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Was ist ein Vorausdarlehen?
Von einem Vorausdarlehen spricht man in der Regel in Verbindung mit einem Bausparvertrag. Will man aus diesem ein Bauspardarlehen erhalten, so müssen die Auszahlungs- bzw. Zuteilungsvoraussetzungen erfüllt sein. Diese bestehen beispielsweise in der Einzahlung von mindestens 40 bis 50 Prozent, aber auch eine gewisse Bewertungszahl muss bereits erreicht sein. Es gibt ebenso die Möglichkeit, den Bausparvertrag mit einer größeren Einmalzahlung zu bestücken. Dennoch muss auch hier eine Wartezeit zwischen 22 und 28 Monaten erfolgen, bevor es zur Darlehensauszahlung kommt. In diesen Fällen können die Banken ein Vorausdarlehen gewähren, um die Zeit bis zur Auszahlung des Bauspardarlehens zu überbrücken. Oft spricht man hierbei auch von einem Bankvorausdarlehen. Die Voraussetzung, um ein solches Vorausdarlehen zu erhalten, ist das Bestehen eines Bausparvertrages, der als Sicherheit an die Bank abgetreten wird. Bei den Vorausdarlehen selbst handelt es sich um tilgungsfreie Darlehen, die am Ende der Laufzeit durch das Bauspardarlehen abgezahlt werden, wohingegen während der Laufzeit nur Zinsen gezahlt werden.
Bei einem Vorausdarlehen nimmt der Schuldner Kapital über die benötigte Summe, die für Investitionen im Immobilienbereich bestimmt ist, plus zusätzlich ca. 40% für die Besparung eines Bausparvertrages auf
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Bis der Bauparvertrag dem Darlehensnehmer zugeteilt wird, muss er Zinsen für das aufgenommene Kapital an den Gläubiger zahlen. Nach der Bewilligung des Bausparers wird das Vorausdarlehen von ihm abgelöst und mit regelmäßigen Raten getilgt.
Vorteil dieser Finanzierungsart ist der geringere Zinssatz bei Bausparverträgen. Auch fallen die Zinsen für das Vorausdarlehen eher niedrig aus, da sie bei kurzer Laufzeit eine hohe Sicherheit mit sich bringen. Jedoch liegt der Effektivzins insgesamt über dem eines vergleichbaren Annuitätendarlehen.
Wie funktioniert das Vorausdarlehen und wofür lässt sich dieses einsetzen?
Es handelt sich bei einem Vorausdarlehen um eine Art des Darlehens, welche durch einen Bausparvertrag finanziert wird, um dieser im Voraus ausgezahlt zu bekommen. Wer ein Vorausdarlehen bei einer Bank oder einem Kreditinstitut beantragt, nimmt dazu bei dem selbigen Kreditgeber zunächst einen Bausparvertrag auf. Soll das beispielsweise in einer Höhe von 200.000 Euro ausfallen, so ist ein Bausparvertrag mit einer höheren Summe aufzunehmen. Dieser muss nun zu einer gewissen Summe angespart werden, welche bei den meisten Banken und Kreditinstituten 40% des gesamten Bausparvertrages beträgt. Ist die Summe angespart, so wird die Darlehenssumme aus dem Vorausdarlehen unmittelbar ausgezahlt und steht dem Antragsteller als gesamte Summe zur Verfügung.
Anschließend wird das Vorausdarlehen durch den Bausparvertrag abgelöst. Dieser wird nun klassisch getilgt. Ein Vorausdarlehen geht also stets mit einem Bausparvertrag einher. Die Summe des Vorausdarlehens ist meist im mittelgroßen bis hohen Bereich anzusiedeln. Dadurch eignet sich das Darlehen in erster Linie zur Finanzierung für den Bau oder Kauf von Immobilien oder Grundstücken sowie anderen Hypotheken. Ein Vorausdarlehen ist zudem meist an einen Zweck gebunden und kann somit nicht nach Belieben für andere Zwecke genutzt werden. Die Laufzeiten fallen je nach Art des Vorausdarlehens eher länger aus. Somit können die Bausparverträge, welche durch das Vorausdarlehen getilgt werden, auch über mehr als 10 Jahre getilgt werden. Die Zinsen fallen bei dem Vorausdarlehen außerdem meist geringer aus und sind zudem stets fix. Variable Zinsen sind bei einem Vorausdarlehen meist nicht vorzufinden.
Vorteile
Für wen ist das Vorausdarlehen geeignet und welche Vorteile ergeben sich dadurch?
Da das Vorausdarlehen in erster Linie für den Bau oder die Finanzierung einer Immobilie bestimmt ist, eignet sich dieses optimal für Personen, welche bei dem Bau oder Kauf einer Immobilie auf finanzieller Unterstützung angewiesen sind. Wird eine Immobilie erworben oder erbaut, so befinden sich viele Personen auch in Phasen finanzieller Engpässe. Auch dafür eignet sich ein Vorausdarlehen optimal. Der größte Vorteil des Vorausdarlehens liegt darin, dass dieses eine Darlehenssumme im Voraus bietet, welche durch einen Bausparvertrag gesichert wird. Die Darlehenssumme fällt dadurch höher aus als bei anderen Arten von Krediten und kann direkt und vollständig genutzt werden. Es handelt sich deshalb um eine Art der vorgestreckten Darlehenssumme, welche im Anschluss beziehungsweise während der Verwendung schon beglichen wird.
Ein weiterer großer Vorteil des Vorausdarlehens liegt darin, dass dieses auch von Personen verwendet werden kann, welche keine hohe Bonität oder eine andere Art der Kreditsicherheit wie eine Hypothek vorweisen können. Die Banken und Kreditinstitute sichern die Bereitstellung eines Vorausdarlehens lediglich durch den Eingang des Bausparvertrages ab. Dadurch erhält jede Person die Chance auf ein Vorausdarlehen, welche aktiv in einen Bausparvertrag einzahlt und damit die Regulierungen für ein Vorausdarlehen erfüllt. Ebenso vorteilhaft sind die festen Zinsen über die gesamte Laufzeit des Vorausdarlehens. Diese können nicht mehr verändert werden. Wird das Vorausdarlehen also in Zeiten niedriger Zinsen abgeschlossen und in Anspruch genommen, so stellt dies einen enormen Kostenvorteil für den Antragsteller dar.
Hinzu kommt das ohnehin schon niedrige Zinsniveau, welches bei Vorausdarlehen zum Einsatz kommt. Darüber hinaus punkten Vorausdarlehen durch ihre Flexibilität. Es ist somit unter anderem möglich, die Ratenzahlungen der Bausparverträge flexibel zu gestalten. Dies kann vorgenommen werden, indem mehrere Bausparverträge abgeschlossen werden, in welche hintereinander eingezahlt wird. Sind diese bis zu der benötigten Summe aufgefüllt, so erhält der Kunden nun sein Vorausdarlehen. Es kann also generell auch zwischen verschiedenen Arten von Vorausdarlehen unterschieden werden. Welche Art eines Vorausdarlehens der Antragsteller letztendlich auswählt, hängt von den persönlichen Präferenzen ab.
Voraussetzungen
Welche Voraussetzungen werden für das Vorausdarlehen benötigt?
Die Voraussetzungen fallen für unterschiedliche Arten von Vorausdarlehen auch unterschiedlich aus, es kann jedoch immer in bestimmte Grundvoraussetzungen unterschieden werden, welche durch jeden Antragsteller bei jedem Vorausdarlehen erfüllt werden müssen. Zum einen ist dies das Mindestalter des Antragstellers, welches von einigen Banken und Kreditinstituten angehoben wird und unter Umständen bei 21 Jahren liegen kann. Vielfach wird dieses aber auch durch die Volljährigkeit von 18 Jahren erfüllt. Zum anderen ist dies der Wohnsitz in Deutschland, welcher von den meisten Kreditgebern vorausgesetzt wird. Dabei muss es sich um den Hauptwohnsitz handeln. Befindet sich dieser nicht in Deutschland, sondern im EU-Ausland, so kann das Vorausdarlehen nur in Ausnahmefällen abgeschlossen werden. Auch auf ein deutsches Bankkonto ist zu achten. Dieses wird als Referenzkonto verwendet, auf welches die Darlehenssumme später überwiesen wird.
Außerdem werden von diesem die Zahlungen zur Tilgung der Bausparverträge vorgenommen. Besonders wichtig ist bei einem Vorausdarlehen natürlich die Kreditwürdigkeit. Diese wird hier allerdings in erster Linie durch die Einzahlung in den Bausparvertrag gewährleistet, welche der Antragsteller im Voraus zu dem Vorausdarlehen vornehmen muss. Allerdings achten viele Kreditgeber auch auf die Bonität des Antragstellers. Diese wird meist durch die Schufa-Abfrage überprüft. Hier wird das Verhältnis zwischen den Einnahmen und Einkünften sowie den Ausgaben des Antragstellers überprüft. Liegen die Ausgaben deutlich höher als die Einnahmen, so können sich die Chancen auf ein Vorausdarlehen verringern. Auch Verbindlichkeiten wie Kredite, welche aktuell bestehen, werden von Banken und Kreditinstituten nicht gerne gesehen.
Beantragen
Wie lässt sich das Vorausdarlehen beantragen und worauf ist dabei zu achten?
Die Antragstellung für das Vorausdarlehen kann sowohl online als auch offline geschehen. Wer das Vorausdarlehen offline beantragt, kann dies persönlich bei einer Filiale des Kreditgebers erledigen. Dazu werden einige wichtige Dokumente benötigt, zu welchen unter Umständen auch eine Gehaltsbescheinigung des Arbeitgebers gehören kann. Online kann die Antragstellung auf ein Vorausdarlehen allerdings deutlich schneller und effizienter abgewickelt werden. Im Voraus kann hier allerdings ein Vergleich der unterschiedlichen Darlehen empfohlen werden. Dazu ist ein Darlehensrechner beziehungsweise ein Kreditrechner zu empfehlen.
Hier sollte nicht nur auf die effektiven Jahreszinsen und die Sollzinsen des Darlehens geachtet werden, sondern auch ein Blick auf die Gebühren und Nebenkosten geworfen werden. Es kann dabei häufig vorkommen, dass große Unterschiede bei den Gebühren und Nebenkosten zwischen den einzelnen Arten von Vorausdarlehen auftreten. Ist das ideale Darlehen gefunden, so werden alle wichtigen Daten angegeben. Anschließend erfolgt die Identifikation des Antragstellers, für welche meist ein Personalausweis oder Reisepass vorgewiesen werden muss. Nach einer anschließenden Bearbeitung des Antrages durch die zuständige Bank oder das Kreditinstitut erfolgt die Überweisung der Darlehenssumme auf das Referenzkonto.
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