Die Securitization ist ein englischer Begriff für Verbriefung. Bei der Verbriefung handelt es sich um ein Bereich aus dem Finanzwesen, bei der handelbare Wertpapiere an die Stelle von sogenannten Buchkrediten treten.
Der Buchkredit ist ein spezieller Kredit, der nur in Handelsbüchern zu finden ist. Eine weitere Form des Buchkredits ist die Vergabe eines Kredit an einen Kreditgeber ohne feste Form. Einer der bekanntesten Buchkredite ist der Kontokorrentkredit, der auch als Dispo bekannt ist. Bei einem Dispo hat der Kunde die Möglichkeit, das Girokonto bis zu einem festgelegten Rahmen zu überziehen. Das bedeutet, auch wenn kein Guthaben auf dem Girokonto vorhanden ist, kann der Kunde trotzdem über Bargeld verfügen oder weiterhin mit seiner EC-Karte zahlen. Sobald das nächste Einkommen auf das Girokonto gebucht wird, ist der Dispo in der Regel sofort wieder ausgeglichen und es ist Guthaben vorhanden.
Handelbare Wertpapiere gibt es in breitgefächerter Auswahl von Geld- und Vermögensanlagen über Spareinlagen bis hin zu Investitionsformen. Aufgrund der Vielfalt der handelbaren Wertpapiere können alle Anleger die passenden Wertpapiere finden. Eine vorherige Beratung ist ein Muss bei einer Geld- und Vermögensanlage. Dabei wird zuerst das Anlageverhalten analysiert und der Anlegertyp bestimmt. Auch, wenn es eine große Auswahl an Wertpapieren gibt, ist nicht jedes Wertpapier für jeden Anleger geeignet. Es gibt Wertpapiere, bei denen der Anleger ein hohes Risiko eingeht, dafür sehr hohe Rendite bekommen kann und andere Wertpapiere bringen kaum Rendite, sind aber sicher und bergen kaum bis gar kein Risiko. Im Grunde ist die Risikobereitschaft des Anlegers immer ausschlaggebend für die Anlageform.
Inhalt
Allgemeine Informationen
Eine ganz besondere Entwicklung hat sich Anfang der 1970er Jahre getan und zwar im Bereich der Geld- und Kapitalmärkte. Die Entwicklung fand nicht nur national, sondern international statt. Die Wertpapiere nahmen stark zu und das zu Lasten der Buchkredite. Die erste Variante der Securitization war das Schuldscheindarlehen. Bei diesem Darlehen handelte es sich um ein Darlehen, dass einem Kreditnehmer gewährt wurde, ohne dass durch Kapitalsammelstellen gewährt wurde. Dabei bedeutet Securitization immer das Einbringen eines bestimmten Kreditvertrags in eine Urkunde, die als Wertpapier fungieren kann. Somit ist die Urkunde von einem Gläubiger zu einem anderen Gläubiger durchaus übertragbar.
1970 begann Ginnie Mae mit der Securitization von Hypothekenkrediten. Sie emittierte die Wertpapiere dabei nicht selber, sondern fungierte nur als Garant für andere Emittenten. Mit dem Participation Certificate entwickelte Freddie Mac im Jahr 1971 die erste Securitization von Hypotheken, die nicht staatlich besichert waren. Sie suchte die Hypotheken selber aus, fasste sie zusammen und emittierte sie selbst. Im gleichen Atemzug kam es auch zu Securitization von Bankguthaben durch die bekannten Sparbriefe.
Gerade in den letzten Jahrzehnten hat sich ein ganz eigener Trend in Bezug auf die Securitization entwickelt. Der Trend bezieht sich auf exotische Eigentumsrechte. Sie werden zur Erweiterung von Finanzierungsmöglichkeiten verwendet und dienen zur Beobachtung von Emittenten.
Securitization bei Forderungen
Grundsätzlich passiert die Securitization mit Hilfe einer sogenannten Zweckgesellschaft. Diese Zweckgesellschaft hat nur einen Zweck und der liegt darin, Emission in Bezug auf die Wertpapiere zu erledigen. Dabei funktioniert die Securitization bei Forderungen immer nach dem gleichen Ablauf. Der Verkäufer einer Transaktion für Securitizationen überträgt einige Positionen aus dem eigenen Vermögen auf den Käufer. Der Käufer beginnt den Kauf zu refinanzieren und nutzt dazu die Emission von Wertpapieren. Der Käufer ist in der Regel immer eine Einzweckgesellschaft. Dadurch, dass es bei einer solchen Transaktion sehr komplex zugeht, ist immer ein Arranger dabei, der nicht nur beratend zur Seite steht, sondern auch auf die richtige Struktur achtet. Um eine Position aus dem Vermögen überhaupt in Securitization zu bringen, muss festgestellt werden, dann die Refinanzierung des Käufers über einen gewissen Zeitraum gewährleistet werden kann. Dafür bietet sich in erster Linie Kreditforderungen an, die nach einem festen Tilgungsplan laufen und feste Zinsenpläne haben. Sie sind über die gesamte Kreditlaufzeit festgelegt und somit ist ein berechenbarer Kapitalzufluss zu erwarten.
In der Regel hat ein Einzelunternehmen meist nicht das notwendige Volumen für ein solches Geschäft und aus dem Grund werden die Transaktionen gebündelt. Dadurch wird eine Refinanzierung deutlich kosteneffizienter. Sollten sich mehrere Verkäufer an der Transaktion beteiligen, dann muss ein Refinanzierungsregister geführt werden, durch einen Refinanzierungsmittler. Alle Gegenstände, die zur Securitization zugelassen werden sollen, müssen in diesem Register hinterlegt werden. Der Refinanzierungsmittler ist für die korrekte Eintragung verantwortlich, denn eine Eintragung ins falsche Register kann schwerwiegende Folgen haben.
Bevorzugt werden in der heutigen Zeit immer ganze Portfolios an Wertpapieren. Dabei sind Ratingagenturen sehr beliebt, die dafür sorgen sollen, dass das Risiko deutlich gesenkt ist. Die Ratingagenturen kontrollieren das Risikoprofils des gesamten Portfolios und entscheiden, wie hoch das Risiko ist. Sollte ein Portfolio nicht dem Risikoprofil entsprechen, dann kann es zu einer Risikominderung kommen und das wird durch das Credit Enhancements ermöglicht. Ein Beispiel liefert die Warenkreditversicherung, die aus Forderungen und Leistungen besteht. Diese Securitizationen sind für Investoren sehr beliebt. Allerdings sind die Rendite aufgrund der Risikominderung und der rechtzeitigen Terminierung gering. Anders sieht es bei Securitizationen aus, die ein deutlich höheres Risiko haben. Sie können höhere Rendite erzielen, sind aber auch im Risiko deutlich höher angesetzt. Viele Anleger scheuen das höhere Risiko und gehen auch bei den Securitizationen eher auf Nummer sicher.
Securitization von forderungsbesicherten Wertpapieren
Die Securitization-Transaktion von forderungsbesicherten Wertpapieren wird als ABS-Transaktion bezeichnet. Sie beruht auf einer Dreiecksbeziehung, die aus einem Forderungsverkäufer, dem Originator, der Zweckgesellschaft und dem Investor besteht. Wenn eine Bank als Verkäufer auftritt, dann bündelt sie zuerst die geeigneten Kredite, die sich in einem Forderungspool befinden und verkauft diese Kreditforderungen an die Zweckgesellschaft. Im Grunde dient die Zweckgesellschaft aber der zur Vermittlung der Securitizationen, denn sobald ein Investor die Forderungen kaufen möchte, gibt es die forderungsbesicherten Wertpapiere von der Zweckgesellschaft ausgehändigt. Dadurch refinanziert sich die Zweckgesellschaft selber. Die Zweckgesellschaft kümmert sich in diesem Zuge also eigentlich nur um die Securitization der Forderung und hält aber auch gleichzeitig das Risiko. Die Zweckgesellschaft kümmert sich um die Durchführbarkeit der Transaktionen, denn er verwaltet alle Forderungen und Zahlungen. Es können nämlich auch Zahlungsströme kommen, die zur Sicherung von Wertpapieren dienen und diese Zahlungen müssen entsprechend sortiert und verwaltet werden.
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