, diese nicht ausreicht, um den gesamten gewünschten Kreditbetrag zu finanzieren. Auch der Kunde kann noch während der Phase der Prüfung, jederzeit die Höhe des Kreditersuchens variieren, sodass es sich um einen durchaus aktiven Prozess handelt, der in vielen Fällen auch mit Verhandlungen einher geht.
Minimale Grenze
Die Höhe der Kreditsumme unterliegt in Deutschland in der Regel einer minimalen Grenze, die von den Banken aber nicht genormt wurde. So kann jede Bank eine andere Untergrenze festlegen, wobei in den allermeisten Fällen das absolute Minimum bei 2.000 Euro angesiedelt ist. Der Grund hierfür liegt darin begründet, dass sich unterhalb dieses Wertes in der Regel eine Auszahlung nicht mehr lohnt, das die Aufwendungen für die Bearbeitung und die damit verbundenen Kosten schön höher ausfallen, als der Ertrag an möglichen Zinsen.
Maximale Obergrenze
Kreditsummen ist in Deutschland in der Regel keine maximale Obergrenze gesetzt. Diese wird einzig durch die Bonität des Kunden bestimmt. Allerdings wird eine Obergrenze durch das Eigenkapital der Bank gezogen, denn ab einem bestimmten Betrag ist eine Auszahlung nicht mehr möglich, da ab diesem Wert eine potenzielle Zahlungsunfähigkeit des Kreditinstitutes im Raum stehen würde, sollte das Geld nicht zurückgezahlt werden. Diese Grenze wird als maximaler Haftungsbetrag bezeichnet. Eine Überschreitung dieser Summe ist nur mit Zustimmung aller Gesellschafter oder durch die Hauptversammlung aller Aktionäre möglich.
Arten der Kreditsumme
Eine Kreditsumme muss nicht zwangsläufig in Bar – also in Form einer Überweisung – ausgezahlt werden. Hier bestehen mehrere Möglichkeiten, die der Kunde je nach bedarf oder nach Art des Kredites in Anspruch nehmen kann.
Monatliche Teilauszahlung
Bei Studentenkrediten oder anderen derartigen Darlehen, erfolgt die Auszahlung der Kreditsumme nicht im Ganzen. Hier werden monatliche Teilbeträge in Form eines Einkommens überwiesen, wobei die Gesamtsumme auf die Laufzeit aufgeteilt wird. Diese Form der Kreditsumme wird vor allem bei Darlehen verwendet, bei denen noch kein eigenes Einkommen besteht oder wenn es sich um ein Förderdarlehen handelt.
Gesplittete Kreditsumme
Eine gesplittete Kreditsumme wird in der Regel in zwei Teilen ausgezahlt Derartige Vergabemethoden dienen in der Regel dazu, Aufträge mit einem bestimmten Volumen zu finanzieren, wobei nicht sicher ist, in welchem Umfang eine entsprechende Investition am Ende wirklich erfolgen wird. Daher kommen solche Vorgänge vor allem bei Firmen zum Tragen, wobei eine Hälfte der Kreditsumme quasi als Reserve auf Abruf fungiert. Bei Privatkrediten ist dies in der Regel nicht üblich.
Finanzierungszahlung
Bei einer Finanzierung wird die Kreditsumme nicht direkt an den eigentlichen Kreditnehmer überwiesen, sondern jeweils an den Händler oder den Verkäufer, für den das Geld bestimmt ist. Der Kreditnehmer zahlt den Betrag dann in monatlichen Raten zurück. Diese Form kommt vor allem beim Immobilienkauf aber auch bei Consumer-Darlehen zum Einsatz.
Rechtliches zur Kreditsumme
Bei der Kreditsumme handelt es sich steuerlich gesehen um ein fiktives Einkommen. Da dieses Geld mit Zinsen zurückgezahlt werden muss, werden Steuern auf die Kredit nicht oder nur in einem gewissen Rahmen erhoben. In der Regel werden aber nur die Zinsen oder alle anderen Erträge, die durch das Geld erwirtschaftet wurden, in diesem Fall berücksichtigt. Die Kreditsumme selbst bleibt unangetastet, solange diese nicht neues Kapital erwirtschaftet.
Die Kreditsumme stellt rechtlich gesehen keinen pfändbaren Vermögenswert dar. Sollte ein Kreditnehmer in Schulden geraten, die nicht an die kreditgebende Bank zu zahlen sind, darf die auf dem Konto verbleibende Kreditsumme nicht gepfändet und zur Befriedung anderer Gläubiger genutzt werden. Hintergrund dieser Regelung ist, dass hierdurch eventuelle Investitionen verhindert werden, die die finanzielle Lage entspannen könnten. Zudem könnten aus einem solchen Unterfangen neue Schulden für den Kreditnehmer entstehen, die dann zu weiteren Konsequenzen und eventuell zum finanziellen Ruin führen würden.
Barauszahlung einer Kreditsumme
Die Barauszahlung einer Kreditsumme ist kein gängiges Verfahren. Einzige Ausnahme stellt hier der Barkredit dar, welcher direkt am Geldautomaten abgehoben werden kann. Größere Geldbeträge werden grundsätzlich per Überweisung oder allenfalls mittels Scheck an den Kunden übergeben. Hintergrund ist hier das Verhindern von Geldwäsche oder die Tätigung von illegalen Geschäften, die somit durch eine Barauszahlung direkt von der Bank mitfinanziert werden würden.
Barauszahlungen können in der Regel nur im Ausland vorgenommen werden, entweder wenn eine Bank im jeweiligen Land den Kredit vergibt oder die Kreditsumme an diese transferiert wurde. Die Auszahlung erfolgt dann nach der Gesetzgebung des jeweiligen Staates, sodass in diesem Fall die lokalen Gesetze beachtet werden müssen.
Umbuchung der Kreditsumme
Eine Kreditsumme kann nach der Auszahlung, in der Regel beliebig verwendet und somit auch auf andere Konten transferiert werden. Ausnahmen bestehen dann, wenn es sich um einen zweckgebundenen Kredit handelt, der für ein bestimmtes Vorhaben eingesetzt werden muss, dessen Durchführung der Bank auch nachzuweisen ist. In einem solchen Fall muss eine Umbuchung der Kreditsumme begründet werden. Kann dies nicht geschehen und wird der verbleib des Geldes nicht nachgewiesen, kann dies zur sofortigen Kündigung des Kreditvertrages seitens der Bank führen. In der Regel werden solche Geschäfte aber nur sehr selten und nur unter bestimmten Bedingungen durchgeführt, sodass es sich hier nicht um den Standard in der Geldwirtschaft handelt
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