Jede Bank ist nach dem MaRisk dazu verpflichtet eine standardisierte Kreditvorlage zu verwenden. Dabei muss die Kreditvorlage möglich sein und zweckmäßig passen. Die Gestaltung der Kreditvorlage muss zum Kredit passen und alle Informationen beinhalten, die wichtig sind, von dem Umfang des Kredits bis zur Komplexität bis hin zum Risikogehalt. Im Grunde handelt es sich bei den Kreditvorlagen um Formulare oder Vordrucke, die standardisiert sind und nicht individuell angefertigt werden. In den Kreditvorlagen befinden sich auch Informationen zu allen notwendigen Unterlagen, die für eine Kreditvergabe wichtig sind. Im Grunde dient die Kreditvorlage dazu, dass alle Informationen enthalten sind, die zur Bildung eines Gesamturteils zur Kreditvergabe- oder Ablehnung benötigt werden. Dazu gehören:
- Beurteilungen des Kreditnehmers (umfassend und nachvollziehbar)
- Beurteilung der Informationen und Unterlagen (eigenständig und unabhängig)
- wichtige Aspekte rund um das Kreditmanagement
Inhalt
Die Kreditvorlage erleichtert die Kreditentscheidung
Banken erfüllen mit der Vergabe von Krediten an die Wirtschaft eine besonders wichtige Funktion. Die Unternehmen nutzen die Kredite um eine wesentliche Finanzquelle zu nutzen. Wie bedeutsam die Kreditvergabe für Unternehmen ist, zeigt sich aufgrund der aktuellen Vergangenheit. 2008 kam es zu einer immensen Wirtschaftskrise, die durch Kredite und offene Forderungen ausgelöst wurde. Banken haben meist das klassische Kreditgeschäft als Hauptkundensegment. Das Kreditgeschäft steht somit einer sehr hohen Komplexität gegenüber. Das Geschäft der Banken ist also eigentlich sehr leicht erklärt, sie vergeben Kredite an Unternehmen und Privatkunden. Durch diese Kreditvergabe kurbeln sie die Wirtschaft an und durch die Rückzahlung inklusive der Zinsen macht die Bank Gewinne und kann weitere Kredite vergeben. Grundsätzlich ist das Geschäft mit der Kreditvergabe sehr kompliziert und da kann es helfen, die Kreditvorlage zu nutzen.
In den vergangenen Jahren mussten Banken und Kreditinstitute mit vielen Anstrengungen kämpfen. Schuld war in erster Linie der mangelnde Informationsfluss im Bereich der Kredite. In den letzten Jahren haben die Banken viele Anstrengungen unternommen, um die Auflagen im Bereich der Kreditprozesse zu vereinfachen und zu verbessern. Aber auch heute noch gibt es einen hohen Verbesserungsbedarf. Im Kreditprozess sind allerlei Bereiche enthalten von der Kreditgewährung über die Weiterverarbeitung bis hin zur Kreditüberwachung. Analyse, Rating und Sachbearbeitung sind ebenfalls sehr kompliziert und nehmen viel Zeit in Anspruch. Die Kreditinstitute und die Banken wünschen sich mehr Einfachheit und das ist mit der Kreditvorlage möglich.
Der Aufbau einer Kreditvorlage
Im Grunde ist die Kreditvorlage für einen Kredit immer nach der gleichen Art und Weise aufgebaut. Zuerst ist eine Grundinformation vorhanden, das bezieht sich auf den Kreditvertrag an sich. Dabei spielt der Nutzen eine Rolle, handelt es sich um einen Kreditvertrag für Privatleute oder für Firmenkunden.
Danach folgen die Informationen zu den Kreditnehmers und dem Kreditgeber. Zu diesen Informationen gehören der Vorname, der Name, die genaue Adresse. Anschließend folgt die Darlehenssumme. Sie wird in Zahlen und in Worten festgehalten und auch der Verwendungszweck wird mit in die Kreditvorlage eingeschrieben. Die Auszahlung folgt direkt danach. Dabei werden Informationen festgelegt, die sich auf die Kontodaten beziehungsweise die Auszahlungsmöglichkeit beziehen. Anschließend sind Informationen zur Rückzahlung enthalten. Alle Informationen rund um die Rückzahlung müssen schriftlich festgehalten werden, von dem aktuellen Zinssatz über die Höhe der Raten bis hin zu den Kontoinformationen.
Die Kreditvorlage umfasst insgesamt meist um die neun Punkte. Neben den Informationen zur Zahlung und Auszahlung ist in der Kreditvorlage auch ein Punkt enthalten, der sich auf die Sicherheiten bezieht. In diesem Punkt sollten alle Sicherheiten eingetragen werden, die von dem Kreditnehmer für den Kreditgeber zur Verfügung gestellt werden. Auch Informationen zu einem eventuellen Zahlungsverzug sind enthalten. Dabei richtet sich der Zahlungsverzug auf die genauen Tage und die Erhöhung des Zinssatzes für die Restlaufzeit.
Die letzten drei Punkte beziehen sich auf das notarielle Schuldanerkenntnis, die Kündigung und die Schlussbestimmung. Grundsätzlich darf der Kreditnehmer den Kreditvertrag immer nur unter Vorlage von wichtigen Gründen kündigen. Zudem muss eine Kündigung immer schriftlich erfolgen und muss fristgerecht eingereicht werden. In den Schlussbestimmungen sind Informationen zu Änderungen des Vertrages enthalten. Zudem sind mündliche Absprachen nicht notwendig und gelten als Nichtig.
Abgeschlossen wird die Kreditvorlage durch den Ort, das Datum und natürlich die Unterschrift des Kreditnehmers und des Kreditgebers.
Mit Hilfe der Kreditvorlage hat nicht nur der Kreditnehmer einige Informationen in der Hand, sondern auch der Kreditgeber kann mit den Informationen und Daten des Kreditnehmers eine Bonitätsabfrage machen, um die Kreditwürdigkeit festzustellen.
Bis heute werden die Kreditvorlagen in der Regel in schriftlicher Papierform ausgegeben und das ist ein immens großer Aufwand.
Die IT-Lösung
Im Grunde ist die Lösung recht einfach, es handelt sich um eine elektronische Kreditvorlage. Diese Art der Kreditvorlage kann die Geschäftsprozesse strukturieren und die Automatisierungsprozesse fördern. Dabei besteht die IT-Lösung im Grunde aus zwei Modulen:
- der Firmenanalyse
- der Kreditvorlage selbst
In der Firmenanalyse sind Informationen gebündelt, von Dokumenten über Kennzahlen, von Bewertungen bis hin zu Beurteilungen. Die Informationen werden aufbereitet und einheitlich in das Modul eingetragen. So entsteht eine einheitliche Datenbasis, die für alle Bereiche im Kreditprozess verwendet werden kann, egal ob für das Rating, die Kreditvorlage oder für die Genehmigung. Im Grunde erweitert die Analyse das Konzept der Akte. Es kommen themenbezogene Beurteilungen und Kommentare hinzu. Diese Informationen dienen als Grundlage und sind die Rohdaten für eine Kreditvergabe.
Die Kreditvorlage ist der Grundstock für den Genehmigungsprozess. Sie spielt eine maßgebliche Rolle in der Kreditvergabe. Sie wird aber nicht nur zur Genehmigung verwendet, sondern kann auch als Überprüfung genutzt werden. Die Kreditvorlage bietet sich also für die Entstehung eines Neugeschäftes an, kann aber auch zur Überprüfung der bisherigen Geschäftsprozesse genommen werden. Dabei greift die elektronische Kreditvorlage auf Informationen zu, die sich in angeschlossenen Systemen befinden, wie den Salden, den Sicherheiten oder den Limits. Anhand der Informationen können neue Geschäftsmöglichkeiten ermittelt werden. Zudem fließen alle diese Informationen auch gleichzeitig in die Analyse mit ein. Dadurch können die Geschäftsregeln der Bank unterstützt und individuell gestaltet werden.
Es gibt mittlerweile verschiedene Kreditvorlagen, die für die einzelnen Bereiche genutzt werden können. In der Regel sind die bisherigen Kreditvorlagen immer sehr papierbehaftet, aber mit der IT-Lösung kann der papierbehaftete Prozess deutlich vereinfacht werden, ohne die gesetzlichen Richtlinien zu verletzen oder zu umgehen. Mittlerweile gibt es einige Referenzprojekte, die zeigen, dass die IT-Lösung durchaus eine Lösung sein kann. Die Durchlaufzeiten lassen sich maßgeblich beeinflussen und der Informationsfluss ist viel besser von den Rohdaten bis hin zur Kreditgenehmigung.
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