Für die Optionsscheine gibt es den sogenannten Optionsschein-Markt, der in Fachkreisen auch als
Wettbüro der Börse bekannt ist. Gerade die risikofreudigen Anleger können hohe Gewinne erzielen,
indem sie auf fallende oder steigende Kurse spekulieren. Aber Optionsscheine bieten sich auch als
Depot- und Währungssicherung an. Die häufigsten Begriffe, die im Zusammenhang mit den
Optionsscheinen fallen sind Puts, Calls und Spreads. Mit ihnen lässt sich gutes Geld verdienen. In
Stuttgart gibt es die Euwax, das ist eine spezielle Börse, die mit Optionsscheinen handelt.
Inhalt
Optionsscheine sind zeitlich begrenzt
Optionsscheine sind kein Wunderwerk, das sich nicht erklären lässt. Im Grunde handelt es sich um
eine erweiterte Form einer Wette. Der Anleger beziehungsweise der Investor wettet, dass eine Aktie
innerhalb einer festen Zeit entweder fällt oder steigt. Dazu muss er nur den bestimmten Betrag
nennen, welche die Aktie unter- oder überschreitet. Im Grunde kann der Anleger also in beiden
Fällen gewinnen, wenn er sich richtig festlegt und dann noch richtig liegt. Dabei ist klar, dass der
Optionsschein nur innerhalb des festgelegten Zeitraums gültig ist. Danach verfällt der Schein und
ist nicht mehr brauchbar.
Die Varianten der Optionsscheine
Es gibt nur zwei Optionsscheine, die Calls und die Puts.
1. Die Calls
Die Calls sind die Kauf-Optionsscheine, bei denen der Anleger auf einen steigenden Kurs der Aktie
setzt. Als Beispiel: Der Anleger kauft sich Aktien zum Basispreis von 96 Euro. Derzeit liegen die
Aktien bei einem Preis von 88,80 Euro. Ist der Basispreis innerhalb der festgelegten Frist über die
96 Euro gestiegen, dann macht er einen hohen Gewinn. Dabei müssen nicht nur der Zeitraum der
Gültigkeit genannt werden, sondern auch der Hebel. Der Hebel ist ein entscheidendes Werkzeug,
denn er bestimmt wie hoch der Wert steigen soll. Ein zweifacher Heben, zum Beispiel, besagt, dass
der Wert die Aktie 2x so stark ansteigen wird als der Ausgangswert. Im schlechtesten Fall liegt der
Anleger mit seiner Vermutung falsch und dann geht er leer aus. Er erleidet einen hohen Verlust, der
sich in der Höhe des Basiswertes bewegt.
2. Die Puts
Das Gegenteil zu den Calls liefern die Puts. Bei diesen Optionsscheinen spekuliert der Anleger auf
einen fallenden Kurs. Beispiel: Der Anleger kauft eine Aktie, die einen Basiswert von 76 Euro hat.
Er macht nur dann einen Gewinn, wenn die Aktie innerhalb des festgelegten Zeitraums, wenn der
Basiswert zu Stichtag niedriger liegt.
Im Grunde ist der Handel mit den Optionen sehr riskant, denn es handelt sich nicht um eine
Berechnung oder eine Formel, mit welcher der Anleger auf jeden Fall Gewinn macht. Er muss sich
mit dem komplexen Geschäft sehr gut auskennen, ansonsten erleidet der Anleger schnell einen
Schiffbruch. Im schlimmsten Fall spricht man sogar von einem Totalverlust. Viele Experten raten
den Privatanleger meist davon ab, in Optionsscheine zu investieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob
es sich um Puts oder Calls handelt. Unerfahrene Anleger sollten sich von diesen Investitionen
fernhalten.
Optionsscheine als Depotsicherung
In einigen Bereichen werden die Optionsscheine auch als Depotsicherung verwendet. Personen, die
eine Korrektur am Aktienmarkt erwarten können mit den Optionsscheinen das Depot absichern.
Dabei kann es sich um einzelne Aktien handelt oder um ein gesamtes Depot. Die Anleger können
nicht nur allein auf Aktien setzen. Sie haben auch die Möglichkeit Indizes, Währungen und
Rohstoffe mit Optionen zu sichern.
Der Unterschied von Optionsscheinen zu Terminkontrakten oder Futures
Bei den Optionsscheinen handelt es sich um ein Wertpapier, den ein Basiswert zugrunde liegt. Mit
einem Optionsschein hat der Anleger die Möglichkeit, die ausgesuchte Ware in der Zukunft zu
einem Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Obwohl alle Konditionen im Optionsschein festgehalten
werden, muss der Anleger den Schein nicht einlösen. Im Grunde handelt es sich wirklich um eine
Wette, denn niemand weiß, wie sich die Kurse in Zukunft wirklich entwickeln werden. Die Anleger
können nur spekulieren. Liegt der Anleger mit seiner Vermutung falsch, dann ist das eingesetzte
Kapital weg. Das ist bei Terminkontrakten anders, denn hier ist der Käufer verpflichtet, die Option
einzulösen. Er muss die Ware für den festgelegten Preis am Ende der Laufzeit kaufen. Ein Rückzug
ist bei Terminkontrakten nicht möglich. Im Grunde ist es so, dass bei Futures und Terminkontrakten
beide Parteien einen bindenden Vertrag eingehen, der beide Seiten zur Einhaltung verpflichtet. Bei
Optionsscheinen ist nur der Verkäufer verpflichtet. Anleger können die Optionen auf Wunsch auch
einfach verfallen lassen.
Beispiel für Call-Optionsscheine
Der Optionsschein ist mit den folgenden Fakten ausgestattet:
- Es handelt sich um einen Call-Optionsschein.
- Der Basiswert ist die Aktie für Rohstoff.
- Der Basiswert für die Aktie liegt bei 1.000 Euro.
- Das Bezugsverhältnis liegt bei 1:1.
- Die Frist ist auf den 3. Mai des aktuellen Jahres datiert.
- Die Optionsprämie liegt bei 100 Euro.
Mit diesem Optionsschein garantiert der Verkäufer dem Käufer, dass er am 3. Mai das Recht hat die
Rohstoff-Aktie zum Preis von 1.000 Euro zu kaufen. Der tatsächliche Wert am Tag der Frist spielt
keine Rolle. Der Verkäufer muss dem Käufer die Aktie zu dem Preis verkaufen. Dafür, dass der
Käufer diese Möglichkeit bekommt, dafür zahlt er die Optionsprämie. Wenn der Käufer die Aktie
am 3. Mai kauft und sie einen höheren Wert hat als die gezahlten 1.000 Euro, dann hat der Käufer
einen sehr guten Deal gemacht und Gewinn eingefahren. Er kann die Aktie sofort zum aktuellen
Preis verkaufen und den Gewinn behalten. Im Grunde wird aber nur ein Bargeldausgleich gemacht.
Es werden keine Aktien hin und her geschoben. Das ist aber von Fall zu Fall unterschiedlich.
Wichtig zu wissen, die Optionsprämie bekommt der Käufer nicht zurück. Diese Prämie garantiert
dem Verkäufer einen kleinen Ausgleich, wenn der Kurs schlechter ist als er vermutet hat.
Optionsscheine bergen ein sehr hohes Risiko
Die Optionsscheine sind mit einem sehr hohen Risiko behaftet, denn ein Blick in die Zukunft ist
auch für Experten nicht möglich. Der Anleger muss sich mit dem Markt genau befassen und sich
mit allen Geflogenheiten auskennen, um das Risiko gering zu halten. Das ist bei den
Optionsscheinen eher nicht möglich. Im Grunde kann man sagen, dass eine kurze Laufzeit für den
Optionsschein ein sehr hohes Risiko liefert. Aber auch die Rendite können beim richtigen Näschen
sehr hoch sein. Experten raten unerfahrenen Anlegern immer ab, mit Optionsscheinen zu handeln.