Bei einer Transaktionsbank handelt es sich um ein Finanzinstitut, das bankbetriebliche Geschäftsvorfälle für Dritte ausübt. Im Prinzip handelt es sich bei jeder Bank um eine Transaktionsbank, denn sie kümmern sich um den Zahlungsverkehr, um Kreditkarten, Wertpapiere, Kredite und zahlreiche anderen Transaktionen für eine dritte Partei. Dabei kümmern sich die Transaktionsbanken nicht nur um diese Bereiche für Privatkunden, sondern auch für Unternehmen und Konzerne. Im Grunde unterstützt die Transaktionsbank jeden Geschäftsprozess und macht dabei nur Ausnahmen im Bereich Beratung und Vertrieb für Endkunden.
Inhalt
Der Kontakt zu einer Transaktionsbank
Es gibt vier Anzeichen, dass mit einer Transaktionsbank zusammengearbeitet wird:
- es gibt ein Bankkonto bei einer Bank oder online
- es wird mit Euroscheckkarte oder Kreditkarte gezahlt
- Kontoauszüge werden direkt am Kontoauszugsdrucker geholt
- es gibt ein Wertpapierdepot
Transaktionsbanken Deutschland
Im Bereich der Transaktionsbanken findet in Deutschland gerade ein Konzentrationsprozess statt, der noch nicht abgeschlossen ist. Zu den Akteuren, die heute zu den Transaktionsbanken Deutschland gehören, zählen:
- Dwpbank
Zu dieser Bank gehören die HSH Nordbank, die BayernLB, die Helaba, die REGV, die DZ Bank, die WGZ Bank und die WLSGV. - Xchancing Transaction Bank
Sie war eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank, die bis 2013 in dessen Händen war. Danach wurde die Bank an einen britischen Serviceleister verkauft und es folgte die Namensänderung in DB Investment Services GmbH. - Commerzbank TransAction Banking
- LBBW
- Caceis Bank
- HSBC Transaction Services
- Cortal Concors
- Avaloq Sourcing
- Trasactio / Transactio Mainfrangen
Hierbei handelt es sich um Tochtergesellschaften der Sparkasse Mainfranken Würzburg und der Sparkasse Nürnberg.
Transaktionsbanken Schweiz
In der Schweiz sollte ein Gemeinschaftswerk entstehen, die sogenannten Wertschriften-Transaktionsbanken. Allerdings scheiterte das Projekt im Jahr 2000. Der Grund war einfach, die Grossbanken konnten sich einfach nicht einigen. Danach kam zu zwischen einzelnen Banken zu Kooperationen, die nur das Ziel hatten die Kosten zu drücken. Heute gibt es zwei Schweizer Institute, die als Transaktionsbanken tätig sind:
- InCore Bank
- Vontobel
Die Kräfte bündeln für neue Chancen
In den letzten Jahren haben die Banken ihre Back-Office-Bereich in die Transaktionsbanken gebündelt. Gerade in Deutschland ist die Bündelung schon sehr weit fortgeschritten. Anders sieht es mit der Schweiz, Österreich und Liechtenstein aus. Sie stehen mit ihren Prozessen noch beinah am Anfang. Die meisten Banken haben ein Problem damit, dass die Kernkompetenzen recht unterschiedlich gesetzt werden oder sie sehen noch keinen Mehrwert für eine Bündelung.
Allerdings muss man auch sagen, dass die Entwicklung der Transaktionsbanken mit dem Willen der Banken fällt, den Bereich Outsorcing zu betreiben. Es gibt auch heute noch viele Banken, die nicht mit dem Bereich Outsourcing arbeiten wollen und genau daran scheitert dann meist auch die Bündelung. Im Zahlungsverkehr und im Wertpapiergeschäft ist das Potential enorm gross. Trotzdem sind die Banken in der Aufgabe die Kosten zu optimieren und das bedeutet immer sie zu senken. Aber allein aufgrund des hohen Aufkommens stossen die Banken immer wieder an die natürlichen Grenzen. Gerade Banken, die an kleineren Finanzplätzen arbeiten, haben meist große Probleme. Dazu kommt noch, dass der Back-Office-Bereich bei den Banken immer mehr standardisiert wird und die Leistungen vereinheitlicht werden. Dadurch entstehen erst einmal sehr hohe Fixkostenblöcke, in denen auch die Personalkosten enthalten sind. Gerade im IT-Bereich sind Experten notwendig, die einen hohen Kostenfaktor verursachen. Zudem steigen die Anforderungen der Kunden immer weiter an. Neue Investitionen im Bereich IT müssen gemacht werden, damit das Know-How der Banken steigen kann. Das Ergebnis ist ganz klar, denn damit steigen natürlich auch die Kosten bedeutend an. Die Lösung wäre eigentlich ganz einfach und bezieht sich auf die Bündelung. Durch eine gute Bündelung lassen sich die Kosten für Banken reduzieren und es können deutlich größere Einheiten generiert werden. Zudem punkten die Banken mit einem besseren Wettbewerbsvorteil. Die Transaktionsbanken können somit zu einem langfristigen und eigenständigen Geschäftsmodell ausgebaut werden.
Die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren der Transaktionsbanken
In den letzten Jahren haben die Erfahrungen gezeigt, dass die Herausforderungen der Transaktionsbank darin liegen, ein strategisches Zielbild zu präsentieren. Das könnte mit einem konkreten Businessplan funktionieren. Allerdings gilt zuerst, dann die ausgelagerten Prozesse bewertet und anhand der Priorität sortiert werden. Gerade in der heutigen Zeit spielt das Thema Optimierung von Kosten eine maßgebliche Rolle. Der hohe Kostendruck sorgt dafür, dass die klassischen Back-Office-Bereich genau unter die Lupe genommen werden müssen. Zudem sind alle anderen Verwaltungsbereiche, darunter das Call Center, IT-Mitarbeiter und Mitarbeiter aus dem Einkauf in die Analysen einzubeziehen. Ein wesentlicher Erfolgsfakor ist auch der Aufbau der Leistungsbeziehung und deren genaue Gestaltung.
Grundvoraussetzung für die Entstehung einer Transaktionsbank ist der Zusammenschluss von mindestens zwei Banken, die ihre Kosten optimieren wollen. Nur, wenn mindestens zwei Banken involviert sind, kann es zu einem Kostenvorteil kommen. Ansonsten könnten die Banken weitermachen wie bisher. Die größte Herausforderung bei einer Transaktionsbank ist die Beurteilung und die Auswahl der zur Verfügung stehenden IT-Systeme. Die Datenmigration und die Prozessstandardisierung müssen zwischen den Banken passen. Die Konzeptionsphase der Banken muss sich an den Industriestandards orientieren, damit es zu einer deutlichen Verbesserung der Kostenbasis kommen kann. Es gibt immer eine Schnittstelle zwischen der Bank, die Outsourcing betreiben möchte und der Transaktionsbank. Sie wollen beide ein Service-Level-Management aufbauen und das muss frühzeitig geplant werden.
Die liechtensteinischen Banken bekommen Chancen
Die liechtensteinischen Banken haben nach einer Prüfung festgestellt, dass die Kostenbasis und die Flexibilisierung durch eine Transaktionsbank deutlich besser ist. Jetzt stehen die liechtensteinischen Banken unter einem starken Druck, denn auch sie müssen die Kosten senken, um in der heutigen Zeit gegenüber den anderen Banken bestehen zu können. Es werden neue Geschäftsmodelle entwickelt und neue Produkte auf den Weg gebracht. Dadurch können die Prozesswelten deutlich besser harmonisiert werden. Allerdings müsste bei den Banken ein gemeinsames Interesse bestehen, damit sich mindestens zwei Banken zu einer Transaktionsbank zusammenschließen. Die ersten Initiativen sind geplant und es werden auch einige Banken mit den Prozessen arbeiten. Die Nutzenvorteile sind eindeutig und können sich sehen lassen. Damit haben die liechtensteinischen Banken neue Chancen und können auf dem Weltmarkt auch weiterhin bestehen.
Im Grunde können alle Banken sich mit dem Thema Transaktionsbank beschäftigen, die bereit sind, einige Bereiche durch Outsourcing in andere Hände zu geben. Der Kostenvorteil ist immens und aus dem Grund entstehen immer mehr Transaktionsbanken.
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