Der Begriff Mindestrate wird im Regelfall in Verbindung mit Krediten genutzt. Hierbei handelt es sich um die geringestmögliche Rate, die ein Darlehensnehmer in regelmäßigen vereinbarten zeitlichen Abständen zu entrichten hat, um die Kredittilgung zu betreiben. Die Mindestrate ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren und hier ist der Kreditbetrag wichtige Basis. Weiterhin spielen Zinssatz sowie Laufzeit des Kredites eine Rolle bei der Bemessung der Mindestrate. Nicht zuletzt nimmt auf die Bonität des Kreditnehmers wichtigen Einfluss auf die Mindestrate. Die Festlegung der Mindestrate ist von Kreditinstituten nicht willkürlich frei wählbar, hier spielt die Aufsichtsbehörde des Bankwesens eine wichtige Rolle, die regelmäßig diese Mindestraten bei laufenden Krediten kontrolliert.
Inhalt
Die Kreditarten bestimmten auch die Mindestraten
Bei der Aufnahme eines Kredits muss der Verbraucher zuerst feststellen, wofür das Geld genutzt werden soll und welche Kreditsumme notwendig ist. Zudem muss die Art des Kredits, der Umfang der Finanzierung und die mögliche Mindestrate festgelegt werden. Heute gibt es die verschiedensten Kreditarten, die im europäischen Ausland und in Deutschland angeboten werden. Bei jeder Kreditart liegt die Mindestrate zur Rückzahlung in unterschiedlichen Höhen, wobei die Kreditsumme eine wesentliche Rolle bei der Bestimmung der Mindestrate spielt. Im Grunde kann man bei allen Kreditarten festhalten, dass die Höhe der Kreditsumme auch für eine hohe Mindestrate zur Rückzahlung sorgt. Im gleichen Atemzug ist eine niedrige Kreditsumme auch für eine geringe Mindestrate verantwortlich. Die einzelnen Kreditarten können dabei die Mindestrate maßgeblich beeinflussen.
Die Mindestrate bei Raten- und Konsumentenkrediten
Der Raten- und Konsumentenkredit ist die beliebteste Form der Kreditarten auf dem Markt. Nachdem der Antrag gestellt wurde und die Bewilligung stattgefunden hat, wird der Kreditbetrag ausgezahlt. Die Auszahlung erfolgt in der Regel in einer Summe und muss in konstanten Raten an den Kreditgeber zurückgezahlt werden. Dabei wird eine definierte Laufzeit ausgemacht und an die hat der Kreditnehmer sich zu halten und muss seine Mindestrate immer regelmäßig zahlen, um keine rechtlichen Konsequenzen zu erhalten. Der Beginn der Rückzahlung und die Beendigung des Kreditverhältnisses, sowie die Mindestrate, die zu leisten ist, sind im Kreditvertrag festgehalten. Auch eventuelle Sondertilgungen oder vorzeitige Ablösungsmöglichkeiten müssen im Kreditvertrag festgehalten werden.
Bevor es aber zur Auszahlung eines Kredites kommt, der mit Mindestraten zurückgezahlt werden kann, muss eine Bonitätsprüfung erfolgen. Die Bonitätsprüfung wird durch den Kreditgeber gemacht und dieser wendet sich in erster Linie an die Schufa, eine der bekanntesten Auskunfteien mit Informationen rund um das Zahlverhalten des Kreditnehmers. Innerhalb von wenigen Tagen ist entweder eine Zusage oder eine Absage möglich und wird dem Kreditnehmer rechtzeitig mitgeteilt.
Auch das Internet ermöglicht einen Kredit mit Mindestraten. Bei der Suche nach einem sogenannten Onlinekredit, der auch in den Bereich der Raten- und Konsumentenkredite fällt, kann der Kreditgeber alle Informationen online eingeben. Dazu sind auf der Seite des Kreditgebers verschiedene Felder vorgesehen, wo auch die Mindestrate eingeben werden kann. Anhand der Angaben entscheidet der Kreditgeber, ob eine Kreditmöglichkeit besteht oder nicht. Für einen Kredit dieser Art ist kein Verwendungszweck notwendig.
Die Mindestrate bei einem Dispokredit
Die zweitbeliebteste Form eines Kredites ist der sogenannte Dispokredit. Bei dieser Kreditform handelt es sich im Grunde um eine Überziehungsmöglichkeit des Girokonto. Der Dispo muss mit der Bank im Vorfeld abgesprochen und schriftlich festgehalten werden. Die Höhe des Dispos hängt von dem Einkommen ab, denn der Ausgleich erfolgt entweder in einer Summe oder in Raten. Dabei sollte immer eine Mindestrate bezahlt werden, um den Dispo auszugleichen. Allerdings gibt es da keine rechtlichen Vorgaben, aber für ein überzogenes Girokonto fallen sehr hohe Zinsen an. Je höher der Dispo also ausgereizt wird desto höher sind auch die Zinsen. Somit sollte eine gewisse Mindestrate im Vorfeld von jedem Verbraucher eingehalten werden, um nicht in die Verschuldung zu geraten.
Mindestraten beim Ausgleich der Kreditkarte
Heute besitzt beinah jeder Zweite eine Kreditkarte von einem der bekannten Kreditkartenunternehmen. Dazu gehören:
- VISA
- Mastercard
- American Express
- Diners Club
Die Funktion einer Kreditkarte unterliegt im Grunde den Regeln eines normales Kredites. Der Inhaber einer Kreditkarte hat einen gewissen Verfügungsrahmen, denn er für den Einkauf, Anschaffungen, Urlaube oder ähnliches verwenden kann. Allerdings muss er die Nutzung der Kreditkarte bezahlen und dafür verlangen die Unternehmen in erster Linie Zinsen. Die Zinsen sind unterschiedlich hoch und hängen mit der Bonität und dem Unternehmen selbst zusammen. Dabei muss die Kreditkarte mit der Zeit ausgeglichen werden. Dazu bieten die Kreditkartenunternehmen Ratenzahlungen an. Monatliche Mindestraten werden von dem Girokonto abgezogen, was bei der Eröffnung einer Kreditkarte angeben werden muss. Die Höhe der Mindestrate liegt bei den meisten Unternehmen bei 10%. Das bedeutet, wenn die Kreditkarte mit einer Summe von 2.000 Euro belastet ist, dann wird jeden Monat eine Mindestrate von 200 Euro abgebucht, um die Kreditkarte auszugleichen. Die Mindestrate wird jeden Monat neu berechnet und richtet sich immer nach dem aktuellen Kreditstand. Das bedeutet, die Mindestrate wird jeden Monat weniger, wenn keine weitere Nutzung stattfindet.
Beispiel
Belastung im Januar | 2.000 Euro |
Mindestrate Februar | 200,00 Euro |
Mindestrate März | 180,00 Euro |
Mindestrate April | 162,00 Euro |
Mindestrate Mai | 145,80 Euro |
Die meisten Kreditkartenunternehmen nehmen keine Mindestrate unter 50 Euro. Sollte also der Kreditrahmen unter 500 Euro liegen, dann werden bis zum kompletten Ausgleich Mindestraten in Höhe von 50 Euro fällig.
Die Mindestrate kann auf Wunsch aufgestockt werden. Das ist über die Kundendaten möglich und kann individuell an die finanziellen Möglichkeiten angepasst werden.
Die Mindestrate individuell anpassen
Grundsätzlich muss bei jedem Kredit eine Mindestrate eingehalten werden, damit der Kredit innerhalb der angegebenen Laufzeit an den Kreditgeber zurückgezahlt werden kann. Allerdings kann in einigen Fällen die Mindestrate individuell angepasst werden. Das kann bei einer anstehenden Gehaltserhöhung der Fall sein aber auch, wenn die finanziellen Mittel nicht mehr ausreichen, um die bisherige Höhe der Raten zu bezahlen. Gerade bei Arbeitslosigkeit oder Krankheit kommen viele Menschen in finanzielle Bedrängnis und können ihre Forderungen nicht mehr bezahlen. Der beste Weg, um nicht in die Schuldenfalle zu tappen ist die Anpassung der Mindestrate. In der heutigen Zeit sind viele Kreditgeber bereit, die Mindestrate zu senken, um eine finanzielle Entlastung zu ermöglichen. Der Grund ist einfach. Sie versuchen durch das Senken der Rate auf eine Mindestrate eine Zahlungsausfall zu vermeiden. Die Folge für einen kompletten Zahlungsausfall wäre ein hoher finanzieller Verlust.
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