Im Grunde handelt es sich bei den Zero-Bonds um Anleihen, die nicht verzinst werden. Aus dem Grund werden sie auch mit dem Begriff der Nullkuponanleihe bezeichnet. Die Anleger erhalten mit den Zero-Bonds keine jährlichen Zinsen. Dafür bekommt der Inhaber der Zero-Bonds eine Einmalzahlung, die am Ende der Laufzeit ausgezahlt wird. Grundsätzlich werden Zero-Bonds immer weit unter dem Nennwert verkauft und gekauft. Nach Ablauf der Laufzeit bekommt der Inhaber, also der Anleger, die Höhe des Nennwertes ausgezahlt. Durch diese Information ist klar, dass die Rendite bei den Zero-Bonds zwischen dem Kaufkurs und dem Verkaufskurs liegen. Der Verkaufskurs ist in der Regel deutlich höher als der Verkaufskurs. Zinsen sind meist im Differenzbetrag zu finden und eigentlich kann man sagen, dass die Zero-Bonds versteckte Zinsen beinhalten. Die Besonderheit der Zero-Bonds ist die lange Laufzeit. In der Regel können Zero-Bonds eine Laufzeit von bis zu 30 Jahren haben. Mindestens allerdings 10 Jahren. Die meisten Ausgeber von Zero-Bonds sind Banken.
Inhalt
Die Eignung von Zero-Bonds
Die Zero-Bonds sind nicht für alle Anleger geeignet. Anleger, die über eine lange Zeit auf den Betrag der Anlage verzichten können, sind die besten Investoren. Zudem muss der Anleger damit rechnen, dass keine jährlichen Zinsen für den Anlagebetrag ausgezahlt werden. Somit können die Anleger mit keinem Geld rechnen, sondern verzichten über einen langen Zeitraum auf den Anlagebetrag. Allerdings muss auch gesagt werden, dass es sich bei der Anlageform der Zero-Bonds um eine Arbeitserleichterung handeln kann. Der Anleger muss sich nicht jedes Jahr Gedanken machen wie und wo er die Zinsauszahlungen anlegt. Die Planbarkeit ist ein weiterer Pluspunkt für die Zero-Bonds. Schon beim Kauf der Zero-Bonds kann der Anleger die Rendite ausrechnen lassen. Gerade Anleger, die zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Kapital rechnen können, sind für Zero-Bonds als Anlageform geeignet.
- Eintritt ins Rentenalter
- Volljährigkeit des Kindes
- Studienbeginn des Kindes
sind nur drei Beispiele für die Planbarkeit.
Zero-Bonds bieten sich nicht nur Anleger an, die flexibel bleiben wollen. Zero-Bonds können nach dem Kauf nicht einfach weiterverkauft werden. Grundsätzlich ist ein Verkauf zwar möglich, aber der Anleger muss dann mit hohen Verlusten rechnen. Zudem sollten Anleger, die gerne spekulieren und auf aktuelle Wirtschaftsentwicklungen reagieren wollen. Eine hohe Rendite ist mit den Zero-Bonds schnell nicht zu erwarten. Hier spielt die Zeit.
Die Arten der Zero-Bonds
Bei den Zero-Bonds wird in der Regel zwischen zwei verschiedenen Arten unterschieden. Beide Arten haben eine Gemeinsamkeit, denn es wird keine Zinsauszahlung während der Laufzeit erfolgen. Der Unterschied der beiden Arten liegt bei der Ausgabeform.
- Ausgabe zum Barwert
Bei den Zero-Bonds kommt die Ausgabe zum Barwert sehr häufig vor. Es handelt sich im klassischen Sinne also um eine Null-Kupon-Anleihe. Der Wert der Anleihe ist bei der Ausgabe bekannt. Der Ausgabepreis der Zero-Bonds wird durch Abzinsung berechnet. Der Nennwert wird also als Ausgangspunkt genommen und eine Rechnung rückwärts findet statt. Ein kleines Beispiel soll die Art des Zero-Bonds verdeutlichen. Der Nennwert für einen bestimmten Zero-Bond liegt bei 1.000 Euro. Die Laufzeit wird auf 5 Jahre festgelegt. Aktuell wird der Zero-Bonds für einen Barwert von 821,93 Euro angeboten. Somit liegt die Verzinsung bei 4%. Der Nennwert ist der Betrag, den der Anleger nach Ablauf der 5 Jahre Laufzeit ausgezahlt bekommt. Aktuell bezahlt der Anleger für den Zero-Bonds 821,93 Euro. Somit hat er eine Rendite von 178,07 Euro. - Ausgabe zum Nominalwert
Die zweite Art der Zero-Bonds ist die Ausgabe zum Nominalwert. Durch diese Ausgabeform wird man an die Wertpapiere erinnert. Bei der Ausgabeform werden die Zinsen aber nicht jährlich ausgezahlt, sondern über die Laufzeit gesammelt und erst nach deren Ablauf ausgezahlt. Die Art der Zero-Bonds werden auch als Zinssammler bezeichnet. Die genaue Berechnung der Rendite und der Zahlung wird durch Aufzinsung berechnet. Auch hier ein Beispiel zur besseren Ansicht. Der Zero-Bond wird für 1.000 Euro Nominalwert ausgegeben. Der Zinssatz liegt bei 4% und die Laufzeit liegt bei 10 Jahren. Der Rückzahlungsbetrag, der nach 10 Jahren an den Anleger ausgezahlt wird, liegt bei 1.480,24 Euro. Die vollständige Auszahlung wird nach der Laufzeit durchgeführt.
Vor- und Nachteile der Zero-Bonds für Anleger
Die Zero-Bonds sind genau wie alle anderen Anlageformen auch mit Vor- und Nachteilen bestückt.
Vorteile:
- Verwaltungsaufwand sehr gering
Anleger müssen sich bei den Zero-Bonds nur wenig kümmern. Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf der Frist automatisch. Zinsen werden nicht im Vorfeld ausgezahlt und somit muss sich auch um keine Wiederanlage Gedanken gemacht werden. - Wiederanlagerisiko nicht vorhanden
Der Zinssatz bei den Zero-Bonds bleibt konstant. Das ist bei vielen Anlageformen nicht der Fall. Somit sind Zero-Bonds eine gute Anlageform um ein geringes Wiederanlagerisiko zu haben. - Planungssicherheit gegeben
Schon beim Kauf der Zero-Bonds sind die Rendite bekannt. Somit können Anleger sich schon im Vorfeld um eine Planung kümmern. Die Planung kann nicht nur im Hauskauf liegen, sondern auch in der Volljährigkeit des Kindes oder als Altersvorsorge. - jederzeit ist ein Verkauf möglich
Zero-Bonds können in den meisten Fällen umgehend verkauft werden. Allerdings muss man mit hohen Verlusten rechnen, denn die Zero-Bonds werden dann unter dem Endwert verkauft. - Steuerstundungseffekt
Der letzte Vorteil ist der Steuerstundungseffekt. Dadurch, dass die Zinserträge erst nach Ablauf der Laufzeit ausgezahlt werden, müssen sie auch erst zu dem Zeitpunkt versteuert werden.
Nachteile:
- Liquidität fehlt
Beim Kauf von Zero-Bonds sollte der Anleger sich bewusst sein, dass keine Zinsen ausgezahlt werden, wie es bei anderen Anlageformen der Fall ist. Während der gesamten Laufzeit ist das Anlagekapital weg und es entstehen keine Vorteile davon. Die Liquidität des Anlegers kann unter den Zero-Bonds stark leiden. Eine jährliche Zinsausschüttung bietet mehr finanzielle Sicherheit. - keine Flexibilität
Die Zero-Bonds sind nicht sehr flexibel. Das Zinsniveau kann im auf der Zeit steigen und dann wird das feste Zinsniveau der Zero-Bonds zum Nachteil. Der Anleger kann auf die aktuelle Situation nicht reagieren, denn die Zero-Bonds sind fest und können nicht flexibel behandelt werden. - hohe Volatilität
Die Zero-Bonds haben eine sehr hohe Volatilität. Sie unterliegen Kursschwankungen, die aufgrund der Zinserträge zu spüren sind. Steigt der Kurs für die Zero-Bonds an, dann steigt auch der Marktzins. Bei einem sinkenden Marktzins steigt, dann sinkt auch der Wert der Zero-Bonds.
Emittentenbonität ist der Mittelpunkt
Über den Zero-Bonds schwebt immer die Bonität des Unternehmens, das die Zero-Bonds ausgegeben hat. Ein Ausfallrisiko besteht, wenn das Unternehmen in die Insolvenz geht. Gerade durch die hohe Laufzeit und den Verzicht auf Zinsauszahlung ist das Risiko sehr hoch. Die Bonität des Unternehmens spielt bei den Zero-Bonds eine sehr bedeutende Rolle.
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