Warrant ist der englische Begriff für einen Optionsschein. Der Optionsschein ist eine handelbare Form des Rechts, der an einer Börse gehandelt wird. Eigentlich stammt der Name Optionsschein aus dem Lateinischen von Optio und bedeutet Wahl oder Wunsch. Aber auch im Englischen ist der Name Warrant geläufig. Warrant bedeutet im Grunde auch Wahl oder Wunsch. Gehandelt werden Warrants an der Börse. Im Grunde kauft der Händler mit einem Warrant das Recht innerhalb einer bestimmten Zeit eine Leistung zu verlangen. In früheren Jahrzehnten wurde der Warrant immer dann zum Einsatz gebracht, wenn Gewürze oder Porzellan geliefert werden sollten. Gewürze und Porzellan gab es nur in bestimmten Ländern. Die Lieferung dauerte durch die Reise mit der Eisenbahn und dem Schiff einige Monate. Viele Händler nutzten die Gelegenheit des Warrants, um sich einen Teil der Lieferung schon im Vorfeld zu sichern. Das hatte für den Importeur und den Händler viele Vorteile. Der Importeur konnte sicher sein, dass seine gelieferten Waren an den Mann gebracht wurden und der Händler konnte sicher sein, dass er einen Teil der gelieferten Waren bekam. Dazu diente der Warrant. Auch heute kommt der Warrant noch häufig zum Einsatz. Gerade bei Rohstoffen, die in der Zukunft angeboten werden. Ein Beispiel bietet der Getreidehandel. Der Bauer bietet sein Getreide schon im Vorfeld zum Kauf an. Der Händler kauft einen Warrant und sorgt dafür, dass er einen Teil der Ernte mit festgelegter Qualität bekommt.
Inhalt
Warrants – seit wann?
Schon seit Jahrzehnten wird spekuliert, seit wann es die Warrants gibt. Aber eine genaue Erklärung ist bisher nicht gefunden. Im Grunde gibt es die Termingeschäfte, die Grundvoraussetzung für den Warrant schon seit Jahrzehnten. Die ersten Geschäfte dieser Art sind seit mehr als 2000 Jahren bekannt. Schon damals waren die Händler auf Sicherheit bedacht. Die phönizischen Händler haben sehr früh mit den Termingeschäften begonnen. Hier waren die Handelsgüter in erster Linie Textilien und Gewürze, die in den Ländern kaum zu finden waren. Aber mit Schiffen konnten auch seltene Waren antransportiert werden. Allerdings dauerte das teilweise bis zu einigen Monaten. Die Händler gaben damals schon eine Art von Warrants heraus. Bekannte Aufzeichnungen über die ersten Warrants lieferte der Naturforscher Aristoteles. In seinen Büchern notierte er seine Gewinne und die Warrants. Auch in den folgenden Jahrhunderten gab es immer wieder Aufzeichnungen von Händlern, Kaufleuten und Landwirten, die für die Handelsbereitschaft der damaligen Zeit als Zeugen fungierten. Die Risiken bei den Warrants waren damals genauso vorhanden wie heute. Schiffe konnten versinken, angegriffen oder einfach geplündert werden. Heute sind die Chancen zwar wesentlich geringer, aber auch heute sind das die bekanntesten Risiken beim Kauf von Warrants.
Die Chancen von Warrants
Warrants sorgen dafür, dass Anleger sich nicht auf steigende oder fallende Kurse festlegen müssen. Mit den Warrants können Anleger Waren zu einem vorher festgelegten Kurs kaufen und bekommen die Waren auch für den Kurs geliefert. Egal, in welcher Form sich der Preis innerhalb der Laufzeit noch entwickelt. Gerade in der heutigen Zeit sind die Kurse der einzelnen Produkte sehr wankelmütig. Naturprodukte hängen stark von der Witterung ab. Energiepreise sind von der Nachfrage und dem Angebot abhängig.Aber es gibt Händler, die mit den Waren rechnen müssen, ansonsten kommen sie nicht nur in finanzielle Schwierigkeiten. Mit Warrants für ein Produkt bekommt der Händler die Chance, dass er sein Wunschprodukt in festgelegter Menge, gewünschter Qualität und zum Wunschzeitpunkt für einen festen Preis geliefert bekommt. Natürlich hat auch der Verkäufer seine Vorteile. Er kann sich sicher sein, dass sein Produkt auf jeden Fall verkauft werden kann. Die Risiken für beide Seiten sind recht gering.
Die Risiken von Warrants
Zum Spekulieren mit Warrants gibt es keinen Führerschein und auch keine Erfolgsgarantie. Der Weg ist mit vielen Niederlagen gepflastert. Die richtige Spekulation ist eine Sache der Erfahrung. Erst mit den Jahren kommen Anleger dahinter, wie mit Warrants richtig gehandelt wird. Mit den richtigen Erkenntnissen kann sich dann auch ein kontinuierlicher Erfolg einstellen. Aber auch erfahrene Anleger haben ein Risiko, wenn sie in Warrants investieren.
- Die Marktrichtung
Die Richtung des Marktes ist entscheidend für die Gewinne oder die Verluste. Der Markt des Produkts für die Warrants kann sich in beiden Seiten entwickeln. Somit kann es nicht nur zu hohen Gewinnen, sondern auch zu Verlusten kommen. - Die Laufzeit
Beim Kauf von Warrants sollte auch ein Blick auf die Laufzeit geworden werden. Ein Warrant hat im Grunde eine begrenzte Laufzeit und somit verliert der Warrant immer mehr an Wert. Am Ende kann er sogar komplett wertlos sein. - Die Volatilität
Die Volatilität ist eine der wichtigsten Einflussgrößen bei den Warrants. Sobald sich der Kurs für das Produkt einigermaßen beruhigt hat, dann sinkt auch die Volatilität. Mit der Zeit verliert der Warrant an Wert und somit sinkt auch die Volatilität. Bei einer Steigerung des Kurses steigt demnach auch die Volatilität. - Das Money-Management
Für alle Warrants gilt ein strenges Money-Management. Dadurch können Verluste minimiert und Rendite hoch gehalten werden. Wichtig ist, dass alle Risiken bei Warrants im Auge behalten werden, um die Verluste niedrig zu halten. Zudem sollte niemals mehr investiert werden als im Vorfeld geplant ist.
Die Ausgabe von Warrants
Bis in die 90er Jahre wurden Warrants von Unternehmen eingesetzt, um eine Unternehmensfinanzierung zu ermöglichen. Sie setzten auf eine Kombination aus Warrants und Anleihen, die sie an der Börse für Anleger zur Verfügung stellten. Der Anleger hatte die Möglichkeit die Warrants zu kaufen und somit einen Teil des Unternehmens sein Eigen nennen zu können. Die Warrants hatten eine festgelegte Laufzeit. Der Anleger hatte die Möglichkeit bei steigendem Kurs die Warrants mit Gewinn zu verkaufen. Auch heute noch nutzen Unternehmen Warrants beziehungsweise Optionsscheine dazu, um finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. Sie nutzen das Kapital um ihr Unternehmen zu Sanieren oder in neue Methoden zu investieren. Bekannt wurden die Warrants in erster Linie durch die japanischen Unternehmen, die in den 80er Jahren die wachsende Szene dazu nutzen, um sich zu erweitern. Nur so konnten sie auf dem Markt bestehen. Heute geben auch Banken und Finanzdienstleister Warrants aus. Mehr als 24.000 Warrants von mehr als 22 Emittenten sind an der Stuttgarter Börse notiert und es werden beinah täglich mehr.
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