Regionalbanken sind Banken, deren Geschäftstätigkeit sich ausschließlich auf eine bestimmte Region beschränkt. In der Regel handelt es sich dabei um das Einzugsgebiet einer einzelnen Stadt, einen Stad- oder Landkreis oder aber ein Bundesland. Der Geschäftsumfang von diesen – in der Regel privatwirtschaftlich organisierten Instituten – kann sich stark unterscheiden.
Trotz der regionalen Begrenzung haben Regionalbanken grundsätzlich die Möglichkeit, ihren Kunden sämtliche Bankprodukte anzubieten. In der Praxis ist das Produktangebot der meisten Regionalbanken aber kaum mit dem großer Geschäftsbanken zu vergleichen. Dies hat vor allem wirtschaftliche Gründe. Für viele Regionalbanken würde sich das Anbieten bestimmter Produkte nicht rentieren.
Auch deshalb sind Regionalbanken bei den meisten Bankkunden nicht sehr beliebt. Gegen Regionalbanken spricht auch die Problematik der Geldversorgung. So ist das Abheben von Bargeld außerhalb der Region für die Kunden in der Regel mit hohen Kosten verbunden. Aufgrund dieser mangelnden Attraktivität haben sich einige Regionalbanken daher frühzeitig zu überregional tätigen Bankhäusern weiterentwickelt und spezialisiert. Viele Institute sind durch den starken Wettbewerb aber auch vom Markt verschwunden.
Inhalt
Die Geschichte der Regionalbanken
Die Regionalbanken entstanden fast zur gleichen Zeit als die Sparkassen ihre Arbeit regional
aufnahmen. In der Regel tragen die Regionalbanken den Namen der Region im Namen, damit sie
gut zugeordnet werden konnten. Bei den Namen konnte es sich um die einzelnen Bundesländer
handeln, um bestimmte Wirtschaftsregionen oder um einen einzigen Ort, wie es bei den meisten
Lokalbanken der Fall war. Die erste Regionalbank war die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt. Sie
bekam ihre Banklizenz im Mai 1856. Kurz darauf folgte der Schlesische Bankverein in Breslau und
auch die Norddeutsche Bank in Hamburg. In den folgenden Jahren kamen immer mehr
Regionalbanken hinzu.
Zur damaligen Zeit bildeten die Regionalbanken eine Interessengemeinschaft mit den Großbanken.
Sie wollten mit der Zusammenarbeit die Filialgründung in einer Großstadt vermeiden. Diese war zu
der Zeit sehr risikoreich, denn die Großbanken waren in den Großstädten tätig und die kleineren
Regionalbanken fürchteten, dass sie gegen die Macht der Großbank nicht ankommen. Zuerst waren
die großen Regionalbanken viel mit der Industrie beschäftigt, aber durch den immense Wachstum
der Branche und dem mangelndem Kapital der Bank wanden sich immer mehr Branchen den
Großbanken zu. Einige der größeren Regionalbanken sorgten für mehr Eigenmittel.
Einige der damaligen Regionalbanken waren an jüdischen Banken beteiligt, was zwischen 1933 und
1938 für großes Aufsehen sorgte. Zu der damaligen Zeit galt die Allgemeine Deutsche Credit-
Anstalt mit mehr als 100 Filialen zu der größten und wichtigsten Regionalbank des Landes. 1934
kamen die ersten Bankgesetze zum Tragen. In ihnen wurde die Überlegenheit der Großbanken
ziemlich deutlich gemacht. Die Risikoverteilung war bei den Großbanken viel besser und nicht so
hoch wie bei einer Regionalbank. Bis 1970 mussten viele der bis dahin sehr aktiven
Regionalbanken ihre Pforten schließen. Mittlerweile gibt es zwar immer noch eine Menge
Regionalbanken, aber in den letzten Jahrzehnten haben sich immer mehr einige bekannte Namen
durchgesetzt. Die kleinen einzelnen Regionalbanken existieren nur noch sehr selten.
Die Arten der Regionalbank
Regionalbanken sind in vielen Gemeinden, Orten und Städten vertreten. Bankbetrieblich zählen zu
den Regionalbanken nicht nur die Lokalbanken, sondern auch die Hausbanken, die Konzernbanken
und die Branchenbanken. Ebenfalls dazu zählen die Autobanken (Volkswagen Bank oder BMW
Bank), die Firmenbanken, Direktbanken (ING-DiBa AG) und auch die Teilzahlungsbanken
(Creditplus Bank AG). Mittlerweile gibt es Regionalbanken, die Zweigstellen in bestimmten
Regionen besitzen und teilweise auch überregional tätig sind. Dazu gehören zum Beispiel die
Sparkasse, die Volksbank oder auch die Postbank. Alle drei Banken sind in vielen Städten mit ihren
regionalen Filialen anwesend, aber trotzdem arbeiten sie überregional, denn sie sind in fast allen
Städten vertreten nur mit der jeweiligen Region im Namen (Sparkasse Unna, Postbank Dortmund
oder Volksbank Kaiserslautern).
Die Arbeit der Regionalbanken
Die Regionalbanken sind heute überwiegend im Spar- und Hypothekengeschäft tätig. Zudem setzen
immer mehr der Banken auf Privatkunden und das Vermögensverwaltungsgeschäft. Die Anzahl der
Filialen liegt bei bis zu 90 Stück von einer Regionalbank. Im Durchschnitt sind vier Filialen pro
Regionalbank in Deutschland vertreten. Die Regionalbanken setzen auf einen guten Kundenservice,
denn sie möchten die Kunden mit Hilfe von guten Leistungen und Kundenfreundlichkeit bindend
und somit ihre Stellung sichern. In den letzten Jahren mussten immer mehr Regionalbanken ihre
Pforten schließen, weil die Kunden sich immer mehr auf ihre Hausbank oder auf große Banken ihr
Vertrauen setzten. Dabei ist es gerade in ländlichen Regionen nicht so einfach, einen Bankwechsel
durchzuführen. In den eher ländlichen Regionen befinden sich nur begrenzte Banken, somit ist die
Wahl sehr einfach gehalten. Die Regionalbanken bieten ihren Kunden im Grunde drei verschiedene
Bereiche
- Privatkunden
- Firmenkunden
- Immobilien.
Für Privatkunden bieten die Regionalbanken die bekannten Konten von Girokonten über
Guthabenkonten bis hin zu Sparbüchern für die Kleinen. Der Service für Firmenkunden ist genauso
umfangreich. Auch hier gibt es Girokonten, Kreditkarten und Sparbücher. In den letzten Jahren
haben sich die Regionalbanken auch auf Immobilien eingelassen. Sie bieten Immobilien zum
Verkauf an, die sich in der Region befinden. Dazu sind meist Aushänge vorhanden, an denen sich
interessierte Kunden informieren können.
Die Mitarbeiter der Regionalbanken
Auch heute noch ist der Beruf des Bankkaufmanns hoch angesehen. Der Bankkaufmann kann sich
auf verschiedene Bereiche spezialisieren und somit die Regionalbank mit seinem Fachwissen und
Können bereichern. Die Bankkaufmänner und -frauen sind in den Filialen für den Kundenkontakt
zuständig. Sie kümmern sich um alle Angelegenheiten von der Kontoeröffnung bis Beratung zur
Anlage. Für eine ausführliche Beratung ist ein Termin notwendig. Für Kurzinformationen bieten
sich die Mitarbeiter in den Geschäftszeiten der Filiale an.
Regionalbanken sind online
In den letzten Jahren ist das Internet immer mehr zum Mittelpunkt des Lebens geworden. Nicht nur
Urlaubsreisen werden jedes Jahr gebucht, auch das Einkaufen wird mit dem World Wide Web
erleichtert. Dem Trend haben sich auch die Regionalbanken angepasst. Mittlerweile besitzt jede
Regionalbank eine eigene Homepage, die für die Kunden zugänglich ist. Auf der Homepage
befinden sich alle wichtigen Informationen zum Service der Bank. Aber die Homepage kann noch
mehr, denn heute ist Onlinebanking ganz groß. Während früher die Kunden in die Filialen gehen
mussten um eine Überweisung zu tätigen ist der Prozess mit Hilfe des Internets leichter. Über den
Kundenbereich der jeweiligen Bank können Kunden mit Hilfe eines Passworts und einer
Zugangskennung in den privaten Bereich vordringen. Dort können viele Aktionen erledigt werden,
von der einfachen Überweisung bis hin zur Kontenkontrolle.
Die Regionalbanken heute
Regionalbanken gibt es nun schon seit mehr als 100 Jahren. Immer mehr Fusionen sorgen dafür,
dass die kleinen Regionalbanken verschwinden und große Banken ihren Platz einnehmen. Aber es
gibt immer noch Regionalbanken, die sich in Deutschland verteilen. In den letzten Jahren haben sie
ihr Tätigkeitsfeld erweitert, um mit den Großbanken mithalten zu können. Gerade die älteren
Kunden bleiben in der Regel ihrer Bank treu und mögen keine Veränderungen. Die jüngeren
Kunden setzen ihr Vertrauen eher in Großbanken, weil sie ein höheres Vertrauenspensum genießen.
Dadurch müssen immer mehr Filialen schließen und in vielen kleinen Städten gibt es keine Filialen
mehr. Gerade für die ältere Bevölkerung ein sehr großer Nachteil. Sie haben kaum eine Möglichkeit
zur nächstgelegenen Filiale zu kommen und mit dem Onlinebereich machen sie sich nicht vertraut.