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Informationen auf die Schnelle
- Die Restkreditschuldversicherung ist eine spezielle Versicherung, die meist mit einem Kredit abgeschlossen wird. Sie sind in der Regel recht kostenintensiv und aufgrund vieler Klausel zahlen sie sehr häufig nicht.
- Mit der Versicherung wird die Kreditsumme erhöht, denn viele Kreditnehmer müssen die Prämie direkt bei Vertragsbeginn als Einmalbetrag bezahlen.
- Der Kunde muss nicht nur eine ausführliche Belehrung erhalten, sondern auch das Widerrufsrecht erklärt bekommen und ein Produkt-Informationsblatt bekommen.
- Der tatsächliche Darlehenspreis wird aufgrund der Prämie teilweise verschleiert, denn der Effektivzins ist nicht zu erkennen und könnte im schlimmsten Fall sogar doppelt so hoch sein.
Restkreditschuldversicherung und deren Kritik
Grundsätzlich wird die Restkreditschuldversicherung jedem potenziellen Kreditnehmer als Zusatzprodukt angeboten. Gerade, wenn er einen Kredit verlangt ist mithilfe einer Einmalzahlung für die Versicherung die Ratenzahlung gesichert. Die Versicherung soll dann einspringen, wenn der Kreditnehmer aufgrund von Arbeitsverlust oder Krankheit seine Raten nicht mehr zahlen kann. Die Idee hinter der Versicherung ist eigentlich recht einfach. Der Kreditgeber will sich mit dieser Versicherung vor möglichen Verlusten schützen. Er ist darauf angewiesen, dass der Kreditgeber seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommt, aber aufgrund von Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit kann es vorkommen, dass die Raten nicht bezahlt werden können. Sinnvoll ist eine solche Versicherung eigentlich nur bei langfristigen Krediten oder bei hohen Krediten. Bei kleinen Ratenverträgen ist sie nicht notwendig.
Im Grunde hat der Kreditgeber zwei große Vorteile bei der Restkreditschuldversicherung.
Für den Kreditgeber hat diese Versicherung somit nur Vorteile. Der Kreditnehmer hat dabei meist nur Nachteile. Mittlerweile zählt die Restkreditschuldversicherung als ein sehr umstrittenes Finanzprodukt. Es gab unzählige Beschwerden und zahlreiche Urteile, in denen die Kreditnehmer ihre Prämien erfolgreich zurückverlangten. Allein in Großbritannien mussten um die 33 Milliarden Euro an die Kreditnehmer zurückgezahlt werden. Auch in Deutschland stehen diese Versicherungen in der Kritik. In der Regel tritt der Versicherungsfall nicht ein und trotzdem wurde eine hohe Prämie für die Versicherung gezahlt, die der Verbraucher nicht zurückerhält. Durch die zahlreichen Beschwerden wurde die Restkreditschuldversicherung zwar nicht verboten, aber die Banken müssen ihre Kunden viel besser aufklären und auch das Informationsblatt, das gesetzlich festgelegt ausgegeben werden soll, soll bei der genauen Aufklärung helfen.
Andere Namen für die Restkreditschuldversicherung
Durch die zahlreiche Kritik haben sich die Banken Gedanken gemacht und die umstrittene Restschuldkreditversicherung einfach umbenannt. Sie könnte jetzt auch
- Kreditlebensversicherung
- PB Ratenschutz
- Restschuldversicherung
- Ratenschutzversicherung
heißen. Im Grunde handelt es sich aber immer um die gleiche Versicherung.
Die Kosten für eine Restkreditschuldversicherung
Die Restschuldkreditversicherung mag in erster Hinsicht vielleicht plausibel klingen, aber die Prämie ist sehr hoch. Die Prämie lässt sich zwar nicht wirklich pauschalisieren, aber es gibt zum Beispiel keine Formeln, keine Prozentsätze oder andere Möglichkeiten, die Prämienversicherung genau zu berechnen. Jede Bank arbeitet mit einem anderen Versicherer zusammen und somit sind die Angebote auch sehr vielfältig. Sie müssen im Einzelfall genau erfragt werden.
Ein kleines Beispiel:
Ein Angestellter möchte einen Ratenkredit in Höhe von 10.000 Euro abschließen. Für die Laufzeit hat er sich 60 Monate ausgesucht. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist 45 Jahre alt. Der Angestellte hat ein Netto-Einkommen von 2.700 Euro und eine Miete von 1.000 Euro. Die Restkreditschuldversicherung soll den Todesfall, die Arbeitslosigkeit und die Arbeitsunfähigkeit einschließen. Die Banken haben verschiedene Angeboten gemacht. Die Angebote belaufen sich zwischen 1.200 Euro und 1.800 Euro für die Restkreditschuldversicherung. In allen Angeboten befinden sich Abschluss- und Verwaltungskosten, 12 Monate bei ALO und AU und eine Karenzzeit von mindestens zwei Monaten. Die Wartezeit beläuft sich auf mindestens drei Monate. Bei genauer Rechnung ist klar, dass die Angebote sich zwischen 13 und 17 % der Gesamtsumme belaufen.
Der Einsatz der Restkreditschuldversicherung
Die Leistungen der Restkreditschuldversicherung sind in den meisten Fällen überschaubar. Die Versicherungen bieten sie nur mit begrenzten Zeiträumen an und haben zudem noch umfangreiche Ausschlusskriterien. Das Ergebnis ist, dass der Kunde in den meisten Fällen nicht auf die Zahlung setzen kann und somit leer ausgeht. Hier einige Beispiele, die als Ausschlusskriterium gelten:
- Arbeitslosigkeit wird nur innerhalb der ersten 12 Monate abgedeckt. Anschließend ist der Schutz vor Arbeitslosigkeit nicht mehr vorhanden.
- Die Versicherung tritt bei Arbeitslosigkeit erst nach 6 Monaten in Kraft. Dazu kommt dann noch eine Karenzzeit von 3 Monaten. Also grob gesagt, erst nach 9 Monaten kann der Versicherungsschutz genommen werden.
- Die Versicherung zahlt nicht, wenn ein befristeter Vertrag einfach nur ausgelaufen ist und der Versicherungsnehmer daraufhin arbeitslos wird.
- Im Vertrag stehen zahlreiche Krankheiten, bei denen die Versicherung nicht zahlen muss. Somit zahlt sie bei Arbeitsunfähigkeit nur, wenn die Krankheit nicht in dem Vertrag aufgelistet ist.
Laut Bundesgerichtshof sind nicht alle Ausschlussklausel rechtens. Es gibt Urteile, in denen der Versicherungsschutz eingetreten ist, weil die Versicherung nicht die notwendige Transparenz an den Tag gelegt hat. Es gibt mittlerweile zwar einige Versicherungen, die auf unwirksame Regelungen verzichten, aber es gibt auch immer noch genügend Fälle, in denen die Klausel weiterhin zu finden sind.
Die Restkreditschuldversicherung und der Effektivzins
In den letzten Jahren haben immer mehr Kreditnehmer den Eindruck vermittelt bekommen, dass sie ohne eine solche Versicherung keinen Kredit mehr bekommen. In der Regel ist das aber nicht der Fall, denn diese Versicherung ist nicht verpflichtend und muss somit auch nicht abgeschlossen werden. Allerdings haben Experten festgestellt, dass machen Banken nur Kredite vergeben, wenn eine Restkreditschuldversicherung abgeschlossen wurde. Bei einem notwendigen Abschluss der Versicherung muss die Bank den effektiven Jahreszins mit einrechnen. Die genauen Ausgaben sind für den Kreditnehmer schwer zu ermitteln, denn die Versicherung wird über den Kredit finanziert und somit stehen die Laufzeit, das Darlehen und die Zinsen mit bei der Versicherungssumme. Sobald die Ausgaben für die Versicherung mit in den Kredit eingerechnet werden, dann steigt natürlich auch die Höhe der Zinsen.
Das Widerrufen der Restkreditschuldversicherung
Grundsätzlich hat der Kreditnehmer das Recht, die Restschuldkreditversicherung innerhalb von 30 Tagen zu widerrufen. Aufgrund der verschiedenen Anbieter sind auch die Widerrufsfristen sehr unterschiedlich. Einige Anbieter ermöglichen eine Widerrufsfrist von 14 Tagen andere setzen auf 30 Tage. In den meisten Fällen gibt es aber ein ganzes Paket für die Restschuldkreditversicherung und somit bieten sie auch ein Widerrufsrecht von 30 Tagen an.
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