Wie die Riester Rente ist auch die Rürup-Rente eine private Altersvorsorge mit der Möglichkeit einer staatlichen Förderung. Diese Förderung erfolgt ausschließlich durch Steuervorteile. Da die Rürup-Rente nicht auf einen bestimmten Personenkreis begrenzt ist, wird sie vor allem von Selbstständigen und Freiberuflern mit hohem zu versteuernden Einkommen genutzt, um Steuern zu sparen und eine adäquate Altersvorsorge aufzubauen.
Inhalt
Grundprinzip der Rürup-Rente
Die Rürup-Rente wird umgangssprachlich auch als Basisrente bezeichnet und wurde nach Bert
Rürup benannt. Sie wurde 2005 eingeführt und ist eine private Altersvorsorge, die neben der
betrieblichen Altersvorsorge, der Riester-Rente und der privaten Rentenversicherung ihren Platz
eingenommen hat. Die Rürup-Rente ist besonders für Personen geeignet, die ein hohes Einkommen
haben. Zudem bietet sich die Rente als Alternative zur Riester-Rente an, wenn die Personen keine
Pflichtversicherung für die Rente haben, wie es bei Selbstständigen der Fall ist. Die Prämien der
Rürup-Rente werden anhand von Prozentsätzen ausgerechnet. Der Höchstbetrag liegt bei 88 % und
somit bei 24.305 Euro im Jahr für eine alleinstehende Person. Bei verheirateten Personen liegt der
Satz bei 48.610 Euro.
Bei der gesetzlichen Rente werden die Umlagen finanziert, das ist bei der Basisrente nicht der Fall.
Sie werden kapitalgedeckt abgeschlossen. Der Unterschied zu einer normalen Rentenversicherung
liegt darin, dass bei der Rürup-Rente keine Ablaufsumme ausgezahlt wird. Die Rente wird als
lebenslange Rente ausgezahlt. Bei der Riester-Rente kann ein Teil des angesparten Kapitals bis zu
30 % mit einer Einmalzahlung ausgezahlt werden. Der Rest wird dann als monatliche Rente
überwiesen.
Rürup-Rente als private Altersvorsorge
Schon in frühen Jahren muss sich Gedanken zur Altersvorsorge gemacht werden. In der heutigen
Zeit ist es leider so, dass die gesetzlichen Renten nicht ausreichen um den Lebensstandard zu
erhalten. Aus dem Grund muss eine private Altersvorsorge angeschafft werden. Für einen
bestimmten Personenkreis ist die Rürup-Rente eine ideale Möglichkeit, um sich ein finanzielles
Polster in Zusammenhand mit hohen Steuererleichterungen aufzubauen. Im Grunde eignet sich die
Rürup-Rente nur für zwei Personenkreise, allerdings gibt es keine Einschränkungen in Bezug über
den Abschluss der Basisrente. Jeder Mensch kann sich mit Hilfe der Rürup-Rente ein finanzielles
Polster aufbauen, aber aufgrund der Besonderheiten der Basisrente bietet sie sich besser für:
- Selbstständige und Freiberufler
Die beiden Berufssparten haben in der Regel keinen Anspruch an staatlichen Zulagen für eine
Riester-Rente. Zudem sind sie nicht gesetzlich Rentenversichert. Nur sozialversicherungspflichtige
Berufssparten sind in der gesetzlichen Rentenversicherung angemeldet und können auf eine Rente
im Alter hoffen. Bei Selbstständigen muss eine private Versicherung her, damit sie im Alter nicht in
die Altersarmut rutschen. Die Rürup-Rente ist somit die einzige Option für Freiberufler und
Selbstständige, um sich eine gute Altersvorsorge aufzubauen. Bei einem schwankenden
Einkommen, wie es für Selbstständige üblich ist, bietet die Rürup-Rente Einmalzahlungen und
flexible Prämienzahlungen an.
Information: Noch im Jahr 2019 soll die Regierung sich mit dem Thema Altersvorsorgepflicht für
Selbstständige kümmern. Sie wollen, dass Selbstständige die Rürup-Rente als private
Altersvorsorge nutzen. Dazu soll es einen Gesetzesentwurf geben.
- Gutverdiener
Die Gutverdiener sind meist mit einer sehr hohen Steuerlast gezeichnet. Mit Hilfe der absetzbaren
Beiträge der Rürup-Rente können die Steuerzahlungen gut gesenkt werden. Somit ist die Basisrente
nicht nur für besserverdienende Beschäftigte, sondern auch für gutverdienende Beamte und
Personen mit einem hohen Einkommen eine sinnvolle Altersvorsorge, die sogar für
Steuererleichterungen sorgt.
Die Formen der Rürup-Rente
Die staatliche geförderte Altersvorsorge gibt es in zwei Varianten, die klassische Rürup-Rente und
die fondsgebundene Rürup-Rente.
- Die klassische Rürup-Rente
Der Vorteil dieser Rente liegt darin, dass der Versicherte schon bei Vertragsabschluss weiß, wie
hoch seine Rente in Zukunft ausfallen wird. Das hängt an der Garantieverzinsung. Durch die
Garantieverzinsung kann die Versicherung dem Versicherten zumindest die Mindestrente mitteilen,
über die in Zukunft verfügt werden kann. Natürlich kann die Rente noch steigen, wenn
Überschussbeteiligungen gemacht werden. Allerdings muss auch klar sein, dass die Möglichkeiten
stark eingeschränkt sind, denn die zugesagte Verzinsung bleibt bestehen. Im Grunde gibt es bei der
klassischen Basisrente als eher kleine Renditechancen.
- Die fondsgebundene Rürup-Rente
Bei der fondsgebundenen Rente wird das Kapital der Versicherten in Fonds angelegt. Die
Versicherungen bieten ihren Kunden entweder eine Beitragsgarantie oder eine Kapitalgarantie. Im
Grunde bedeutet das, dass die Versicherung ihren Kunden eine Mindestrente versichert, die
monatlich ab dem Rentenalter ausgezahlt wird. Bei guten Anlagen wird die Rente sich erhöhen,
aber der Mindestsatz wird immer ausgezahlt. Der Versicherte kann also über eine Mindestrente
verfügen.
Vor- und Nachteile der Rürup-Rente
Wie bei jeder anderen Versicherung auch gibt es bei der Rürup-Rente Vor- und Nachteile, die hier
aufgelistet sind.
Die Vorteile:
- steuerliche Entlastung
Mit der privaten Altersvorsorge haben Besserverdiener die Möglichkeit eine steuerliche Entlastung
zu bekommen, denn das Finanzamt berechnet die eingezahlten Beiträge für die private
Altersvorsorge. - Sicherheit
Das Kapital, das mit den Jahren angespart wird ist in erster Linie pfändungssicher. Zudem kann das
Kapital nicht bei einer Privatinsolvenz als Guthaben genommen werden und bei Arbeitslosigkeit
kann das Arbeitsamt das Kapital nicht für den Antrag anrechnen. - Flexible Einzahlungen
Bei der Rürup-Rente können Sondereinzahlungen gemacht werden. Auch Beitragsänderungen sind
bei allen Versicherungen jederzeit möglich. - Lebenslange Rente
Bei vielen Rentenversicherungen wird die Auszahlung auf festgelegte Jahre gesetzt. Bei der Rürup-
Rente ist das anders. Die Versicherungen zahlen die Rente bis zum Tod aus. Dabei spielt die Länge
keine Rolle. - Lebenslange Rente
Bei vielen Rentenversicherungen wird die Auszahlung auf festgelegte Jahre gesetzt. Bei der Rürup-
Rente ist das anders. Die Versicherungen zahlen die Rente bis zum Tod aus. Dabei spielt die Länge
keine Rolle. - Keine Mindestbeiträge
Viele Versicherungen verlangen einen Mindestbeitrag, der im Jahr eingezahlt werden muss. Die
Rürup-Rente kommt ohne einen Mindestbeitrag aus. - Steigende Förderhöhen
Die Beiträge können bis 2025 bis zu 100 % von der Steuer abgesetzt werden. Aktuell sind es schon
knapp 88 %. - Freibetrag
Viele Verbraucher sind im Alter von der Grundsicherung abhängig. Bei der Berechnung ist ein
Freibetrag von 100 Euro anrechnungsfrei.
- steuerliche Entlastung
Die Nachteile der Rürup-Rente
- Besteuerung der Rente
Im Alter wird die Rente mit einem persönlichen Steuersatz belegt. Der Steuersatz wird von Person
zu Person unterschiedlich berechnet. Bis 2040 sollen alle Rentenzahlungen begrenzt steuerpflichtig
werden. - Vererbbarkeit ist begrenzt
Das angesparte Kapital kann nicht an einen Nachkommen vererbt werden. Aber es besteht die
Möglichkeit eine Hinterbliebenenrente einzubauen. - Ohne Kapitalauszahlung
Viele Versicherungen geben die Möglichkeit einer Einmalzahlung zu Beginn der Rente in Höhe von
bis zu 30 % des angesparten Kapitals. Bei der Rürup-Rente gibt es keine Einmalauszahlung. - Keine Kündigung
Die Rürup-Rente kann nicht gekündigt werden. Die einzige Möglichkeit ist eine
Beitragsfreistellung. - Beitragszahlungen nicht vorgeschrieben
Durch die Möglichkeit, dass einige Versicherungen die Rente nicht in festgelegte Beitragssätze
festhalten können sie mit dem Kapital viel renditereicher hantieren. - Keine Auszahlung vorzeitig möglich
Die Auszahlung der Rürup-Rente beginnt frühestens im Alter von 62 Jahren und dann ein Leben
lang. Eine frühzeitig Auszahlung ist nicht vorgesehen.