Die kalifornische Regionalbank PacWest kämpft ums Überleben und hat bekannt gegeben, alle strategischen Optionen, einschließlich eines Verkaufs oder Teilverkaufs, zu prüfen. Die Aktie ist um 60 Prozent eingebrochen und die Bank hat Piper Sandler beauftragt, ihr bei der Erkundung strategischer Optionen zu helfen. Andere Banken haben nachbörslich ebenfalls schwere Verluste hinzunehmen müssen. Trotzdem rechnen Wirtschaftsexperten wie Veronika Grimm nicht mit einer neuen Finanzkrise. Die Lage der großen Banken sei insgesamt besser als bei der letzten Krise und die Ausstattung mit Eigenkapital infolge der strengeren Regulierung höher. Eine Finanzkrise 2.0 ist durch den Zusammenbruch der PacWest Bank alleine noch nicht zu erwarten.
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Turbulente Finanzwelt
Die Finanzwelt bleibt weiterhin turbulent, auch nach der Insolvenz der Silicon Valley Bank in den USA. Es gab eine milliardenschwere Finanzspritze für die US-Regionalbank First Republic, die von elf Großbanken unterstützt wurde, darunter JPMorgan Chase, Bank of America und Goldman Sachs. Trotzdem sind Experten wie Veronika Grimm und Monika Schnitzer der Meinung, dass die aktuelle Situation nicht zu einer neuen Finanzkrise führen wird. Die Banken sind besser reguliert und transparenter als im Jahr 2008, obwohl Ansteckungseffekte nie ausgeschlossen sind. Die Pleite der Silicon Valley Bank und die milliardenschwere Kreditleihe der Schweizerischen Nationalbank an die Credit Suisse haben jedoch Unruhe an den Börsen verursacht.
PacWest droht Pleite
Wie eingangs erwähnt, prüfen die Verantwortlichen der PacWest einen Verkauf oder Teilverkauf. Immerhin ist die Aktie an der Börse um 60 % gesunken. Die Boutique-Investmentbank Piper Sandler versucht nun gemeinsam mit PacWest eine Lösung zu finden und gegebenenfalls den Verkaufsprozess einzuleiten. Man darf gespannt sein, wie das Verfahren ausgehen wird.
Credit Suisse sorgte für Verunsicherung in Europa
Die US-Regierung ist bemüht, die Lage zu entspannen. Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank, welches als größten Bankenkollaps nach 2008 bezeichnet wird, versucht die US-Regierung weitreichende Einlagengarantien zu gewährleisten.
Viele sind nervös, was sich auch an der Börse wiederspiegelt. Auslöser war zudem die Krise der Großbank Credit Suisse, auch wenn es sich hier um ein europäisches Unternehmen handelt. Die Credit Suisse wurde von der Schweizerischen Nationalbank übernommen, wobei eine Kredithilfe von bis zu 50 Milliarden Franken zur Verfügung gestellt wurden. In Europa sorgte dies bei den Aktionären und an der Börse zunächst für Beruhigung. Anders sieht es bei den US-Börsen aus.
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht keine Gefahr für deutsche Sparer
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht keine neue Finanzkrise in Deutschland oder in Europa heraufziehen. Hierzu teilt er mit, dass das Geldsystem nicht mehr so fragil sei, wie vor der letzten Finanzkrise. Daher erwartet er keine Konsequenzen für deutsche Sparer. Dem Handelsblatt teilte Scholz mit, dass die Einlagen sicher seien.
Wirtschaftsweise Veronika Grimm warnt
Die Lage der Großbanken sei zwar insgesamt bessergestellt als noch im Jahr 2008. Dennoch sind mögliche Ansteckungseffekte nie ausgeschlossen. Darüber hinaus teilt Grimm mit, dass es noch viele weitere Krisen, wie zum Beispiel die Energiekrise, die drohende Deglobalisierung und die hohe Inflation gebe, welche ebenfalls Einfluss auf den Finanzsektor nehmen. Der Zusammenbruch der PacWest sorgt verständlicherweise für eine weitere Unsicherheit. Dies wirkt sich insgesamt negativ aus.