Es gibt eine Reihe von Ursachen, die einen Menschen dem Schicksal der Armut überantworten können. Längere Arbeitslosigkeit gehört dazu, ebenso Krankheit, oder die Unfähigkeit, vernünftig mit Geld umzugehen. Das grösste Risiko aber geht ein, der sich zu einem natürlichen menschlichen Verhalten hinreissen lässt und eine Familie gründet. Nichts gefährdet den finanziellen Status mehr als Kinder in die Welt zu setzen; je mehr, desto wahrscheinlicher wird der persönliche Abstieg in die neue Unterschicht.Obwohl der Staat beklagt, die Geburtenrate wäre viel zu niedrig und die Sozialsysteme würden in Schieflage geraten, da die demoskopische Entwicklung immer mehr auf dem Kopf steht; viele alte Menschen stehen immer weniger jungen Menschen gegenüber, wobei letztere immer höhere Beiträge für die Rentergeneration aufbringen müsse. Trotzdem waren und bleiben Familien stark benachteiligt gegenüber verdienenden Alleinstehenden oder Paaren ohne Kinder.
Zwar existieren einige Fördermittel für Familien, die lösen Probleme allerdings nur im Ansatz. Kein Wunder, dass sich immer weniger Menschen dazu entscheiden Nachwuchs in die Welt zu setzen. Ein Teufelskreis ist in Gang geraten, der nur durch beherztes Vorgehen durchbrochen werden könnte. Davon ist jedoch bislang keine Rede. Viel spricht dafür, sich zugunsten der eigenen Überlebenschancen gegen Kinder zu entscheiden. So ist von der staatlichen Zuschüssen oder Vergünstigungen für Familien nicht mehr viel übrig geblieben. Das Kindergeld etwa reicht nicht annähernd um die durch ein Kind entstehenden Kosten abzudecken. Man legt auf jeden Fall drauf. Das ist besonders fatal, da die Realeinkommen seit vielen Jahren zurück gehen. Man bekommt immer weniger für sein Geld und das macht sich bei einem neuen Familienmitglied, das nur kostet, aber kein zusätzliches Einkommen bringt, besonders bemerkbar. Ohne zweites Einkommen im Haushalt kommt man ohnehin kaum noch über die Runden. Selbst viele Singles habe noch einen Nebenjob um ihr Gehalt aufzubessern. Gleichzeitig steigen die Preise für Nahrungsmittel inzwischen dramatisch. Die Zeiten sinkender Lebensmittelkosten sind vorbei, jetzt geht es für lange Zeit in die andere Richtung. Jeder zusätzliche Esser ist daher ein Kostenrisiko, das man sich leisten können muss.
Ob man den Nachwuchs auch mit ausreichenden Chancen für sein künftiges Leben ausstatten kann, entscheidet sich hierzulande schon früh. Wer bereits im Kindergarten nicht mithalten kann und sich schon durch billige Kleidung als sozialer Aussenseiter zu erkennen gibt, wird dies vermutich für den Rest seines Lebens bleiben. Das trifft auch die Eltern – wer sich ein paar Jahre zu Hause um sein Kind kümmern will, wird seine Karriere höchstwahrscheinlich in den Wind schreiben können und so beginnt auch für sie der soziale Abstieg. Ist das Kind erst einmal grösser, wachsen auch die Ausgaben. Schnell entstehen Konsumwünsche um mit den anderen gleich zu ziehen. Wer hier passen muss, isoliert sein Kind und frustriert es auf Dauer.
Wer arbeitslos wird und sich aus Not oder freiwillig für eine selbständige Arbeit entscheidet hat entweder die Wahl seine Firma zu vernachlässigen oder sein Kind. Beides wird nicht funktionieren.
Zusätzliche Kosten entstehen auch für eine angemessene Wohnung – stellt sich Nachwuchs ein, ist meist auch ein Umzug fällig. Das bedeutet aber auch wiederum höhere Kosten für den Haushalt. Wer mit der gesamten Familie auch mal verreisen möchte um dem Alltag zu entfliehen wird schnell feststellen, dass man das sich kaum wird leisten können. Auch Kinder kosten unterwegs fast so viel wie ein Erwachsener. Hüten sollte man sich davor Urlaube mit Kredit zu finanzieren. Da ist der nächste Schritt in die Schuldenfalle schon getan.