Hinter dem Begriff Mindestanlagesumme wird ein Anlagebetrag in einen Fonds bezeichnet. Jede Fondsgesellschaft verlangt zum Beispiel für einen Investmentfonds eine Erstanlagesumme, die eine bestimmte Höhe erreichen muss. Insbesondere für einen sogenannten Fonds-Sparplan ist es notwendig, dass der Anleger monatlich mindestens die vorher festgelegte Mindestanlagesumme einzahlt. Den Gegenpol stellt die Maximalanlagesumme dar. Zwischen Mindest- und Maximalanlagesumme kann der Anleger in aller Regel frei wählen, wie viel Geld er monatlich investieren möchte. Je mehr eingezahlt wird, umso höher ist auch die Chance auf eine höhere Rendite.
Inhalt
Welche unterschiedlichen Mindestanlagesummen gibt es?
Wie zuvor erwähnt, beschreibt die Mindestanlagesumme die geringste Geldsumme, die für den Erwerb eines bestimmten Fondsanteils möglich ist. Hierbei muss jedoch zwischen einer Einmalanlage und einem Sparplan unterschieden werden. So verlangen zum Beispiel viele Fondsgesellschaften für eine Einmaleinzahlung 500 Euro, während für die Bildung eines Fonds-Sparplans monatlich mindestens 25 Euro verlangt werden. Hierbei kommt es auch immer auf den Wert eines Anteilsscheins an.
Falls ein Fondsanteil sehr hoch ausfällt und somit teurer ist als die Mindestanlage, so können auch Anteile erworben werden, die kleiner als ein Fondsanteil sind. Dabei kann der Anleger für den Gegenwert der festgelegten Mindestanlagesumme einen Fondswert erwerben. Insoweit ist es auch möglich, bei den meisten Brokern Bruchteile eines Anteils zu kaufen.
Zu beachten ist jedoch, dass viele Banken und Broker bei einer Fonds-Mindestanlage die volle Transaktionsgebühr für den Fonds-Kauf berechnen. Von daher ist es wichtig, dass Sie sich als Anleger vor der Eröffnung Ihres Depots über die Kostenstruktur der Bank informieren. Hierzu gehören in erster Linie der Ausgabeaufschlag und die Transaktionskosten.
Wie sollte in einen Fonds investiert werden?
Sie können schon mit kleinen Summen in einen Fonds investieren. Zuvor wurde erwähnt, dass Sie direkt mit einem höheren Betrag in Form einer Einmalzahlung oder Einmalanlage einsteigen können. Dies bietet sich an, wenn Sie genügend finanzielle Mittel zur Verfügung haben. Andererseits können Sie mithilfe eines Fondssparplans automatisch jeden Monat einen geringeren Betrag investieren und bauen damit die Anlagesumme kontinuierlich auf. Neben der monatlichen Einzahlung gibt es auch einige Banken, die eine vierteljährliche Einzahlung bevorzugen.
Bei der Mindestanlage muss nochmals unterschieden werden zwischen der Mindestanlagesumme bei einer Einmalanlage und einer Mindestanlagesumme bei Fondssparplänen. Im ersten Fall liegt der Durchschnitt zwischen 500 und 1.000 Euro. Bei Fondssparplänen reichen meistens 25 bis 50 Euro monatlich aus. Auf die jeweiligen Bankenkonditionen sollte auf alle Fälle geachtet werden. Aus diesem Grund lohnt sich hier ein Vergleich der jeweiligen Anbieter.
Wer etliche tausend Euro zur freien Verfügung hat, der sollte gleich mehrere Fondsanteile durch eine Einmalanlage kaufen. Wenn nur geringe Summen zur Verfügung stehen, dann ist der Fondssparplan die richtige Lösung.
Worauf ist beim Fondskauf zu achten?
Wenn Sie sich mit dem Thema Mindestanlagesumme und Fondssparplänen auseinandergesetzt haben, sollten Sie immer im Hinterkopf beachten, dass Sie keine Fonds mit Geld kaufen sollten, welches Sie ggf. zum Leben benötigen. Die meisten Fonds sind längerfristige Anlagen, die das Ziel haben, über viele Jahre zu laufen und bedient zu werden. Von daher sind Fonds nur für diejenigen zu empfehlen, die das investierte Geld nicht so schnell wieder benötigen und die Fondsanteile nicht kurzfristig wieder veräußern müssen.
Eine Ausnahme bilden die sogenannten Geldmarktfonds. Hierbei handelt es sich tatsächlich um kurzfristige Geldanlagen. Bei einem Geldmarktfonds werden die Fondsgelder der Anleger von einem Fondsmanager in verschiedene Geldmarktprodukte, wie zum Beispiel Tagesgeld, Festgeld oder Anleihen investiert. Dabei achtet der Fondsmanager darauf, dass die Papiere eine kurze Laufzeit haben und eine hohe Zahlungsfähigkeit besitzen. In einigen Fällen kann es sich hierbei auch um riskante Anlagen handeln, wenn der Fondsmanager höhere Rendite erreichen möchte.
Darüber hinaus sollten Sie trotz Mindestanlagesumme immer darauf achten, keine Fonds mithilfe eines Kredits zu kaufen. Insbesondere Aktienfonds sind risikoreicher, sodass die Gefahr besteht, dass Sie Ihr Geld verlieren oder doch zumindest einen Verlust erleiden. Sicherer sind Renten- und Immobilienfonds, wobei die Renditechancen auch geringer sind.
Die Mindestanlagesumme bei Aktienfonds
Auch wenn Aktienfonds etwas risikoreicher sind, werden diese gerne Börseneinsteigern empfohlen. Immerhin lässt sich das Risiko eines Kurssturzes durch eine breite Streuung verschiedener Aktiengesellschaften streuen. Auf diese Weise kann auch das Abrutschen einzelner Werte kompensiert werden. Mit einem geringen Kapitaleinsatz ist es für Privatanleger kaum möglich, in viele Aktienwerte gleichzeitig zu investieren. Aus diesem Grund wurden die Aktienfonds gebildet.
Auch hier müssen wieder zwischen einer Einmalanlage und einem Fondssparplan unterschieden werden. Eine genaue Mindestanlagesumme kann verständlicherweise nur durch einen direkten Vergleich der Fondsgesellschaften erfolgen. Aber auch hier gelten für eine Einmalanlage eine Mindestanlagesumme von wenigstens 500 Euro. Bei Fondssparplänen gibt es ebenfalls viele Unterschiede. Jedoch können Sie hier durchschnittlich mit 50 Euro im Monat rechnen.
Welche Gebühren kommen auf den Anleger zu?
Für den passenden Fonds spielen nicht nur die Rendite für den Anleger eine Bedeutung, sondern auch die möglichen Kosten. Die jährlich anfallenden Management- und Verwaltungskosten sind nicht zu unterschätzen. Eine wichtige Kennzahl stellt der Ausgabeaufschlag dar.
Der Ausgabeaufschlag
Der Ausgabeaufschlag wird auch als Agio bezeichnet und stellt eine Gebühr dar, welche der Anleger einmalig bezahlen muss, wenn er Fondsanteile kauft. Die Höhe wird in aller Regel als Prozentsatz auf der Basis vom Rücknahmepreis errechnet. Die Kapitalanlagegesellschaft legt hierbei die Höhe fest, welche üblicherweise zwischen 0 und 7 % betragen kann. Bei mehr als die Hälfte aller in Deutschland angebotenen Fonds liegt der Ausgabeaufschlag bei 5 %. Ein Viertel verlangt sogar 6 %. Interessant ist, dass der Ausgabeaufschlag erhoben wird, um damit die Verwaltungs- und Vertriebskosten zu decken. Von daher fließt der Ausgabeaufschlag nicht der jeweiligen Fondsgesellschaft zu, sondern deren Vertriebspartnern, also den Brokern bzw. Banken. Leider kommt der Ausgabeaufschlag nicht der Wertentwicklung des Fonds zugute, so dass sich diese Aufschläge mitunter negativ auf die Rendite des Fonds auswirken.
Im Internet gibt es mittlerweile viele Anbieter, die einen Rabatt von bis zu 100 % auf den Ausgabeaufschlag einräumen. Im Gegensatz zu Hausbanken müssen Sie als Anleger im Gegenzug dann aber auch auf Beratungsleistungen und auf eine Beratungshaftung verzichten. Dennoch bietet es sich für Fonds-Schnäppchenjäger an, sich diese Fonds näher anzusehen. Vermeiden lässt sich übrigens der Ausgabeaufschlag auch dann, wenn Sie den Fonds direkt über die Börse kaufen. In diesem Fall müssen Sie jedoch mit Ordergebühren und Börsenspesen rechnen, die jedoch geringer ausfallen als der Ausgabeaufschlag.
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