Die Corona-Pandemie ist schon mehr als zwei Jahre im Gange. Nach wie vor leiden viele Unternehmen und auch Privatpersonen unter den Folgen. Dabei geht es nicht in erster Linie um die gesundheitlichen Beeinträchtigungen, sondern vielmehr um die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen. Hinzu kommt noch der Krieg in Europa sowie die hohe Inflation. Während Unternehmen mit Umsatzeinbußen und Lieferengpässen zu kämpfen haben, fehlt es den Verbrauchern an aktuell an finanziellem Spielraum. Alles wird wegen der Inflation teurer, wobei hier die Energiekosten besonders zu Buche schlagen. Wenn es eng wird, versuchen viele, diese Engpässe mithilfe von Krediten wieder auszugleichen. Insoweit haben Experten festgestellt, dass der Kreditbedarf in der Bevölkerung gestiegen ist.
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Trotz Inflation werden Kredite benötigt
Leider sind die Zeiten günstiger Kredite weitgehend vorbei. Jedoch befinden sich die Zinssteigerungen noch in der Anfangsphase. Wie zuvor erwähnt, müssen Firmen mit Umsatzeinbußen rechnen. Ebenso sind auch viele Beschäftigte von der aktuellen Kostenspirale betroffen. Das Durchschnittseinkommen ist zwischen den Jahren 2020 und 2021 deutlich gesunken. Einige Betriebe haben die Pandemie nicht überstanden und mussten schließen. Insbesondere im Gaststättengewerbe sind viele Servicekräfte arbeitslos geworden.
Aktuell macht vielen die hohe Inflation zu schaffen. Hierdurch wird das weniger gewordene Geld zusätzlich noch entwertet. Ausgehend dieser Entwicklung ist von einer höheren Kreditvergabe auszugehen. Dabei haben Experten herausgefunden, dass die Verschuldung in der Bevölkerung in allen Altersklassen angestiegen ist. Nachfolgende Tabelle soll dies verdeutlichen:
Alter | Einkommen 2020/21 | Veränderung | Kredithöhe 2020/21 | Veränderung |
---|---|---|---|---|
18 – 24 | 1.625 € / 1.680 € | + 1,66 % | 6.141 €/ 6.867 € | + 10,57 % |
25 – 29 | 1.855 € / 1.837 € | – 0,97 % | 7.405 € / 8.977 € | + 17,51 % |
30 – 39 | 2.006 € / 1.987 € | – 0,95 % | 8.601 € / 9.959 € | + 13,63 % |
40 – 49 | 2.078 € / 2.040 € | – 1,83 % | 9.379 € / 12.015 € | + 21,94 % |
50 – 59 | 2.129 € / 2.040 € | – 4,18 % | 9.163 € / 12.355 € | + 25,84 % |
60 – 69 | 1.923 € / 1.905 € | – 0,94 % | 7.905 € / 8.216 € | + 3,79 % |
Konsumkredite steigen
Wie festzustellen ist, steigt die Zahl der vermittelten Konsumkredite kontinuierlich an. Die Anzahl der Kreditanfragen aus den beiden Jahren ist ungefähr gleich hoch. Nur so konnte die vorgenannte Tabelle zu repräsentativen Vergleichszahlen kommen. Erkennbar ist hier, dass das Durchschnittseinkommen bei Betroffenen ab 25 Jahren aufwärts gesunken ist. Darüber hinaus sind die aufgenommenen Kredite stark angestiegen. Je größer das verfügbare Einkommen ist, umso höher ist leider auch die Belastung durch aufgenommene Kredite. Hiervon sind alle Altersgruppen betroffen.
Weitere Hinweise zur Tabelle
Bekanntermaßen können nur volljährige Antragsteller einen Kredit erhalten. Aus diesem Grund wurden Kreditnehmer ab 18 Jahren in die Tabelle aufgenommen. Die Jüngeren profitieren noch mit einem leichten Einkommensanstieg. Dies ändert sich jedoch gravierend bei den Betroffenen ab 25 Jahren. Besonders arg getroffen hat es die Altersgruppe zwischen 50 und 59 Jahren. Hier ist das Einkommen sogar um 4,18 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dabei ist mit 25,84 % aber auch der höchste Kreditbedarf feststellbar. Bei den Betroffenen ab 60 Jahren ist zwar das Einkommen ebenfalls gesunken, jedoch nicht in so hohem Maße. Bei dieser Altersgruppe fällt die Kreditzunahme am geringsten aus und beträgt hier 3,79 %.
Das vorgenannte, verfügbare Einkommen der jeweiligen Altersgruppe setzt sich aus dem monatlichen Einkommen abzüglich der Warmmiete zusammen. Interessant ist, dass je älter der Kreditnehmer ist, umso höher dabei der monatlich frei verfügbare Betrag ausfällt. Bei Familien mit Kindern kann dies an den gestiegenen Lebenshaltungskosten liegen.