Nach der Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master ist es für viele Studenten unmöglich geworden noch einen Nebenjob nachzugehen. Dies liegt meist daran, dass der Arbeitsumfang doch sehr hoch ist und auch noch etwas Zeit zum Lernen bleiben soll. Hier können dann die diversen Finanzierungsmöglichkeiten für Studenten in Anspruch genommen werden.
Varianten der Finanzierung
Die diversen Darlehen für Studenten in Deutschland unterscheiden sich meist nicht sehr stark. Es ist in der Regel so, dass ein monatlicher Betrag ausgezahlt wird und die komplette Darlehenssumme nach einem gewissen Zeitraum wieder in Raten zurückgeführt werden muss. Auch die Zinsen bewegen sich meist in den gleichen Bereichen. Der Student, welcher die Finanzierung in Anspruch nehmen möchte, muss sich also nur entscheiden, ob er eine staatliche Förderung beantragen möchte oder doch eher eine private Förderung.
Bei der staatlichen Förderung kann es immer passieren, dass der Antrag abgelehnt wird, da einzelne Parameter nicht korrekt sind und der der Student deswegen nicht für eine Förderung in Frage kommt. Bei den privaten Finanzierungsmöglichkeiten ist es so, dass hier eigentlich niemand abgelehnt wird. Dies liegt daran, dass keine staatlichen Gelder ausgegeben werden. Hier ist es jedoch so, dass die Rückzahlung meist schneller erfolgen muss, als bei staatlichen Finanzierungsangeboten und der Zinssatz doch etwas höher ist. Vorteil ist hier, dass nicht immer jegliche Unterlagen zur Familie und dem ganzen privatem Leben abgegeben werden müssen.
Egal wer sich für welche Variante entscheidet, wichtig ist, dass vorher alle Fragen geklärt worden sind. Nur wer sich ausreichend informiert kann eine fundierte Entscheidung treffen, welche am besten für die eigene Situation ist. Zudem sollte sich auch immer genügend Zeit genommen werden, da manchmal die Bewilligung doch sehr schnell geht, manchmal aber auch einige Monate dauern kann. Wer also erst ein paar Wochen vor dem Semesterbeginn den Antrag einreicht kann eventuell ohne Geld in das Studium starten.
Studiumskredite oder Studienkredite sind eine Alternative zum bekannten Bafög. Heute werden die speziellen Kredite für Studenten zu einem niedrigen Zinssatz angeboten. Gerade aufgrund der guten Konditionen locken Studenten und Geringverdiener an, denn sie werden mit einer Verzinsung von 3% angeboten. Im Vergleich zu anderen Kredite ist dieser Zinssatz sehr gering. Mittlerweile haben sich viele Banken mit den Studiumskrediten auseinandergesetzt und bieten mindestens ein Angebot in diesem Bereich an.
Inhalt
Die wichtigste Bedingung bei einem Studiumskredit
Die Bedingung, die für einen guten Studiumskredit spricht ist der Effektivzins. Der Effektivzins wird auch als Jahreszins bezeichnet und ist der Zinssatz, den der Student für den aufgenommenen Kredit an die Bank zahlen muss. Allerdings ist Zins nicht gleich Zins, denn in der Regel werden Sollzins oder Nominalzins angegeben. Das sind die Zinsen, die ohne weitere Kosten angegeben werden. Die Angabe ist zwar wichtig, aber nicht entscheidend. Entscheidend ist nur der effektive Jahreszins. Der Jahreszins besteht nicht nur aus den Zinsen, die für den Kredit selbst anfallen, sondern beinhaltet zudem auch alle Arten von Gebühren, die für die Nutzung der Bank anfallen. Der Effektivzins ist abhängig von dem Leitzins. Dieser wird von der europäischen Zentralbank besteht. Sie legt fest für welchen Zinssatz die europäischen Banken das Geld in Form eines Studiumskredits verleihen dürfen. Der Effektivzins ist variabel und wird von den einzelnen Banken unterschiedlich ausfallen. Aus dem Grund ist ein Vergleich verschiedener Angebote immens wichtig. Der Zinssatz sollte über die gesamte Laufzeit kalkulierbar sein. Gerade für Studenten sehr wichtig, die über wenig Einkommen verfügen und mit jedem Cent rechnen müssen. Die besten Konditionen bieten die Anbieter bei einem Vergleich im Internet.
Die besten Anbieter Studiumskredite
Anhand der Vergleiche haben sich in den letzten Jahren vier Anbieter für Studiumskredite in den Vordergrund geschoben. Sie punkten mit guten Konditionen und einem günstigen Effektivzins:
- Bank 11 Direkt
- Barclay Bank
- Bank of Scotland
- OYAK Anker Bank
Die Kosten für ein Studium
Immer mehr Schulabgänger entschließen sich zu einem Studium, um in Zukunft bessere Aussichten auf einen guten Beruf zu haben. Dabei müssen Studenten immer mit sehr hohen Kosten rechnen. Die Kosten beginnen bei der Unterkunft, denn in der Regel ist die ausgesuchte Universität mit dem ausgewählten Studienfach nicht in der Nähe des Wohnortes. Somit muss der Student sich eine Bleibe in der Nähe der Uni suchen. Studentenwohnungen sind rar und meist recht teuer. Während eines Studiums bleibt aber kaum Zeit für einen Vollzeitjob und auch ein Nebenjob ist für Studenten schwer zu finden. Zu den Wohnungskosten kommen dann nach Lebensmittel und natürlich auch die Studiengebühren. Die Studiengebühren müssen pro Semester bezahlt werden und können bis zu mehreren Hundert Euro oder mehr betragen. Die Fachliteratur muss ebenfalls von den Studenten besorgt werden und ist kostenintensiv. Nicht alle Eltern können ihren Kindern ein Studium ermöglichen, aber mit einem Studiumskredit ist das Studium auch für Kinder möglich, die kein reiches Elternhaus im Hintergrund haben.
Die Studiengebühren 2019
Einige Bundesländer verlangen Studiengebühren für ein Studium. Im Jahr 2019 sind die Gebühren wie folgt verteilt:
- Sachsen 500 Euro
- Sachsen-Anhalt 500 Euro
- Rheinland-Pfalz 650 Euro
- Baden-Württemberg 650 Euro
- Bayern keine
- Berlin keine
- Brandenburg keine
- Bremen keine
- Hamburg keine
- Mecklenburg Vorpommern keine
- Nordrhein-Westfalen keine
- Schleswig-Holstein keine
- Saarland keine
- Thüringen keine
- Niedersachsen keine
- Hessen keine
In den Bundesländern, in denen Studiengebühren fällig werden, bieten sich Studiumskredite an, um die Gebühren zu bezahlen und das Studium zu machen.
Grundvoraussetzungen für einen Studiumskredit
Ein Studiumskredit gibt es nicht für alle Studenten, denn es gibt Grundvoraussetzungen wie bei einem normalen Kredit auch. Die erste Voraussetzung ist eine gute Bonität. In der Regel besitzen Studenten eine geringe Bonität, denn sie besitzen meist keinen festen Job und haben kein hohes Einkommen. Allerdings können die Eltern oder andere Verwandte als Bürgen eintreten, damit der Student seinen Studiumskredit auch bekommt. Der Bürge hat die Verpflichtung, die offenen Forderungen auszugleichen, wenn der Student seinen Rückzahlungen nicht mehr nachkommen kann. Für einen Studiumskredit muss der Student ein Mindestalter von 18 Jahren haben und einen Wohnsitz in Deutschland vorweisen können. Er braucht einen deutschen Pass und im Idealfall einen festen Job, bei dem monatlich Gehalt reinkommt. Sind alle diese Grundvoraussetzungen erfüllt, dann kann es zu einem Studiumskredit kommen.
Die Laufzeit für einen Studiumskredit
Die Laufzeit des Studiumskredites ist nicht abhängig von der Studienzeit beziehungsweise den Semestern. Ein Studium kann sechs Semester und mehr betragen. Sechs Semester belaufen sich auf drei Jahre. Allerdings kann ein Student innerhalb von drei Jahren keine (beispielsweise) 40.000 Euro zurückzahlen. Der Kredit kann eine variable Laufzeit haben. Bis zu zehn Jahre kann der Kredit gelegt werden. Innerhalb dieser Zeit hat der Student auch die Möglichkeit, die Ratensumme zu erhöhen. Somit kann er den Kredit schneller abtragen und ist eher schuldenfrei. Für diese Sonderzahlungen muss eine Vereinbarung mit der Bank getroffen werden, denn sie erlauben nur einen gewissen Betrag im Jahr ohne das zusätzliche Kosten für den Studenten anfallen.
Wer bekommt einen Studiumskredit?
Der Studienkredit wird nur an Studenten ausgezahlt, die nachweisen können, dass sie ein Student sind. Dazu reicht eine Bescheinigung der Universität. Die Universität muss eine Bescheinigung ausstellen, dass die Person, die ein Studienkredit beantragt auch bei ihn als Student eingetragen ist. Personen, die einen solchen Nachweis nicht erbringen können, können von den günstigen Konditionen eines Studiumskredits keinen Vorteil ziehen.
Bafög oder Studiumskredit?
Bafög hat gegenüber eines Studiumkredits einige Vorteile. In erster Linie muss das Bafög nur in der Hälfte wieder an den Staat zurückgezahlt werden. Der Studiumskredit muss komplett an die Bank zurückgezahlt werden und sie verlangt zudem noch Zinsen. Für Bafög werden keine Zinsen fällig. Zudem besteht die Möglichkeit die Rückzahlung bei Bafög noch weiter zu reduzieren, wenn das Studium besonders gut abgeschlossen wird. Allerdings wird Bafög nicht für alle Studenten genehmigt. Verdienen die Eltern zu viel, dann muss ein Studiumskredit her. Zudem besteht die Möglichkeit während des Studiums das Fach zu wechseln. In dem Fall wird bei Bafög mehr ausgezahlt und nur der Studiumkredit kann für eine finanzielle Sicherheit während der Ausbildung sorgen. Der Studiumskredit muss nur einmal beantragt werden und wird einmalig ausgezahlt. Bafög muss alle 6 Monate neu beantragt werden, wird dann aber monatlich ausgezahlt.
Beide Varianten haben also ihre Vor- und Nachteile, die gegeneinander abgewogen werden müssen.
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