Das REPO-Geschäft ist auch unter dem Begriff Rückkaufvereinbarung bekannt. Repo ist im Grunde eigentlich nur die Abkürzung. Es handelt sich um eine Finanztransaktion, für die den Verkauf und den späteren Rückkauf einer Ware oder eines Gutes genutzt wird. In der Regel wird bei einem REPO-Geschäft mit Wertpapieren gearbeitet. Es handelt sich um ein Pensionsgeschäft, bei dem das Eigentumsrecht des Verkäufers während der Laufzeit an den Käufer übergeht. Das REPO-Geschäft ist ein kurzfristiges Geschäft, das meist über die Nacht abgeschlossen wird, aber auch bis zu einem Jahr Laufzeit haben kann.
Inhalt
Die Struktur des REPO-Geschäfts
Beim REPO-Geschäft gibt es zwei Vertragspartner, einmal den Pensionsgeber also den Kreditnehmer, den Verkäufer und den Pensionsnehmer, den Kreditgeber, den Käufer. Der Kreditnehmer verpflichtet sich bei einem REPO-Geschäft dem Kreditgeber Vermögensgegenstände zu überlassen und dafür bekommt er die vereinbarte Geldsumme. Diese Geldsumme muss bei Laufzeitende an den Kreditgeber zurückgegeben werden. Dazu kommen noch die Zinsen, die während der Laufzeit anfallen. Der Kreditgeber ist verpflichtet, identische Wertpapiere zu liefern und somit handelt es sich um ein echtes Wertpapierpensionsgeschäft.
Die Vereinbarungen für ein REPO-Geschäft sind Bestandteil des Geldmarktes und werden von institutionellen Anlegern, meist Banken, verwendet, um liquide zu werden. Die Banken beschaffen sich also finanzielle Mittel bei den Zentralbanken. Neben den Banken, die sich Geldmittel beschaffen, um liquide zu bleiben, wird das REPO-Geschäft aber auch von Institutionen verwendet, um die Bilanzsumme zu senken und somit auch die Eigenkapitalanforderungen.
Die Preisberechnung beim REPO-Geschäft
Der Kaufpreis des Gutes entspricht immer dem aktuellen Marktwert abzüglich eines sogenannten Sicherheitsabschlages. Der Sicherheitsabschlag wird auch als Haircut bezeichnet. Die Preisberechnung wird mit Hilfe des Kaufpreises und der Zinsen stattfinden. Dazu gehört der Zinssatz, der als Reposatz bezeichnet wird. Der Satz ist stark von der Qualität des Gutes abhängig. Zudem werden die Zinsen immer für ein Jahr berechnet, also für 365 Tage.
Nachschusspflicht beim REPO-Geschäft
Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass das Gut (Wertpapier) also der Wert des Gutes zu sinken beginnt. In diesem Fall besteht eine sogenannte Nachschusspflicht. Der Haircut, der Sicherheitsabschlag dient in erster Linie dafür, dass keine Preisrückgänge bei den Wertpapieren deutlich werden. Er wird immer berechnet, um einen Schutz vor dem Preisrückgang zu haben. Sollte bei einer Neubewertung des Wertpapieres rauskommen, dass der Wert gesunken ist, dann kann der Käufer einen sogenannten Nachschuss einfordern. Der Nachschuss kann mit einem Barausgleich stattfinden oder mit einer zusätzlichen Nachlieferung eines Wertpapiers.
Sollte es zu einer Preissteigerung kommen, dann verhält es sich genau gegenteilig. Der Käufer wird dann nachschusspflichtig und muss ein Bargeldausgleich schaffen oder ein Wertpapier zurückgegeben, damit der Wert wieder ausgeglichen ist.
Der Reposatz
Für ein REPO-Geschäft müssen Sicherheiten bereitgestellt werden. Aufgrund dieser Bereitstellung liegen die Reposätze also die Zinssätze für das REPO-Geschäft unter den Zinssätzen für unbesicherte Kredite. Die günstigen Repozinssätze sind aber nur ein Grund für die Beweggründe für ein REPO-Geschäft. Die Gründe können auch kurzfristige Liquidität oder eine besicherte Geldanlage sein.
Sobald die Wertpapiere oder die Anleihen zurückgekauft werden, bekommt der Käufer den Reposatz also die Zinsen durch den Verkäufer ausgezahlt. Im Grunde gibt der Käufer für den Verkäufer eine Art Kredit und als Dank bekommt er den Reposatz. Der Reposatz kann immer als Preis für die Liquiditätsbereitstellung verstanden werden.
Die Arten des REPO-Geschäfts
Im Grunde gibt es zwei verschiedene Arten des REPO-Geschäfts, denen zwei Motivationen als Grundlage unterliegen:
- Das allgemeine REPO-Geschäft
Bei dem allgemeinen REPO-Geschäft steht die Beschaffung von Liquidität im Vordergrund, die nur kurzfristig vorhanden sein muss. Dabei spielt es keine Rolle, welches Wertpapier als Sicherheit dienen soll, Hauptsache die Anforderungen für die Qualität sind vorhanden. Dabei spielen die Bonität des Schuldners, die Währung der Emission und die Liquidität am Markt eine wichtige Rolle. Aufgrund der recht übersichtlichen Bedingungen lässt sich diese Art des REPO-Geschäfts sehr gut standardisieren. Heute liegt der Marktanteil an diesen Vereinbarungen bei um die 70%. Das REPO-Geschäft punktet mit einer hohen Qualität dank der Sicherheiten und somit liegt der Reposatz sehr niedrig, sogar weit unter dem aktuellen Geldmarktzinssatz. - Das spezielle REPO-Geschäft
Bei dem speziellen REPO-Geschäft geht es nicht um die Liquiditätsbeschaffung, sondern um die Beschaffung der Wertpapiere. Es wird ein bestimmtes Wertpapier benötigt und aus dem Grund wird das REPO-Geschäft abgeschlossen. Dass es sich um ein spezielles REPO-Geschäft handelt, muss im Vertragstext ganz eindeutig festgelegt werden.
REPO-Geschäft – der Markt
In den letzten Jahren hat sich der Markt um das REPO-Geschäft verändert. Die Europäische Zentralbank hat keine Wertpapiere als Sicherheiten genommen, die schlechter als A- waren. Das hat bis zur Finanzkrise 2008 funktioniert. Das Kriterium wurde erst zu Beginn der Finanzkrise verändert und nun sind auch Wertpapiere mit einer Qualität von BBB- möglich. Allerdings muss auch gesagt werden, dass die Europäische Zentralbank für schlechte Ratings auch einen höheren Sicherheitsabschlag nimmt.
Die Besteuerung von REPO-Geschäften
Die REPO-Geschäfte unterliegen nicht der Umsatzsteuer, dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um echte oder inverse REPO-Geschäft handelt. Sie gehören zu den Finanzierungsgeschäften und sind von der Umsatzsteuer ausgeschlossen. Damit zwischen den REPO-Geschäften und den Sell-and-buy-back-Geschäften eine gute Abgrenzung zu erkennen ist, wurde eine Vertragsvorlage erarbeitet, die von der ICMA (International Capital Market Association) auf den Weg gebraucht.
Die Rolle der REPO-Geschäfte in den letzten Jahren
Die Nationalbank hat umfangreiche Devisenkäufe getätigt und das hat in den Jahren 2009 bis 2010 dazu geführt, dass es einen erheblichen Liquiditätsüberschuss gab. Die Folge war eine Liquiditätssteuerung bis August 2011. Die Überschussliquidität wurde mit Hilfe von liquiditätsabschöpfenden REPO-Geschäften behoben. Mitte des Jahres 2011 fand eine Überbewertung des Franken statt und somit kam es zu einem erneuten Wechsel der Liquiditätssteuerung. Durch die Nationalbank kamen REPO-Geschäfte zum Einsatz, die dafür sorgten, dass geldpolitisch eine massive Erhöhung stattfand. Die Liquidität musste danach nur auf dem hohen Stand gehalten werden. Die Devisenkäufe sorgten dafür, dass die Liquidität auf dem Frankengeldmarkt weiter ausgebreitet wurde. Die ausstehenden REPO-Geschäfte wurden von der Nationalbank im Zuge dessen nicht mehr erneuert.
Der Verdienst der Nationalbank am REPO-Geschäft
Der Verdienst für die Nationalbank hängt immer von dem Reposatz ab, denn die Nationalbank bestimmt. Zudem hängt der Verdienst davon ab, wie viel Liquidität verteilt wird. Je höher der Reposatz und je mehr Liquidität umso höher ist der Verdienst. Allerdings liegt der Sinn von REPO-Geschäften nicht darin, einen hohen Verdienst zu erzielen. Die REPO-Geschäfte dienen als Instrument für eine angemessene Geldpolitik.
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