Immer Menschen können sich Wohneigentum leisten. Momentan besitzen mehr als die Hälfte der Deutschen eine eigene Wohnung oder gar Haus. Die Tendenz ist steigend und somit könnte die Eigentumsquote in einigen Bundesländern die 75 Prozent Hürde erreichen. Diese Zahlen ergeben sich aus einer aktuellen Analyse des Berliner Forschungsinstituts Empirica im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS).
Ein Eigenheim wird immer erschwinglicher. Steigende Einkommen, sinkende Immobilienpreise und niedrige Bauzinsen stellen positive Weichen für den Eigentumserwerb. Daraus resultieren auch die aktuellen Zahlen, die in 15 der 16 Bundesländer eine Wohneigentumsquote von 50 Prozent und mehr belegen. In Bremen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen können sogar drei von vier Haushalten den Kauf eines ortsüblichen Eigenheims realisieren. Im Gegensatz dazu steht Berlin, wo sich nur ein Drittel der Haushalte Wohneigentum leisten können.
Als Grundlage der Berechnungen standen den Forschern Einkommensdaten des statistischen Bundesamtes und Preise für gebrauchte Einfamilienhäuser aus dem ersten Halbjahr 2011 zur Verfügung. Für die Wissenschaftler von Empirica wurde ein Hauskauf dann als realistisch eingestuft, wenn die Finanzierungsbelastung von insgesamt sieben Prozent pro Jahr 35 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens nicht übersteigt. Dabei war ein vorliegendes Eigenkapital in Höhe eines Jahresnettoeinkommens für die Immobilienfinanzierung Voraussetzung.
Und das Potential für steigendes Wohneigentum in Deutschland ist hoch. So könne laut Empirica die Eigentumsquote in Bremen und den neuen Bundesländern um 30 bis 50 Prozentpunkte höher liegen. Ähnliches gelte für Nordrhein-Westfalen, wo momentan 39 Prozent der Einwohner ein eigenes Heim aufweisen können. Der Prozentsatz könne laut den Forschern hier bei 65 Prozent stehen. Alle Bundesländer im Vergleich machen deutlich, dass im wirtschaftsstarken Süden keine großen Zusatz-Potentiale vorzufinden ist, was aus den hohen Immobilienpreisen resultiert.