Der Begriff monatliche freie Mittel erhält insbesondere bei der Vergabe eines Baudarlehens eine wichtige Bedeutung. Darunter versteht man einen Teil des Monatseinkommens eines Darlehensnehmers. Genauer gesagt, sind die monatlichen freien Mittel der Teil, der vom Einkommen noch übrig bleibt, wenn sämtliche festen Ausgaben sowie ein angemessener Betrag für die Lebenshaltung vom Gesamteinkommen abgezogen wird. Damit stellen die monatlichen freien Mittel gleichermaßen die Beträge dar, die dem Darlehensnehmer monatlich zur Verfügung stehen, um die Darlehensraten sowie die dabei anfallenden Zinsen auszugleichen. Generell kann man hier auch von der maximalen monatlichen Belastung sprechen. Die Banken werden diese Zahlen genau überprüfen, bevor sie ein Darlehen vergeben, um dem Risiko eines Kreditausfalls von vornherein aus dem Wege zu gehen.
Der Begriff monatliche freie Mittel spielt vor allem bei der Vergabe von Baufinanzierungen eine große Rolle. Darunter ist ein bestimmter Teil des monatlichen Einkommens des Darlehensnehmers gemeint, spricht der monatliche freie Teil vom Einkommen, wenn sämtliche festen Ausgaben bezahlt sind und zudem noch ein angemessener Betrag für die Lebenshaltungskosten vom Gesamteinkommen abgezogen wird. Diese monatlichen freien Mittel berechnet die Bank zum Beispiel, wenn der Darlehensnehmer ein Darlehen beantragt, denn nur von den monatlich freien Mitteln kann die Rate dafür bezahlt werden.
Inhalt
Die Berechnung der monatlich freien Mittel
Grundsätzlich gilt, dass ein Darlehen nur aufgenommen werden sollte, wenn keine andere Möglichkeit besteht, um an finanzielle Mittel zu kommen. Ein Darlehen ist immer eine monatliche Belastung, die bis zu 30 Jahre laufen kann. Das bedeutet, dass jeden Monat für die gesamte Laufzeit eine festgelegte Rate nicht nur freien Verfügung steht, sondern zur Tilgung des Darlehens verwendet wird. Die monatlich freien Mittel verringern sich somit automatisch um die Höhe der Ratenzahlung.
Die monatlich freien Mittel kann jeder Kreditnehmer für sich selber ausrechnen. Dazu ist nur ein Zettel und ein Stift oder ein Kreditrechner aus dem Internet notwendig. In beiden Fällen müssen viele wichtige Angaben gemacht werden, die so korrekt wie möglich sein müssen. Dabei muss der Kreditnehmer ehrlich zu sich selber sein, denn verfälschte Zahlen sind nicht hilfreich und können am Ende zu finanziellen Engpässen führen, wenn der Kredit genehmigt wurde.
Zu den Angaben, die zur Ermittlung der monatlich freien Mittel gehören, zählen zuerst alle Ausgaben, die über den ganzen Monat laufen. Zuerst sollten die regelmäßigen Ausgaben aufgelistet werden. Nicht nur die Art der Ausgaben spielt dabei eine Rolle, sondern auch die Höhe der Ausgaben. Die höchste Belastung ist in der Regel die Miete. Die Miete fällt mit bis zu 2/3 des Einkommens ins Gewicht und sollte immer an erster Stelle bei den Ausgaben stehen. Dazu kommen die Nebenkosten der Unterkunft, wie Strom und Gas. Im Grunde sind das die wichtigsten Ausgaben, die jeder Verbraucher hat. Anschließend kommen die eher kleineren Ausgaben, die aber auch ins Gewicht fallen. Dazu gehören:
- Versicherungen aller Art (Hausratversicherung, Haftpflichtversicherung, PKW-Versicherung, Zusatzversicherungen)
- Unterhaltszahlungen
- Kreditzahlungen
- Ratenzahlungen (Versandhäuser, Kreditkarte, Onlineshops)
Das sind die wichtigsten Ausgaben, die grundsätzlich bei jedem auf der Liste stehen sollten. Dazu kommen dann die Ausgaben des täglichen Lebens. Jeder Mensch muss Lebensmittel einkaufen, um sich versorgen zu können. Auch die Ausgaben für Lebensmittel müssen mit auf die Liste gesetzt werden. Es gibt Verbraucher, die kennen ihre Ausgaben für Lebensmittel sehr genau. Andere können einfach einen Monat die ganzen Bons aufbewahren, um festzustellen, wie hoch die Lebensmittelausgaben sind. Auch Kleidung und Freizeitaktivitäten, die jeden Monat mit finanziellem Kapital ins Gewicht fallen, müssen mit auf die Seite der Ausgaben gesetzt werden. Kosten für Tiere von Futter bis zum Tierarzt können ebenfalls aufgeschrieben werden. Wichtig ist, dass alle Angaben so genau wie möglich sind, damit am Ende die monatlich freien Mittel korrekt dargestellt werden.
Nachdem alle Ausgaben aufgelistet sind, kommen auf die gegenüberliegende Seite die ganzen Einnahmen. Die wichtigsten Einnahmen sind die Einkommen. Bei einer Person kommt nur ein Gehalt auf die Seite, wobei hier das Nettoeinkommen gemeint ist. Das Nettoeinkommen ist das Einkommen, dass vom Arbeitgeber an den Arbeitnehmer ausgezahlt wird. Es gibt aber noch weitere Einkommen, die auf der Seite der Einnahmen stehen müssen. Dazu gehören:
- Renten aller Art (gesetzliche Rente, private Rente, Waisenrente, Witwen- oder Witwerrente)
- Kindergeld (für jedes im Haushalt lebende Kind)
- Unterhalt (für jedes im Haushalt lebende Kind)
- Mieteinnahmen
Sind alle Einnahmen auf der Liste festgehalten, dann kann die Berechnung der monatlich freien Mittel durchgeführt werden. Dazu werden alle Ausgaben addiert und auch alle Einnahmen müssen addiert werden. Auf jeder Seite kommt ein Ergebnis raus. Die Ausgaben müssen nun von den Einnahmen abgezogen werden und am Ende stehen die monatlich freien Mittel zur Verfügung. Die monatlich freie Mittel können beispielsweise in die Zahlung eines Kredites verwendet werden, denn in der Regel wird eine Berechnung der monatlich freien Mittel immer von der Bank gemacht, um festzustellen, ob der Kreditnehmer in der Lage ist, die Rückzahlung der Raten zu gewährleisten.
Beispielrechnung für monatlich freie Mittel
Ausgaben für einen 3 Personenhaushalt | Einnahmen |
Miete 800 Euro | Lohn 1 2.150 Euro |
Nebenkosten 200 Euro | Lohn 2 1.300 Euro |
Versicherungen 250 Euro | Kindergeld für 1. Kind 204 Euro |
Laufende Kredite 200 Euro | Mieteinnahmen 0 Euro |
Unterhalt 0 Euro | |
Lebensmittel 650 Euro | |
Sonstige monatliche Ausgaben 250 Euro | |
Ausgaben gesamt: 2.350 Euro | Einnahmen insgesamt: 3.654 Euro |
2.350 Euro – 3.654 Euro ergibt monatlich freie Mittel in Höhe von 1.304 Euro. Also stehen einem Haushalt mit zwei Verdienern und einem Kind bei diesen Informationen monatlich freie Mittel von 1.304 Euro zur Verfügung, die für die Rückzahlung eines Kredites vollkommen ausreichend sind.
Die monatlich freien Mittel erhöhen
Die Bank wird einem Kredit nur zustimmen, wenn ausreichend monatlich freie Mittel zur Verfügung stehen, um eine problemlose Rückzahlung des Kredits zu ermöglichen. Der Kreditnehmer kann, bei einer Ablehnung, nur dafür sorgen, dass die monatlich freien Mittel erhöht werden. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die monatlichen Ausgaben gesenkt werden müssen. In den meisten Fällen kommen die laufenden Kredite und Ratenzahlungen dabei in Frage. Mit den Gläubigern werden neue Verträge ausgehandelt, die für geringere Zahlungen sorgen. Dadurch verringert sich die Ausgabenseite und somit stehen mehr monatlich freie Mittel zur Verfügung.
Die Einnahmen erhöhen um die monatlich freien Mittel zu erhöhen
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Einnahmen erhöht werden, damit am Ende auch die monatlich freien Mittel erhöht sind. Dazu bietet sich ein Gespräch mit dem Arbeitgeber an, um um eine Gehaltserhöhung zu bitten, die vielleicht schon seit Jahren notwendig ist oder um Gratifikationen zu bitten, die auf die Einnahmenseite fallen und somit dafür sorgen, dass mehr monatlich freie Mittel zur Verfügung stehen.
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