Der Begriff Währung bezeichnet sowohl die Noten als auch die Münzen der verschiedenen Länder, die durch die Zentralbanken der jeweiligen Länder im Regelfall sowohl hergestellt als auch herausgegeben werden. Die Stabilität einer Währung wird durch die Regulierung der jeweiligen Zentralbank gewährleistet. Die Annahme eines gesetzlichen Zahlungsmittels, also der Währung des jeweiligen Landes, wird durch einen sogenannten Annahmezwang garantiert, das heißt, die Währung muss als Zahlungsmittel im entsprechenden Raum akzeptiert werden. Als Leitwährungen im internationalen Zahlungsverkehr gelten sowohl der Euro als auch der Dollar, denn diese gelten als sowohl stabile als auch weit verbreitete Währungen. Neben dem jeweiligen Symbol für die Währung, zum Beispiel dem $ als Symbol für den Dollar gibt es noch drei Buchstaben umfassende Abkürzungen für alle Währungen, die im internationalen Zahlungsverkehr Anwendung finden.
Was ist eine Währung?
Unter dem Begriff Währung versteht man die Ordnung des Geldwesens innerhalb eines Staates. Innerhalb des Währungsraumes, also meist eines Landes, wird ein System festgelegt, das aus Münzen und Geldscheinen besteht. Unter dem Währungsraum versteht man den regionalen Bereich in dem die Währung gilt. Die Währung ersetzt den Tauschhandel in der Form, dass Waren ohne konkrete Gegenleistung getauscht werden können. Die Währung ist das gesetzliche Zahlungsmittel eines Staates oder einer Staatengemeinschaft. Im Unterschied zur EU, die gemeinschaftlich mit 19 Ländern den Euro als eine Währung festgelegt hat, haben fast alle anderen Länder ein eigenes Währungssystem. An internationalen Devisenmärkten, oder auch an den Börsen, werden Währungen gehandelt. Der Preis einer Währung an der Börse legt sich nach dem Wechselkurs fest. Währungen basieren normalerweise auf dem Dezimalsystem, das heißt dass es eine Haupteinheit (z. B. Euro) und eine Untereinheit (z. B. Cent) gibt, die ein Hundertstel der Haupteinheit ist (1 Cent = 1/100 Euro).
Die Währungen werden in den einzelnen Staaten vom Finanzministerium und den Zentralbanken kontrolliert. Die Zentralbanken sind dabei meistens relativ autonom, das heißt die Regierungen können höchstens indirekt ein- und mitwirken.
Konvertibilität
Der Begriff der Konvertibilität einer Währung gibt an, dass sie international handelbar und tauschbar ist. Bei manchen Währungen ist Gold oder Silber hinterlegt, was zur Folge hat, dass ein Umtausch in diese Edelmetalle jederzeit möglich ist. Das Gold oder Silber soll dabei den Wert der Währung sichern.
Leitwährungen und Komplementärwährungen
Unter den weltweit etwa 160 anerkannten Währungen gelten der US-Dollar und der Euro als so genannte Leitwährungen, das heißt dass sie einen Orientierungspunkt für andere Währungen bilden. Unter einer Komplementärwährung versteht man eine Währung, die nur regional akzeptiert wird und die neben einer offiziellen Währung existiert.
Herausgabe und Stabilisierung von Zahlungsmitteln
So genannte Emittenten geben die Währungen mittels Wertpapieren über eine Zentralbank heraus. Die Zentralbank hat unter anderem die Aufgabe, die Währung herzustellen. Es gibt einen gesetzlichen Annahmezwang. Das bedeutet, dass Gläubiger das Bezahlen einer Schuld in der gesetzlich geltenden Währung vornehmen müssen. So wird der stabile Wert eines Zahlungsmittels gewährleistet.
Einheiten von Währungen
Um die Einheiten der Währungen darzustellen, gibt es gewisse Abkürzungen, wie z. B £ für Pfund, $ für den US-Dollar, ¥ für den japanischen Yen oder € für den Euro. Neben diesen speziellen Zeichen existieren zusätzlich immer Buchstabenkürzel, wie z. B. USD oder EUR nach ISO-Standard 4217. Diese Buchstabenkürzel sind vor allem für den internationalen Währungshandel wichtig.
Wechselkurse und internationaler Devisenhandel
Bei jedem Handel in oder mit dem Ausland, muss die jeweilige Währung in die landesübliche Währung umgetauscht werden. Das gilt ebenso für einen Kauf vor Ort als auch für den Handel mit dem Ausland. Um den Umtausch zu regeln, gibt es Wechselkurse, die von Tag zu Tag variieren können.
Am Devisenmarkt werden Währungen ge- und verkauft, wobei so genannte Transaktionskosten entstehen. Am Devisenmarkt nehmen Kreditinstitute und Industrieunternehmen ebenso teil, wie private Devisenhändler, -makler und Handelshäuser. Den Zentralbanken ist es möglich durch Devisenmarktinterventionen am Devisenmarkt einzugreifen, wenn dies aus wirtschaftspolitischen Gründen Sinn macht. Aufgrund der zunehmenden Globalisierung, ist das Thema internationaler Devisenhandel in den letzten Jahren immer bedeutender geworden.
Es gibt seit 1999 Euro-Referenzkurse, von der EZB (Europäische Zentralbank) entwickelt, die täglich Referenz für die acht wichtigsten Währungen geben (USD, JPY, GBP, CHF, CAD, SEK, NOK, DKK). Diese dienen als Grundlage für Währungsgeschäfte.
Einige Länder haben ihre Währung an den Kurs des Euros oder des US-Dollars gebunden, um ihre Währung stabil zu halten. So ergibt sich ein fester Wechselkurs, der Planungssicherheit bietet. Bei der Kalkulation vom Kauf und Verkauf von Wahren ist diese Stabilisierung des Wechselkurses für internationale Unternehmen von großer Bedeutung. Währe diese Stabilisierung nicht gegeben, würde das bedeuten, dass eine Rechnung zum Zeitpunkt des Kaufs und zum Zeitpunkt der Bezahlung einen komplett anderen Wert haben könnte. Der Nachteil für diejenigen Länder, die ihre Währungen an den Euro oder den US-Dollar binden, ist es dass quasi keine eigene, nationale Geldpolitik mehr erfolgen kann. Der Handel ist immer abhängig und beeinflusst von der jeweiligen Währung eines Landes. Wird eine Währung aufgewertet, hat dies Nachteile für den innländischen Handel, denn dann können Importe z. B. günstiger erfolgen als die Produktion im Innland. Gleichzeitig erhöhen sich die Kosten für Exporte.
Währungspolitik
Unter dem Begriff der Währungspolitik versteht man Maßnahmen zur Gestaltung des Geldwertes im In- und Ausland. Die Gestaltung des äußeren Geldwerts ist die Gestaltung der Währungsbeziehungen mit dem Ausland und trägt maßgeblich zur Sicherung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts bei. Währungspolitische Maßnahmen in Bezug auf das Inland heißen Geldpolitik. Die Währungspolitik verfolgt Ziele wie zum Beispiel:
– die Sicherung und die Stabilität der Preise
– die Senkung der Kosten von Transaktionen
– das Steigern der internationalen Wettbewerbsfähigkeit
– die Erhöhung der nationalen Kaufkraft
– das Erschaffen und Bewahren von wirtschaftlichem Gleichgewicht im Außenhandel
Währungsabwertung
Gibt es eine Währungsabwertung, so spricht man von einer Währungskrise. Meistens geschieht eine Währungsabwertung schnell und unerwartet. Eine Währungskrise kann eine Finanz- oder eine Wirtschaftskrise auslösen. Es gibt frühe Indikatoren für Währungskrisen, wie z. B. Leistungsbilanzdefizite, ein Anwachsen der Auslandsverbindlichkeiten oder eine starke Preissteigerung bei Vermögenswerten. Die starke Preissteigerung bei Vermögenswerten ist besonders gut bei Immobilien und Aktien zu beobachten. Typische Krisensymptome bei einer Währungskrise sind: das Begleichen von Verbindlichkeiten im Ausland mit Fremdwährungen, steigende Zinssätze bei Krediten, Wertverfall bei Aktien und Immobilien, Kapitalflucht und der Verlust von Währungsreserven.
Entstehung von Währungen
Bereits im 3. Jahrhundert vor Christus gab es die ersten Währungen in Form von Metallen wie Kupfer oder Zinn aber auch in Form von Getreide. Es entwickelte sich damals allerdings noch keine tatsächliche Geldwirtschaft, da vieles noch über den Tauschhandel lief. Die Währung war sozusagen nur eine Alternative zum Tauschhandel.
Im 15. Jahrhundert wurde in Afrika z.B. mit Perlen, Elfenbein oder Vieh bezahlt. Die ersten geprägten Münzen stammen aus Westanatolien aus der Zeit um 600 v. Chr. In den meisten Fällen wurde Silber als Metall verwendet. Eine wirkliche Geldwirtschaft entstand erst im 5. Jahrhundert v. Chr. in Athen für den gesamten Mittelmeerraum. Auch im alten Rom gab es um 500 v. Chr. eine Vereinheitlichung einer allgemeinen Währung in Form von Silber- und Goldmünzen. Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. entstand in Byzanz die erste Währung, den Solidus. Da der Solidus einen extrem hohen Stellenwert besaß, hatte dies einen florierenden Außenhandel zur Folge. Den Ersten Pfennig gab es zu Zeiten Karl des Großen.
Das erste Papiergeld entstand in China um das Jahr 620 n. Chr. Die massenweise Produktion von Papiergeld wurde aber erst mit der Erfindung des Buchdrucks im 11. Jahrhundert möglich. Mitte des 13. Jahrhunderts gab es die ersten staatlichen Währungen. Die ersten Kredite, Schecks, Schuldscheine und Bankkonten finden sich in der islamischen Welt ab dem 7. Jahrhundert. Hier fand auch die Entstehung der ersten Banken statt. Die Benutzung von Papiergeld hatte den Vorteil, dass große Geldmengen leichter transportiert werden konnten und die Kreditvergabe war somit erstmals möglich. Gleichermaßen konnten jetzt Unternehmensanteile in Form von Papier erworben werden. Der Nachteil des Papiergeldes war, dass es möglich war unbegrenzt Geld zu drucken, was zur Folge hatte dass das Papiergeld in seinem Wert an Edelmetall gebunden werden musste. Dies geschah erst im 20. Jahrhundert.
Im Mittelalter besaßen die Adeligen ein Recht zur Prägung von Münzgeld, was zur Folge hatte, dass es viele unterschiedliche Währungen gab. Da es schwierig war die Werte zu vereinheitlichen, behinderte dies den Handel. So kam es zu einer Tendenz der nationalen Einheitswährung. Die erste nationale Währung war der französische Franc im Jahre 1795. Napoleon verbreitete den Franc über Europa und es entstanden feste Wechselkurse. 1865 kam es zur Gründung der Lateinischen Münzunion, der Frankreich, Belgien, Italien, die Schweiz und Griechenland angehörten. Diese Länder stimmten einheitlichen Vorgaben zur Münzherstellung zu.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand die Tendenz, Währungen nur noch mit Gold zu hinterlegen. Damit sollte das Risiko einer Inflation verhindert werden. Deutschland führte den Gold-Standard 1871 ein. Damals war es noch möglich, das Geld direkt gegen Gold einzutauschen, was zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges abgeschafft und in den so genannten Goldkernstandard umgewandelt wurde, was bedeutete, dass das Geld nicht mehr direkt getauscht werden konnte.
1944 entschieden sich 44 Staaten dazu ein einheitliches Währungssystem einzuführen und ihre Währungen an den US-Dollar zu koppeln. Ein fester Wechselkurs wurde durch eine Umtauschpflicht des US-Dollars in Gold festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt kam es auch zur Gründung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Der IWF hat die Aufgabe, die festgelegten Wechselkurse zu überwachen.
1973 wurden die Wechselkurse flexibel, indem die Dollarkurse freigegeben wurden. Manche Staaten, die mehr vom internationalen Handel abhängig sind, entscheiden sich aber feste Kurse zu behalten. Mit der Zeit wurden feste Wechselkurse allerdings immer schwieriger, da die Kapitalbewegung mit dem Einsatz von Computern immer leichter und schneller wurde. Das Geld verlor nach und nach seine Stellung als feste Größe, was zu Schwankungen in den Wechselkursen und zu ständigen Veränderungen führte. Um sich gegen diese Schwankungen abzusichern wurde das Europäische Währungssystem geschaffen.
Freie und gebundene Währungen
Man unterscheidet zwischen freien und gebundenen Währungen. Gebundene Währungen, auch Metallwährungen genannt, sind solche, hinter denen ein bestimmter Wert an Edelmetall, wie Gold oder Silber steht. Es gibt monometallische Währungen, bei denen nur ein Metall als Währungsmetall dient und bimetallische Währungen, bei denen mehrere Metalle verwendet werden.
Monometallische Währungen sind zum Beispiel:
– die Goldumlaufswährung, bei der Goldmünzen als Zahlungsmittel dienen, ebenso wie Banknoten, die direkt in Gold umgetauscht werden können.
– die Goldkernwährung bei der das Gold nicht im Umlauf ist, sondern bei der Zentralbank als Sicherheit hinterlegt wird.
– die Golddevisenwährung bei der die Reserve der Zentralbank aus Gold und anderen Devisen fremder Währungen bestehen kann.
Bimetallische Währungen sind zum Beispiel:
– eine Doppelwährung bei der zwischen beiden Arten von Metallen ein bestimmtes Wechselverhältnis festgelegt ist.
– eine Parallelwährung bei der es kein festes Wechselverhältnis gibt.
Bei den so genannten Freien Währungen, wie es heute der US-Dollar und der Euro sind, handelt es sich um nicht durch Gold abgesichertes und grundsätzlich frei zu vermehrendes Geld. Somit gibt es keinen Umtausch in Gold zu einem festen Kurs mehr.
Das Phänomen der Nebenwährung beschreibt eine alternative Währung, die neben der gesetzlichen besteht und verwendet wird.
Kryptowährungen
Seit dem Jahr 2009 existieren so genannten Kryptowährungen, deren Einstufung als echte Währung oftmals angezweifelt wird. Kryptogeld ist ein digitales Zahlungsmittel, das auf Blockchains und digitalen Signaturen basiert. Die erste Krytowährung war der Bitcoin, zum Jahr 2018 waren bereits über 4.500 Kryptowährungen entstanden. Aktuell ist es etwas unklar, ob Kryptowährungen bestehen bleiben oder wieder verschwinden werden, denn viele haben sich in der letzten Zeit in ihrem Wert bereits halbiert.
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