Mit Realkredit (auch als Sachkredit bezeichnet) wird ein Kredit beschrieben, der durch Vermögens- und Sachwerte gesichert ist. Die Sicherung kann dabei entweder durch unbewegliche Sachen (z. B. bei Hypothek oder Grundschuld) oder durch bewegliche Sachen (z. B. Lombardkredit) erfolgen. Bei einem Realkredit handelt es sich in der Regel um einen langfristigen Kredit, der oft Investitionszwecken dient.
Ein Realkredit ist grundpfandrechtlich abgesichertes Darlehen, deren Beleihungsgrenze maximal 60 Prozent des Beleihungswertes einer Immobilie oder bis zu 50 Prozent des Verkehrswertes einer Immobilie betragen darf. Der Realkredit ist nach dem Kreditwesensgesetz (KWG) streng reguliert und unterliegt besonderen Bestimmungen.
Im Rahmen dieser Bestimmungen ist vor allem erforderlich, dass die beliehene Immobilie / die beliehenen Immobilien von einem unabhängigen bewertet und dokumentiert wird. Der Wert der Immobilie muss darüberhinaus in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Diese Überprüfung hat bei Wohnimmobilien in einem 3-Jahres Rhythmus stattzufinden. Bei Gewerbeimmobilien ist eine jährliche Überprüfung des Wertes notwendig. Vor dem Hintergrund einer möglichen Verwertung der Immobilie / Immobilien muss das Grundpfandrecht grundsätzlich rechtlich durchsetzbar sein und zeitlich angemessen durchgesetzt werden können.
Der Realkredit, kann auch als Immobiliar-, Grund-, Objekt- oder Hypothekarkredit bezeichnet werden. Es handelt sich dabei um eine langfristige Anleihe mit einer Laufzeit von 5-30 Jahren, die auf die Finanzierung wohnlicher und gewerblicher Immobilien, sogenannte unbewegliche Vermögenswerte, begrenzt ist und durch ein Grundpfandrecht oder eine Hypothek am Beleihungsobjekt besonders gesichert wird. Die Höhe der Besicherung des Kredits, durch den Darlehensgeber, wird mittels des Beleihungswertes ausgedrückt. Dieser Beleihungswert darf maximal bis zur Beleihungsgrenze von 60 % zur Deckung des Darlehens herangezogen werden.
Weiterhin kann ein Realkredit durch bewegliche Vermögenswerte, wie beispielsweise Waren oder Wertpapiere, beliehen werden. Hierbei wird dann nicht mehr von Realkredit gesprochen, sondern die Anleihe als Lombardkredit bzw. Mobiliarkredit bezeichnet.
Vergeben wird diese Art der Geldlaneihe in der Regel von Hypothekenbanken und Bausparkassen. Bei der Vergabe eines Realkredites wird vor allem auf die wirtschaftliche Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers geachtet, die persönliche Kreditwürdigkeit spielt bei der Vergabe keine bedeutetende Rolle.
Außerdem muss die Kreditvergabe bei Realkrediten auch bankintern strengen Richtlinien und Vorgaben unterliegen. Weiterhin muss die beliehene Immobilie in angemessener Art und ausreichendem Umfang gegen mögliche Schäden versichert werden. Grundsätzlich dürfen Realkredite übrigens nicht nur von Realkreditinstituten gewährt werden, sondern auch von Banken, Genossenschaftsbanken und Sparkassen, sofern diese die entsprechenden Voraussetzungen für die Vergabe von Realkrediten auch tatsächlich erfüllen können.
Was ist ein Realkredit und wozu kann dieser eingesetzt werden?
Es handelt sich bei einem Realkredit um eine Art des Kredits, welche nicht nach der Bonität des Kunden, sondern nach den Sach- und Vermögenswerten vergeben wird. In erster Linie kommt es also nicht auf das monatliche beziehungsweise das regelmäßige Einkommen an, sondern welche Vermögenswerte vorliegen können. In dem Falle des Realkredits werden die Vermögenswerte als Sicherheit für die Bank oder das Kreditinstitut gesehen. Es handelt sich also um einen Kredit, welcher durch reale Vermögenswerte abgesichert ist. Im Normalfall vergibt die Bank oder das Kreditinstitut eine Kreditsumme in der Höhe von nicht mehr als 60 % des Vermögenswertes. Wird also zum Beispiel ein Grundstück im Wert von 10.000 Euro als Sicherheit für den Realkredit verwendet, so beträgt die Kreditsumme in diesem Fall nicht mehr als 6.000 Euro. Es werden in aller Regel von den meisten Banken und Kreditinstituten Vermögenswerte in Form von Grundstücken oder Hypotheken – also Häusern und Wohnungen – angefordert. Die Beurteilung des Wertes der Hypotheken und Grundstücke sowie anderer Vermögenswerte wird dabei meist auch durch die zuständige Bank oder das Kreditinstitut vorgenommen.
Ein Realkredit kann optimal verwendet werden, um kleine, mittlere oder große Investitionen und Käufe vorzunehmen. Da die Kredithöhe stets nach dem Wert eines Grundstücks oder eines anderen Vermögenswert berechnet wird, stehen teilweise auch sehr hohe Kreditsummen in Millionenhöhe zur Verfügung. Somit eignen sich Realkredite für die unterschiedlichsten Zwecken. Wird ein neues Auto, eine neue Küche oder ein neuer Fernseher benötigt, so kann der Realkredit zum Beispiel optimal eingesetzt werden. Die Zinsen und Nebenkosten sind bei den meisten Realkrediten außerdem attraktiv gestaltet, da der Bank oder dem Kreditinstitut eine Sicherheit vorliegt. Darüber hinaus laufen die meisten Realkredite über einen längeren Zeitraum. Zum Einsatz für kurzfristige Käufe und Investitionen ist der Realkredit dadurch weniger geeignet.
Für wen ist ein Realkredit geeignet und welche Vorteile ergeben sich dadurch?
Ein Realkredit eignet sich für jede Person, welche eine kleine bis große Menge an finanziellen Mitteln benötigt und einen oder mehrere Vermögenswerte vorlegen kann. Es ergeben sich durch den Realkredit viele Vorteile. Der wichtigste Vorteil eines Realkredits liegt zunächst in der Sicherheit, welche sich durch diesen ergibt. Bei einem Realkredit sind die Konditionen nämlich stets langfristig festgeschrieben. Dadurch ergibt sich eine Planungssicherheit. Dies ist nicht nur für große private Investitionen und Käufe, sondern auch für Unternehmen und Firmen von enormen Vorteil. Durch die hohe Planungssicherheit ergeben sich für ein Unternehmen in der Entstehungsphase auch sicherere Chancen für die Zukunft. Ein weiterer Vorteil des Realkredits liegt in der Sicherheit der Zinsen. Diese werden bei dieser Art des Kredits in der Regel für mehrere Jahre festgeschrieben. Plötzliche Änderungen der Zinsen und Gebühren sind somit ausgeschlossen. Des Weiteren bieten Realkredite eine hohe und langfristige Finanzierung. Es gibt womöglich kaum andere Arten von Krediten, bei welchen so hohe Kreditsummen vergeben werden können. Durch die Besicherung über eine Grundschuld wird zudem eine langfristige Finanzierung mit einer langen Laufzeit ermöglicht, wie sie im Normalfall bei anderen Arten von Krediten auch nicht vorhanden ist. Zu guter Letzt ist den Banken und Kreditinstituten das fristlose Kündigen von Realkrediten verwehrt. Auch dies ermöglicht wieder eine höhere Sicherheit.
Welche Voraussetzungen müssen für einen Realkredit erfüllt werden?
Die Voraussetzungen sind für die meisten Arten von Krediten in einigen Aspekten gleich. So muss jeder Antragsteller zumindest die Volljährigkeit vorweisen. Je nach Art des Kredits kann aber von der Bank oder dem Kreditinstitut auch ein höheres Mindestalter vorgeschrieben sein. Minderjährigen Personen wird der Kredit in der Regel verweigert. Eine weitere wichtige Voraussetzung stellt der Wohnsitz in Deutschland dar. Es muss sich bei diesem um den Hauptwohnsitz handeln. Ein Wohnsitz im EU-Ausland wird bei den meisten Banken und Kreditinstituten für einen Realkredit nicht akzeptiert. Ebenso muss ein deutsches Bankkonto vorhanden sein, für welches wiederum auch ein Wohnsitz in Deutschland benötigt wird. Das Bankkonto wird als Referenzkonto verwendet. Es handelt sich dabei also um das Konto, auf welches die Kreditsumme überwiesen wird. Außerdem wird das Referenzkonto meist auch für die regelmäßigen Zahlungen für den Kredit sowie die Zinsen und sonstigen Gebühren benötigt.
Die wichtigste Voraussetzung stellt allerdings der Vermögenswert beziehungsweise der Sachwert dar, welcher vorhanden sein muss. Es darf sich dabei auch meist nicht um einen Sachwert oder Vermögenswert handeln, welcher aktuelle noch durch einen anderen Kredit abgezahlt wird. Wird also eine Immobilie für den Realkredit verwendet, welche aktuell noch abgezahlt werden muss, so kann der Realkredit unter Umständen nicht ausgestellt werden. Es kommt dabei darauf an, inwiefern die Kosten für die Immobilie schon abgezahlt wurden. Ob ein Vermögenswert als Kreditwürdig eingestuft wird, wird stets von der zuständigen Bank oder dem Kreditinstitut entschieden. Für Studenten oder Personen, welche in der Regel noch keine Vermögenswerte oder Sachwerte aufweisen können, eignet sich ein Realkredit somit meist auch nicht.
Wie kann ein Realkredit beantragt werden?
Ein Realkredit kann stets offline als auch online beantragt werden. Offline kann der Realkredit persönlich an einer Filiale der Bank oder des Kreditinstituts beantragt werden. Dazu müssen aller erforderlichen Unterlagen mitgeführt werden. Dazu zählen insbesondere die Unterlagen, welche den Wert schildern, durch welchen der Kredit besichert werden soll. Soll also ein Haus als Wert verwendet werden, so ist es sinnvoll, alle wichtigen Unterlagen zu diesem mitzubringen. Der Prozess der Antragstellung dauert bei einem Realkredit in der Regel etwas länger als bei anderen Arten von Krediten. Dies liegt vor allem daran, dass der Vermögenswert erst noch von einer zuständigen Bank oder einem Kreditinstitut beurteilt werden muss. Online erfolgt die Antragstellung an sich meist etwas schneller und unkomplizierter. Es sollte dabei allerdings beachtet werden, dass dennoch die Beurteilung durch die zuständige Bank oder das Kreditinstitut in Person erfolgen muss. Wer einen Realkredit online beantragen möchte, muss zunächst alle wichtigen persönlichen Informationen angeben. Dazu zählen natürlich auch Informationen zu den Vermögenswerten, welche für den Realkredit verwendet werden. Durch diese kann die zuständige Bank oder das Kreditinstitut vorerst Entscheidungen zu der Kreditwürdigkeit des Antragstellers treffen. Anschließend erfolgt die Identifikation des Antragstellers, welche meiste per Video-Ident-Verfahren abgeschlossen wird. Ist dies abgeschlossen, so erfolgt die Bearbeitung des Antrags, welche meist einige Tage in Anspruch nimmt.
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