Die True-Sale-Transaktion ist eine Verbriefungsform, bei denen die Kredit- und Darlehensforderungen zu 100% verkauft werden. Bei der Verbriefung handelt es sich um die Zusicherungen eines Recht mit Hilfe eines speziellen Schriftstücks. Gerade im Finanzwesen kommt die Verbriefung sehr häufig zum Einsatz. Im Finanzwesen handelt es sich bei der Verbriefung um die Ausstellung von Wertpapieren, die handelbar sind. Sie werden entweder in Buchforderungen oder Eigentumsrechten ausgeschrieben. Es gibt verschiedene Arten von Verbriefungen und eine davon ist die True-Sale-Transaktion.
Inhalt
Was bringt die True-Sale-Transaktion?
Im Finanzwesen gibt es zwei Arten, die Aktiva und die Passiva. Die Aktiva sind die Forderungen, die mit ihren monatlichen oder jährlichen Einzahlungen zu den positiven Zahlen in der Bilanz führen. Die Passiva sind die Ausgaben, die vorhanden sind und dafür sorgen, dass auch negative Zahlen in der Bilanz zu finden sind. Mit Hilfe von True-Sale-Transaktion können die Forderungen zu Liqudität umgewandelt werden. Dabei werden die Forderungen in verbriefter Form meist an sogenannte Emissionsgesellschaften verkauft. Die Emissionsgesellschaften sind Zweckgesellschaften, die rein für den Kauf von Verbriefungen entstehen. Die Forderungen werden rechtswirksam verkauft und in Verbriefungen umgewandelt. Es entstehen handelbare Wertpapiere, die dann auf dem Markt zum Kauf angeboten werden und das Geld, welches durch den Verkauf eingenommen wird, dient zur Refinanzierung. Bei diesen Wertpapieren handelt es sich um Asset Backed Securities, kurz auch ABS genannt. Das sind Anleihen, deren Forderungen durch Sicherheiten gedeckt sind, die dahinter stehen.
In den letzten Jahren haben die True-Sale-Transaktion immer mehr an Aufmerksamkeit bekommen, das liegt vor allen daran, dass die amerikanische Subprime-Krise dafür gesorgt hat, dass viele Banken diese True-Sale-Transaktion durchgeführt haben und damit die Finanzkrise auslösten. Heute werden die True-Sale-Transaktion genau unter die Lupe genommen. Nicht nur Investoren schauen ganz genau hin, auch die Rating-Agenturen achten sehr genau darauf, dass die True Sale Verbriefungen den hohen Anforderungen gerecht werden.
Natürlich gibt es bei der True-Sale-Transaktion gewisse Risiken, aber das Risiko darf nur aus dem zugrunde liegenden Forderungspool kommen. Andere Quellen sollten nicht inbegriffen sein. Beispielsweise darf das Insolvenzrisiko der verkaufenden Bank oder der Emissionsgesellschaft nicht als Risiko für die True-Sale-Transaktion gesehen werden. Die hohen Anforderungen dienen in erster Linie der Sicherheit der Investoren, die True-Sale-Transaktion kaufen.
Das Erreichen der True Sale Verbriefung
Damit eine True-Sale-Transaktion überhaupt erreicht werden kann, müssen die Forderung zuerst rechtlich komplett von der Bank getrennt werden, welche die Forderungen verkaufen möchte. Bei der True-Sale-Transaktion wird das erreicht, indem ein Unternehmen, eine Bank oder ähnliches, die Forderungen an eine Zweckgesellschaft verkauft. Die Zweckgesellschaft ist unter dem Namen Special Purpose Vehicle oder auch SPV bekannt. Gegründet wird diese spezielle Zweckgesellschaft rein dafür, dass sie die Forderungen kauft. Die Verwaltung der Kredite, deren Forderungen verkauft werden, bleibt weiterhin bei den Unternehmen oder der Bank. Das bedeutet, zwar sind die Forderungen an die Zweckgesellschaft verkauft, aber der Kreditnehmer ist davon unbetroffen. Die Zahlungen und alle anderen Aktivitäten rund um den Kredit werden weiterhin an das kreditgebende Institut gerichtet. Die Zweckgesellschaft hat damit rein gar nichts zu tun. Bei der Verwaltung der Kredite dürfen die verbrieften Kredite auf keinen Fall schlechter behandelt werden, wie die nichtverbrieften Kredite. Die Zahlungen, die an die Bank oder das Unternehmen durch den Kreditnehmer fließen, werden von dem Unternehmen oder der Bank verwaltet, stehen aber rechtlich der Zweckgesellschaft zu. Im Grunde hat die Zweckgesellschaft schließlich die Forderungen komplett gekauft. Das Unternehmen beziehungsweise die Bank bekommt für die offenen Forderungen einen Kaufpreis. Mit der Zahlung des Kaufpreises gehen alle Eigentumsansprüche an die Zweckgesellschaft über. Somit wird die Bank liquide, durch den Erhalt des Kaufpreises und gibt im gleichen Atemzug alle Risiken, die auf einem Kredit liegen, an die Zweckgesellschaft ab. Mit dem Verkauf der Rechte an dem Kredit wird der Kredit verbrieft und kann so an eine dritte Partei verkauft werden.
Investoren kaufen True-Sale-Transaktion mit ausgezeichneten Ratings
Anleger und Investoren sind immer auf der Suche nach Anlageformen und da bietet sich die True-Sale-Transaktion an. Die Zweckgesellschaften bieten die Forderungen der Kredite auf dem Finanzmarkt an und geben Anlegern und Investoren die Möglichkeit, die Forderungen komplett zu kaufen. Dabei spielt in erster Linie das Rating eine sehr wichtige Rolle.
Beim Rating handelt es sich um die Einstufung der Bonität der True-Sale-Transaktionen. In der Regel wird das Rating von einer Ratingagentur oder einem Kreditinsitut übernommen. Bei den True-Sale-Transaktionen wird meist eine spezielle Ratingagentur beauftragt. Bei Krediten, die von Privatpersonen angefragt werden, kümmert sich meist das Kreditinsitut um das Rating. Es gibt verschiedene Arten des Ratings, das externe und das interne. Bei den True-Sale-Transaktionen werden in der Regel externe Ratings durchgeführt, wobei die Ratingagenturen kein Risiko haben. Das Rating stellt die Grundlage des Risikomanagements dar. Gerade beim Kauf von True-Sale-Transaktionen ist ein hohes Risiko vorhanden, denn der Investor kauft die kompletten Forderungen des Kreditnehmers. Nicht nur die Zahlungen gehen an den Investor, sollte der Kreditnehmer seinen Forderungen nicht nachkommen können, dann bleibt der Investor auf den Forderungen sitzen. Aus dem Grund werden nur Verbriefungen mit einem ausgezeichneten Rating gekauft. Zwar sind die Rendite bei den ausgezeichneten Ratings deutlich geringer als das Risiko eines Verlustes ist auch deutlich niedriger.
Im Grunde wird jede True-Sale-Transaktion von einer Ratingagentur genau unter die Lupe genommen. Die Ratingagenturen arbeiten mit Skalen, die sich auf long therms und short therms beziehen. Ein hohes Rating, also eine ausgezeichnete Bonität werden mit AAA bezeichnet. Das ist das R1 und wird von den Ratingagenturen nur in sehr seltenen Fällen vergeben. Bei diesem Rating können Investoren sich sicher sein, dass es kaum bis gar kein Risiko gibt und somit die Rendite auch leider geringer sind. Auch gern gekauft werden True-Sale-Transaktion mit dem AA+ Rating. Hierbei handelt es sich um eine mittlere Bonität. Meist hält sich das Risiko und die Höhe der Rendite die Waage. Auch diese Bonitätshöhe ist für die Investoren noch recht interessant. Aber schon bei den folgenden Ratings ist das Risiko sehr hoch. A1 oder B gehören zu den niedrigen Ratings. True-Sale-Transaktion mit einer solchen Bewertung sind von vielen Investoren sehr ungern gesehen. Sie bedeuten ein hohes Risiko, aber auch sehr hohe Rendite.
Für wen eignen sich True-Sale-Transaktionen?
True-Sale-Transaktionen eignen sich für alle Investoren, die eine Anlageform suchen, die auf dem Kauf von Forderungen beruht. Allerdings bietet sich das True-Sale-Transaktion Investment nur für Konzerne, Unternehmen oder Großinvestoren an, die ausreichend Kapital zur Verfügung stellen können. Meist geht es hier um Summen, die weit über einer Million Euro liegen.
« Zurück zum Wiki Index