Von einer Zinsbelastung wird immer dann gesprochen, wenn es um eine Finanzierung geht. Eine Finanzierung findet aus den unterschiedlichsten Gründen statt. Schon seit Jahrzehnten ist die Baufinanzierung eine der am häufigsten ausgewählten Finanzierungen. Mit der Baufinanzierung wird der Traum der eigenen vier Wände wahr. Egal, ob ein bestehendes Haus gekauft werden oder ein Neubau entstehen soll, der erste Weg ist immer der Antrag einer Baufinanzierung bei der Bank. Die Bank entscheidet aufgrund des Einkommens und der Bonität, ob die Finanzierung genehmigt wird. Grundvoraussetzung ist zudem die Zahlung von Zinsen. Die Bank verleiht das Kapital für die Baufinanzierung und verlangt im Gegenzug Zinsen. Die zusätzliche Belastung bei der Rückzahlung der Rate in Kombination mit den Zinsen wird als Zinsbelastung bezeichnet.
Inhalt
Die Zinsbelastung und ihre Entwicklung bei Finanzierungen und Sparungen
Bevor eine Finanzierung stattfindet, sollte immer ein Blick auf die Entwicklung der Zinsen geworfen werden. Anhand der Prognosen kann gesehen werden, ob die Zinsbelastung künftig steigt oder sinkt. Bei der Finanzierung und dem Sparen sollte aufgrund der Zinsentwicklung geschaut werden, ob es aktuell eine gute Idee ist oder ob es nicht sinnvoller ist noch eine Weile zu warten, da sich die Zinsbelastung gerade nach unten bewegt. Um das festzustellen müssen die Hypothekenzinsen, die Festgeldzinsen und die Tagesgeldzinsen miteinander vergleichen werden. In der Regel sind die Zinssätze bei den drei Varianten unterschiedlich hoch. Aber die Entwicklung der Zinsen ist bei allen drei Varianten ähnlich und somit bieten sie sich zum Vergleich optimal an. Wichtig zu wissen ist, dass bei Festgeld und Tagesgeld der Verbraucher meist eine geringere Zinsbelastung hat also für eine Finanzierung. Zudem muss gewusst werden, dass die Baukredite in der Regel in Sachen Zinsbelastung geringer sind als bei einem normalen Ratenkredit.
Die genaue Betrachtung der folgenden Produkte, kann dabei helfen die Entwicklung der Zinsen zu betrachten:
- Hypothekenzinsen (die aktuelle Entwicklung und die Zinsprognose ist Bezug auf eine Baufinanzierung)
- Tagesgeldzinsen (die aktuelle Zinshöhe und deren Entwicklung)
- Festgeldzinsen (die aktuelle Zinshöhe und die künftige Entwicklung)
Die Entwicklung der Zinsen für die Zinsbelastung lässt sich durch die Zahlen der Bundesbank genau nachlesen. Die Bundesbank liefert jedes Jahr eine Grafik, die den Verkauf der Zinssätze in den vergangen Jahren zeigt. In der Grafik findet sich nicht nur die Zinsbelastung für Baufinanzierungen, sondern auch die Zinsen für Sparkonten im Vergleich. Wichtig zu wissen ist, dass die Bundesbank selbst keine Zinssätze festlegt, sondern nur die Zinssätze der Geschäftsbanken aufnimmt, die von den einzelnen Banken gemeldet werden.
Die Abhängigkeit der Zinsbelastung
Die Höhe der Zinsbelastung hängt maßgeblich davon an, wie viel Kapital Privatpersonen, Unternehmen und der Staat aktuell für die Wirtschaft zur Verfügung stellen. Die Kapitalmenge wird durch die EZB, der Europäischen Zentralbank ausgegeben.
Zinsbelastung wird durch den Leitzins bestimmt
Im Grunde gibt die Europäische Zentralbank nicht vor, welche Zinsbelastung für die Kunden der Geschäftsbanken fällig werden, aber die EZB legt den Leitzins fest. Der Leitzins legt fest, mit welchen Zinssätzen die Geschäftsbanken ihr Kapital an den Kunden verleihen dürfen.
Beispiel: Verlangt die Europäische Zentralbank für verliehenes Kapital eine Höhe von 0,25%, dann wird die Geschäftsbank auch nur diese Höhe an Zinsen für ein Sparguthaben auszahlen.
Im Grunde entscheidet also die Europäische Zentralbank über die Entwicklung der Zinsen und somit auch über die Zinsbelastung der Verbraucher. In den letzten Jahren hat sich die Entwicklung der Zinsen eher negativ für Sparer, aber gut für Baufinanzierer entwickelt. Die Zinsen wurden von der Europäischen Zentralbank immer wieder gesenkt. Die einzige Ausnahme bestand im Jahr 2011. Mittlerweile liegt der Leitzins schon seit März 2016 bei 0%. Einige Geschäftsbanken werben sogar mit Zinssätzen von minus 0,4%. Die Geschäftsbanken müssen selbst auch keine Zinsbelastung befürchten, aber eine Verwaltungsgebühr ist fällig, wenn sie ihr Kapital bei der Europäischen Zentralbank anlegen.
Zinsentwicklung für die Zinsbelastung nutzen
Finanzielle Entscheidungen sollten nie in kurzer Zeit getroffen werden. Gerade in der heutigen Zeit ist es sinnvoll die Zinsentwicklung zu beobachten, um einen günstigen Zeitpunkt zu finden und somit eine geringe Zinsbelastung zu haben. Wird also in naher Zukunft eine Zinsentscheidung zu treffen sein, welche von der EZB getroffen werden muss, dann spielt die Baufinanzierung und das Sparen eine entscheidende Rolle. Soll das Kapital angelegt werden, dann sollte der Verbraucher auf jeden Fall Geduld haben und warten. Das sieht bei der Baufinanzierung anders aus. Bei einer künftigen Zinsentscheidung spielt es meist darauf an, dass der Zinssatz nach oben steigt. Somit sollte eine Baufinanzierung unbedingt sofort erfolgen. Die Zinsbelastung kann kaum geringer sein. Leider sind kurzfristige Zinsentscheidung eher die Seltenheit. In der Regel bleibt das Zinsniveau meist für einige Tage oder sogar Wochen gleich. Allerdings lohnt sich trotzdem, die verschiedenen Angebote der Banken zu vergleichen, um die geringste Zinsbelastung zu bekommen.
Die aktuelle Zinsbelastung
In den Jahren 2008 und 2009 war Deutschland einer starken Finanzkrise ausgesetzt. Um diese bewältigen zu können, hat die EZB schrittweise die Zinsen gesenkt und somit auch die Zinsbelastung für den Verbraucher. Das Ziel der Bank war es, das Wirtschaftswachstum zu fördern und dadurch aus der Krise zu gelangen. Auch die Inflation sollte knapp unter 2% liegen. Weitere Maßnahmen wurde im Jahr 2015 in die Tat umgesetzt. Die Europäische Zentralbank hat in dem Jahr damit beginnen, Anleihen von privaten Unternehmen und Staatsanleihen zu kaufen. Das war eine Gegenwehr gegen die Federal Reserve, der amerikanischen Zentralbank. Die politische Entwicklung der Notenbank hat dafür gesorgt, dass der Kurs sich geändert hat und die US-Wirtschaft wieder stabil wurde. Das gleiche Prinzip strebte die EZB mit ihren Aktionen an. In den letzten Jahren hat sich der Zinssatz und somit die Zinsbelastung immer weiter nach unten gesenkt. Gerade heute ist eine Baufinanzierung eine sehr gute Idee, denn die Zinsbelastung ist so gering wie schon seit Jahren nicht mehr. Allerdings muss eine Baufinanzierung nicht schnell entscheiden werden, denn allein bis Ende 2019 soll es keine Zinsänderung geben und somit bleibt die Zinsbelastung gering. Die Sitzung im Juni 2019 hat sogar ergeben, dass die Zinsen bis Mitte 2020 in den geringen Gefilden bleiben und sich eine Baufinanzierung jetzt gerade richtig lohnt. Sparer haben davon keinen Vorteil, denn die Zinsen auf das Sparguthaben sind immens gering. Im Grunde lohnt es sich eher eine Immobilie zu kaufen oder zu bauen als mit Festgeld oder Tagesgeld zu sparen.
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