Die Nebenkosten für ein Grundstück sind unter anderem die Eintragung durch den Notar in das
Grundbuch und die Grunderwerbssteuern. Siehe auch Nebenkosten.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, ein Grundstück zu kaufen, sollte auch stets die anfallenden
Nebenkosten beachten. Diese Kosten können recht hoch sein und den Kaufpreis erheblich
steigern.
Typische Nebenkosten beim Grundstückskauf sind die
- Gebühren für den Notar,
- die Eintragung im Grundbuch,
- die Grunderwerbssteuer,
- die Maklerprovision.
Inhalt
Nebenkosten beim Grundstückskauf – Kriterien der Kosten
Die Höhe der Nebenkosten, die in Zusammenhang vom Grundstückskauf anfallen, richten sich
nach:
- Art und Größe des Grundstücks – Kaufpreis
- Bundesland
- Maklervertrag
Für den Eintrag im Grundbuch sind 1 % vom Kaufpreis des Grundstücks zu zahlen. Die Kosten für
den Notar lieben bei durchschnittlich 0,5 % vom Kaufpreis. Die Maklerprovision wird je nach
Vertrag unterschiedlich berechnet. Im Durchschnitt können Kosten von ca. 3 % bis % vom
Kaufpreis für die Courtage veranschlagt werden. Für die Grunderwerbssteuer fallen je nach
Bundesland Kosten in Höhe von 3,5 % bis 6,5 % des Kaufpreises an. Online werden
Nebenkostenrechner für den Grundstückskauf angeboten.
Wird ein Grundstück mit einem bereits bestehenden Haus gekauft, fallen
- a) die gleichen Kosten an, wie beim Grundstückskauf,
- b) zusätzliche Nebenkosten für das Immobiliengutachten, eventuell Kosten für die
Modernisierung.
Für das Immobiliengutachten müssen ungefähr 300 Euro bis 1.000 Euro einkalkuliert werden.
Kosten für Modernisierungen können sich auf Beträge von bis zu 10.000 Euro und mehr belaufen.
Nebenkosten von ca. 10 % bis 15 % der Kaufsumme fallen auch bei dem Kauf einer
Eigentumswohnung an.
Insgesamt spielen die Nebenkosten beim Kauf eines Grundstücks eine erhebliche Rolle. Sie
müssen unbedingt bei der Immobilienfinanzierung mitberücksichtigt werden, soll das Vorhaben
nicht bereits in der ersten Phase scheitern. Soll auf dem Grundstück anschließend gebaut werden,
gilt es sowohl für das Bauvorhaben sowie die Baunebenkosten die Finanzierung zu sichern.
Baunebenkosten
Ein Grundstück wird in der Regel gekauft, um darauf ein Gebäude zu errichten, sei es nun ein
Eigenheim, ein Mehrfamilienhaus oder ein Firmengebäude. Lassen sich die Baukosten
einigermaßen übersichtlich berechnen und überblicken, so ist das bei den Baunebenkosten nicht
unbedingt der Fall. Dabei können gerade diese Nebenkosten ganz entschieden zu einer
Verteuerung des Baus beitragen. Wichtig für Grundstückskäufer, die auch Bauherren sind, ist eine
verhältnismäßig gute Übersicht über die verschiedenen Nebenkosten zu erstellen, die beim Bauen
anfallen. Im Durchschnitt kann immer davon ausgegangen werden, das Baunebenkosten in einer
Höhe von rund 15 % der gesamten Baukosten anfallen.
Bereits bei der Vorbereitung des Bauvorhabens fallen erhebliche Nebenkosten an. Dazu gehören:
- Kosten für die Baugenehmigung in Höhe von 0,2 % bis 0,7 %
- Vertragsprüfung durch einen Rechtsanwalt etwa 250 Euro
- Vermessung durch einen Vermessungsingenieur rund 2.500 Euro
- Kosten für den Prüfstatiker in Höhe von etwa 1.500 bis 2.500 Euro
- Erstellung von einem Bodengutachten zur Bauvorbereitung – Kosten zwischen 500 Euro und 3.000 Euro
- Baustrom, Bauwasser – Kosten etwa bis 1.000 Euro
- Kosten für die Erschließung des Grundstücks – Wasser, Abwasser, Energie, Kommunikation. Höhe: 10.000 Euro bis 20.000 Euro
Schließlich fallen für die Bauvorbereitung auch noch die Kosten für die Abfuhr vom Erdreich für
den Bodenaushub ein und das Anlegen von festen Zufahrtswegen für die Baufahrzeuge und die
Lieferanten mit Schwerlasten für das Bauvorhaben. Zu den Nebenkosten der Bauvorbereitung
werden auch die Kosten gerechnet, die der Bau vom Keller, beziehungsweise der Bodenplatte für
ein nicht unterkellertes Haus, verursachen.
Beginn der Bautätigkeit – anfallende Nebenkosten
Mit der Aufnahme der Arbeit des Bauunternehmens für den eigentlichen Hausbau laufen noch
weitere bedeutende Nebenkosten auf. Das sind zum Beispiel:
- Die Kosten für die Bauleitung und für den Architekten
- Begleitung der Bautätigkeit durch den Bauherrenschutz
- Kosten für notwendige Versicherungen wie Bauleistungsversicherung, Bauherrenhaftpflicht-
Versicherung, Feuer- und Rohbauversicherung - Die Bauzeitzinsen für das von der Bank für die einzelnen Bauabschnitte vorgehaltene Geld
Diese Baunebenkosten müssen zwingend zusätzlich zu den Nebenkosten für den Kauf vom
Grundstück dem gesamten Finanzierungsbedarf zugerechnet werden. Für verschiedene Kosten
stehen auch hier Online Rechner zur Verfügung. Die großen Spielräume bei den Baunebenkosten
ergeben sich aus den unterschiedlichen Bauplanungen und Bauansprüchen. Grundsätzlich sollten
Bauherren bei der Erstellung eines Kostenplans für die gesamte Kauf- und Baufinanzierung lieber
etwas zu hoch greifen, als an der unteren Grenze rechnen.
Nebenkosten beim Bau lassen sich beeinflussen
Die Nebenkosten für den Grundstückskauf bewegen sich innerhalb eines vorgegebenen
Rahmens. Sie lassen sich nach den Kostentabellen des jeweiligen Bundeslandes und dem
Kaufpreis für ein Grundstück berechnen. Die einzige sehr bewegliche Variable stellen dabei die
Provisionen für die Makler dar. Für die Provision des Maklers gibt es keine klaren gesetzlichen
Vorschriften, sondern nur allgemeine Richtlinien. Auf diese Nebenkosten kann ein Bauherr somit
keinen persönlichen Einfluss nehmen. Bei den Baunebenkosten ist es dagegen möglich, die Höhe
der Kosten zu Teilen zu beeinflussen.
Nebenkosten Bau senken
Eine klare Bauplanung mit übersichtlichen Terminplänen vermindert überflüssige Baupausen und
senkt damit zum Beispiel die Bauzeitzinsen für das von der Bank vorgehaltene Darlehn. Für
Leistungen wie die Abfuhr vom Aushub und die Bodenarbeiten und weiteren Arbeitskosten für die
Erschließung können verschiedene Unternehmen auf Preis, Leistung, Zuverlässigkeit verglichen
werden. Unterschiedlich sind auch die Kosten für Versicherungen. Allerdings sollten günstige
Versicherungsangebote nicht solche mit eingeschränkter Grundleistung sein. Bauherren, die über
das nötige Knowhow und die Zeit verfügen, können durch Eigenleistungen beim Bau ebenfalls die
anfallenden Nebenkosten senken. Grundsätzlich viel geringere Baunebenkosten fallen an, wenn
sich ein Bauherr für ein Fertighaus entscheidet.
Da sich nicht alle Baunebenkosten konkret im Voraus berechnen lassen, gilt es als vorteilhaft, bei
der Baufinanzierung durch die Bank die Möglichkeit einer Nachfinanzierung zu vereinbaren. Damit
erhält der Bauherr für den Fall, dass Baukosten und Baunebenkosten über die kalkulierten
Beträge sehr stark steigen, das Darlehn bei der Bank für die zusätzlichen Kosten zu erweitern.
Keine Baufinanzierung ohne Kalkulation der Nebenkosten
Die Nebenkosten für das Grundstück sowie die Nebenkosten für den Bau stellen eine beachtliche
Größe innerhalb der Finanzierung einer Immobilie dar. Damit eine Baufinanzierung wirklich auf
sichere Beine gestellt wird, müssen die diversen Nebenkosten unbedingt kalkuliert werden, bevor
bei einer Bank der Antrag auf das Darlehn zur Baufinanzierung gestellt wird. Wer hier zu knapp
rechnet, programmiert bereits eine Nachfinanzierung vor. Die Nachfinanzierung kann allerdings
Probleme bereiten, z.B. bei veränderten Fakten für die Bonität. Auch können die Zinsen höher
sein als beim ursprünglichen Darlehn.