Treten im Kursverlauf einer Aktie auffällige Schwankungen in beide Richtungen auf, spricht man von einem
schaukelnden Markt. Diese Wechsel von Anstieg und Fall in der Kursentwicklung kann dabei in kleinen
sowie in extremen Maßen auftreten. Dabei ist die Aktie von einem steten Hin und Her in relativ kurzer Zeit
charakterisiert. Zugleich ist festzustellen, dass trotz häufiger Schwankungen kein regulärer Trend angesetzt
und erkennbar scheint. Es ist oft sogar der Fall, dass die Schwankungen so kurzfristig geschehen, dass
selbst die Preisentwicklung keinen Ausschlag verzeichnen kann. Es kann davon ausgegangen werden,
dass sich schaukelnde Märkte innerhalb eines kleinen und überschaubaren Zeitfensters bewegen. Im
Anschluss findet eine Tarierung beziehungsweise eine übliche Kursentwicklung statt.
Inhalt
Entstehung
Schaukelnde Märkte entstehen aufgrund verschiedener und vor allem aktueller Einflussfaktoren. Sie
stehen damit in der Kausalkette beispielsweise von wirtschafts-politischen Entscheidungen. Daher wirken
sich die Ausschläge oft auch nur in speziellen Branchen oder gar nur an einzelnen Anleihen aus. Neben
der Abhängigkeit mancher Aktien am Weltgeschehen tragen auch folgende Faktoren zur Entwicklung eines
kurzfristig schaukelnden Marktes bei:
- Nationaler Protektionismus
- Internationale Handelskriege
- Pressemitteilungen
- Konjunkturverhalten
- Zinsentwicklung
Hinweis: Speziell die Auseinandersetzungen beim Thema Handelsbeziehung zwischen den USA und
China tragen zu einer deutlichen Beeinflussung der gesamten Börse bei. Hierbei treffen führende
Produzenten und den Markt bestimmende Konsumenten von zwei Kontinenten aufeinander, welche ein
großes Gewicht vereinen und somit durch jedwede Einschränkung, Zollvergaben und neue Richtlinien den
Kursverlauf vieler Aktien veranlassen.
Speziell bei einer Anlage in Fonds oder einem Index zeigen sich diese Schwankungen sehr rege. Nach der
Einstellung des schaukelnden Marktes kommt es jedoch oft auch zu kleinen unverhofften Renditen, sodass
ein Anleger an einem Wochenende durchaus u die 2,5 bis 2,7 Prozent Gewinn erleben kann.
Reaktionen am Aktienmarkt
Einschlagende Neuigkeiten und inszenierte Mitteilungen bedingen an der Börse oft wechselnde
Stimmungen auf Seiten der Anleger. Im Wirtschaftskreislauf aus Angebot und Nachfrage kann auch am
Aktienmarkt eine Spontanaktion eine Folge aus Auf- und Verkäufen bewirken. Die schaukelnden Kurse
entstehen demzufolge vor allem aufgrund der Vorliebe für kurzfristige Handlungen auf dem Börsenparkett –
auf die Zeit gesehen tariert sich dieser Wechsel deshalb auch recht zügig wieder ein. Es ist zu vergleichen
mit einer Schlagzeile in der Presse, welche für Aufsehen und nach der Lektüre des gesamten Artikels für
mehr Klarheit sorgt. Oft erkennt man bei mittelfristig orientierten Investoren diesbezüglich eine
Handlungscoolness. Als Folge der scheinbar schnellen Abstöße und schnellen Aktionen am Aktienmarkt ist
daher auch oft die Rede vom Aussterben des Bullenmarktes – was sich mit Überblick als nicht beweisbar
zeigt. Bezüglich des Segments Privatanleger kann fast schon von einer logischen Konsequenz gesprochen
werden, wenn ein schaukelnder Markt für Verwirrung sorgt und die Aktionen der Anleger eher ausbremst.
Mit scheinbar größerem Risiko für den Sparfuchs und Hobby-Renditenjäger wirkt der Wechsel der
Kursentwicklung in seiner Häufigkeit eher als Zeichen eines unsicheren Marktes. Mit einem klaren Fokus
auf die Anlage erweisen sich die Privatanleger als die Käufer während der Schwäche.
Hinweis: Die US-Zentralbank gilt als einer der großen Abhängigkeitsfaktoren auf dem globalen
Aktienmarkt. Das Einpreisen von Reflationierungsmaßnahmen sowie weltweite wirtschaftliche
Vernetzungen lassen oft die Märkte unruhig werden. Dies zeigt sich folgend in einzelnen großen
Unternehmensaktien oder speziell in separaten Teilmärkten.
Praxis: Über die Historie gesehen stellen inverse Zinsstrukturen – kurze Zinsen werden höher beziffert als
lange – einen Indikator für eine bevorstehende US-Rezession dar. Damit sind sie ebenfalls ein Anzeichen
auf einen unruhigen Markt dar, welcher die Folge eines schaukelnden Marktes bedingen kann.
Der Wechsel auf einen Bullenmarkt kann folglich nicht durch die Langlebigkeit geschwächt werden,
sondern eher mittels folgender Aspekte:
- Ende eines Konjunkturaufschwungs
- Restriktive Wirtschaftsentscheidungen
- Straffe Geldpolitik
Als Folge kann beobachtet werden, dass ansonsten Markt bestimmende Investoren und Großanleger ihr
Verhalten den Tradern anpassen. Der Wechsel in der Kursentwicklung bewirkt demzufolge auch in
gewisser Weise einen Wechsel im Anlegeverhalten. Zugleich ist festzustellen, dass es in solchen Fällen
jedoch nie zu einer Flucht aus dem Aktienmarkt hin zu Anlagen in Gold oder Krisenmetall reicht. Des
Weiteren deuten die Kurserholungen nach Schwächefällen auf einen Mangel an Alternativen zur Anlage
Aktie hin. Ein positives Signal ist ebenso die Entwicklung schaukelnder Märkte hinsichtlich
Einzelunternehmen oder separater Branchen. Die deutliche Reaktion des Aktienmarktes auf Informationen
wirkt sich daher sehr differenziert aus. Die Berg-und-Tal-Fahrt der Aktienkurse aufgrund hektischer Käufe
sowie abrupter Verkäufe verunsichert die Teilmärkte der Börse sowie die Anleger in letzter Zeit öfter als je
zuvor erlebt. Als Beispiel ist der Fall des DAX von einem Hoch von 8151 Punkten binnen zehn Tagen auf
ein Zwischentief von nur 7660 Punkten. Dabei traten teilweise sehr extreme Ausschläge auf, welches ein
klares Zeichen für einen nervösen und springenden Aktienmarkt darstellt. Steter Informationsfluss über
zahlreiche Kanäle bewirkt eine Dauerbeeinflussung, welche schaukelnde Märkte begünstigt. Zudem
forcieren folgende Ursachen diesen Wechsel der Kursspitzen:
- Verwerfungen auf dem Immobilienmarkt
- Pleiten diverser Hedge-Fonds
- Potenzielle Rückwirkungen von Hypothekenkrisen
- Robuste Konjunkturdaten
- Zurückhaltung der Kreditinstitute
Im Großen und Ganzen ist jedoch auch in diesen Fällen aus Sicht der ökonomischen Kennzahlen keine
bevorstehende Verschlechterung an sich am Aktienmarkt zu erkennen. Der bewusste, offene Umgang mit
Krediten kann in diesen Fällen den Konsum des Privatanlegers sowie die Neigung zu Gunsten der
Investition von Firmen verstärken und schneller zu einem Ausgleich am Markt führen.
Praxis: Verfügen die großen und entwicklungsbereiten Firmen über ausreichend Eigenkapital – oft eine
Folge aus über den Erwartungen liegenden Gewinnen und einer positiven Bilanz in den einzelnen
Quartalen – bedarf es auf Seiten der Investitionen kein oder eine deutlich geringere Summe an
Fremdkapital. Dies wiederum senkt die Stabilität des Geldflusses in den einzelnen Sektoren am
Aktienmarkt und bewirkt auch somit einen schaukelnden Markt. Allein die Zahlen innerhalb der
Quartalsberichte einzelner Firmen tragen zu Aktionen auf dem Börsenparkett bei. Bei Herausgabe dieser
ist dabei mit ersten Handlungen zu rechnen.
Aufgrund fehlender Impulse und Kaufanreize werden Anleger oft auf ihren sicheren Anlagen sitzen bleiben
und im Gleichklang der wirtschaftlichen Entwicklung eher kurzfristig schnelle Renditen bevorzugen. Der
erste Tag des neuen Börsenjahrs zeigt sich als Einstimmung zum bevorzugten Handelsverhalten an der
Börse und ihren Teilmärkten. Anhand der Veröffentlichung der deutschen Verbraucherpreise erhalten
Anleger Informationen darüber, inwieweit die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik lockert. Eine
Zinssenkung sowie die Ausweitung der Anleihekäufe dienen dabei als Vorbeugung vor fallenden Preisen
und damit verbundenen rückläufigen Investitionen auf dem Aktienmarkt.