Bekanntermaßen setzt die Bundesregierung auf Milliarden-Hilfsprogramme, um damit die Folgen der aktuellen Corona-Pandemie zu bewältigen. Hier ist von einer Rekordverschuldung die Rede. Viele Deutschen haben nicht unbegründet Angst um das eigene Eigentum. Nahezu alle Ideen für eine Refinanzierung führen zu diesem Ergebnis. In aller Regel sind es nur die eigenen Schulden, die Menschen Sorgen bereiten. Nunmehr befürchten aber viele, dass die gewachsene Schuldenlast des Staates nicht ohne Folgen für das private Vermögen sein wird. Dies hat eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im August 2020 ergeben.
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Schon in den vergangenen Jahren bestand große Sorge
Bereits vor einigen Jahren waren viele Deutschen in Sorge vor den negativen Folgen der Staatsverschuldung. 2017 haben etwa 24 % der Befragten eine Gefahr für das eigene Eigentum angesehen. Heute sind es 35 %.
Im September 2020 verkündete das Statistische Bundesamt, dass sich Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen mit 2.195,1 Milliarden Euro verschuldet hätten. Auf diese Weise erhöht sich die Schuldenlast um 15,6 % als noch Ende 2019. Grund hierfür sind die drastischen Ausgaben zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.
Im Jahr 2012 war nach der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie der Bankenrettung die Staatsverschuldung ähnlich hoch. Danach sanken die Verbindlichkeiten kontinuierlich.
Teure Pandemie-Bekämpfung
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind mit einer Wirtschaftskrise vergleichbar. Viele Steuereinnahmen sind weggebrochen. Gleichzeitig sorgen Rettungspakete und finanzierte Kurzarbeit für unsagbare Ausgaben.
Es ist nicht unbegründet, dass sich viele Bürger Sorgen machen, dass sie zur Bewältigung dieser Schulden später herangezogen werden. Hierfür hat der Staat mehrere Möglichkeiten. Auf der einen Seite könnte er die Steuersätze anheben, auf der anderen Seite neue Steuern erheben. Diese Überlegungen gibt es auch in den Nachbarländern, wie zum Beispiel in Großbritannien. Selbst der Bundesfinanzminister Olaf Scholz führte diesbezüglich an, dass er darüber nachdenkt, die Vermögenssteuer wiedereinzuführen.
Auch der Staat profitiert von Negativzinsen der Sparer
Studien zufolge wurden in die Steuersenkungen in den Industrieländern der letzten 50 Jahre untersucht. Dabei ist man zum Schluss gekommen, dass diese Steuersenkungen nur den Wohlhabenden und Besserverdienenden geholfen, letztlich aber nicht für mehr Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze gesorgt haben.
Um die höheren Staatsschulden abzubauen, wird in Betracht gezogen, dass die Europäische Zentralbank weiterhin eine sehr lockere Geldpolitik fährt und daher die Leitzinsen nach wie vor über längere Zeit auf dem niedrigen Niveau verbleiben. Dies wird von Experten als sehr wahrscheinlich angesehen.
Problematisch ist, dass in diesem Fall immer mehr Banken, die von ihren Sparern Negativzinsen verlangen, zunehmen werden. Insbesondere hohe Guthaben werden bereits jetzt mit Negativzinsen belegt. Ökonome erläutern, dass dies ein besonderes Beispiel einer Finanzrepression sei. Die niedrigen Zinen sorgen unter anderem dafür, dass die Anleger zugunsten des Staates einen schleichenden Verlust erleiden.
Gefahr für das Eigentum
Ausgehend der vorbezeichneten Allensbach-Umfrage sehen viele Menschen bei der Haushaltspolitik des Staates eine große Gefahr für das Eigentum. 52 % der Befragten sind der Auffassung, dass trotz niedriger Zinsen das Eigentum durch eine drohende Inflation bedroht sei. 44 % der Befragten befürchten überaus hohe Steuern und Abgaben. 47 % der Befragten sehen in einer instabilen weltpolitischen Lage große Gefahr.
Besonders deutlich haben sich 62 % geäußert, die Angst vor einer erneuten Finanzkrise haben und darin eine Gefahr für das Eigentum sehen. Mit 53 % folgen die Befragten, die sich um ihren Arbeitsplatz sorgen.