Immobilienbesitzer sollten keine Angst vor der Anschlussfinanzierung haben. Natürlich kann man abwarten beziehungsweise auf niedrigere Zinsen warten. Dies ist aber nur dann möglich, wenn die fällige Restschuld aus bestehenden Reserven bezahlt werden kann. Wer dennoch eine Anschlussfinanzierung sucht, sollte einen umfassenden Marktvergleich vornehmen. Wer die Fakten rechtzeitig erkennt und sich frühzeitig beraten lässt, kann richtig handeln. In aller Regel laufen die meisten Zinsbindungsfristen über einen Zeitraum von 10 Jahren. Am Anfang macht sich niemand über mögliche Zinssteigerungen Gedanken. Gerade in der aktuellen Situation ist jedoch davon auszugehen, dass Anschlussfinanzierungen insgesamt teurer geworden sind.
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Rechtzeitig informieren
Eine Anschlussfinanzierung sollte rechtzeitig angegangen werden. Immerhin dauert die Beantragung eines neuen Darlehens etwas Zeit. Jeder sollte vermeiden, dass die Zinsbindung eines bestehenden Darlehens ausläuft, bevor man eine neue Finanzierung in Aussicht hat. Am besten informiert man sich schon drei Jahre vor dem Auslaufen bei seiner Bank. Die meisten Banken verschicken rechtzeitig neue Darlehensvorschläge. Es lohnt sich aber auch, über einen Vergleich andere Banken miteinander zu vergleichen.
Interessant ist, dass es im BGB geregelt ist, dass unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von sechs Monaten ab dem 10. Jahr jederzeit ein Darlehen mit einer Sollzinsfestschreibung von mehr als 10 Jahren abgelöst werden kann. Die Bank darf dann keine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen.
Das Forward-Darlehen
Wer länger als ein Jahr bis zur Anschlussfinanzierung hat, der sollte ein Forward-Darlehen prüfen. Man kann in diesem Fall einen bestehenden Bausparvertrag in die Anschlussfinanzierung einbringen. Damit lässt sich die Restschuld absichern. Eine eingehende Beratung kann hier weiterhelfen.
Ebenfalls ist es ratsam, im neuen Darlehensvertrag Sondertilgungsoptionen zu vereinbaren. Je früher Sondertilgungen eingesetzt werden können, umso größer ist letztlich auch der Spareffekt. Auch bei späteren Anschlussfinanzierungen wird hierdurch die Restschuld gedrückt, sodass es noch bessere Konditionen für die Anschlussfinanzierung gibt.
Einen Bankenwechsel prüfen
Man sollte nicht immer das erstbeste Angebot seiner bisherigen Bank annehmen. Wenn man stattdessen die Bank wechselt, kann man von möglichen Neukundenkonditionen profitieren. Dabei wird meist die Immobilie neu bewertet. Interessant ist, dass in den letzten Jahren die Immobilienpreise stark gestiegen sind und daher auch einen neuen Wert ergeben. Eine bessere Bewertung führt dazu, dass sich der Zins nach einem Bankenwechsel um bis zu 0,5 Prozentpunkte verbessern kann.
Die Tilgung überdenken
Es ist wichtig, die eigene finanzielle Situation ständig im Auge zu behalten. Vielleicht konnten in der Zwischenzeit unnötige Ausgaben vermieden werden oder es stand eine Beförderung an. Wenn sich die finanzielle Lage verbessert hat, kann man die Tilgung entsprechend erhöhen. Mit höherer Tilgung wird die Gesamtlaufzeit eines Darlehens verkürzt. Dies senkt zugleich die Zinskosten.
Auf der anderen Seite kann man aber auch die Tilgung etwas senken. Dies ist immer dann angebracht, wenn das Erstdarlehen zu einem besonders hohen Zinssatz abgeschlossen wurde und die Zinsen nunmehr nochmals angestiegen sind. Wer hier keinen finanziellen Ausgleich hat, der sollte über eine Senkung der Tilgung nachdenken.
Nutzung von Zinsdellen
Schwankungen im Baugeld sind keine Seltenheit. Wer sich rechtzeitig mit seiner Anschlussfinanzierung beschäftigt, der kann viel Geld sparen. Man sollte sich jedoch gut beraten lassen, die Angebote regelmäßig überprüfen, um dann sofort bei einem günstigen Zinsangebot zuzuschlagen.