Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind die Aktienmärkte unter Druck geraten. Insbesondere die Zeiten für Rohstoffe sind enorm in die Höhe gestiegen. Daher müssen sich Verbraucher und Anleger auf besonders turbulente Zeiten einrichten. Leider brechen auch für Sparer und deren Sparguthaben schwere Zeiten an. Neben den Vereinigten Staaten haben auch die EU nach Russlands Angriff umfangreiche Strafaktionen auf den Weg gebracht. So sollen russische Banken vom internationalen Verkehr isoliert werden. All dies wird die Inflation noch weiter anheizen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Sparer fragen, was aus ihrem Geld wird.
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Steigende Rohstoffpreise und die Folgen für die Verbraucher
Schon seit geraumer Zeit ist die Inflation in Deutschland und in ganz Europa durch die gestiegenen Energiekosten angeheizt worden. Nun steigen nach der russischen Invasion in die Ukraine die Rohstoffpreise weiter. Ein Barrel Öl kostete erstmals seit 2014 wieder mehr als 1.000 US-Dollar. Die steigenden Preise landen letztendlich beim Verbraucher, wie die Einkäufer diese Kosten an diese weitergeben.
Experten gehen davon aus, dass die Inflationsrate kurzfristig noch weiter ansteigen wird. Dies teilte auch Michael Holstein als DZ-Bank-Chefvolkswirt mit. Dadurch wird die Kaufkraft der Bevölkerung geschwächt und die Nachfrage nach Konsumgütern sinkt. Dies werden folglich auch die Unternehmen spüren. Abhilfe möchte die Bundesregierung durch die Abschaffung der Ökostrom-Umlage erzielen. Ebenso soll auch die Pendler-Pauschale rückwirkend zum Jahresbeginn auf 38 Cent pro Kilometer steigen. Noch ist nicht absehbar, ob diese Maßnahmen wirklich ausreichen.
Wie sieht es mit dem Sparguthaben aus?
Steigende Teuerungsraten sind auch für Sparer katastrophal. Wegen der niedrig verzinsten Geldanlagen haben die Sparer in Deutschland letztes Jahr um die 80 Milliarden Euro verloren. So lag im letzten Quartal 2021 der Realzins, also der Zinssatz für Sparanlagen nach Abzug von Teuerungsraten auf einem Rekordtief von minus 4,93 %.
Gewinnversprechende Alternative gibt es aktuell nicht. Verbraucher sollten vor überaus attraktiven Geldanlagen die Finger lassen, da es sich hierbei meist um Betrug handelt. Selbst die Finanzaufsicht BaFin warnt hiervor. Auch die Geldanlage in Kryptowährungen sollten nur vorsichtig getätigt werden, da hier möglicherweise mit einem Totalverlust zu rechnen ist.
Die Reaktion der Europäischen Zentralbank
Der Rat der Europäischen Zentralbank ist sich einig, dass man die hohe Inflation nicht einfach aussitzen kann. So kann die EZB zum Beispiel mit einer Zinsanhebung effizient gegensteuern. Bevor es jedoch soweit ist, möchten Europas Währungshüter zunächst die milliardenschweren Netto-Anleihkäufe einstellen. Bei der nächsten Sitzung am 10. März 2022 gehen Volkswirte davon aus, dass die EZB aus den lockeren Kursen aussteigen wird.
Allzu große Hoffnung sollte man jedoch nicht an den Tag legen. Zunächst geht es noch um die Belastung der gebremsten Wirtschaft nach der Corona-Pandemie. Aktuell hat sich auch die Lage wegen des Konflikts in der Ukraine zugespitzt. Diese Spannungen stellen für Europa einen bedeutsamen Risikofaktor dar. Die kommenden Wochen werden zeigen, wohin die Reise gehen wird.
Auch auf den Aktienmärkten ist eine Berg- und Talfahrt festzustellen. Jedoch vermag auch die Politik nicht, die Kapitalmärkte dauerhaft in nur eine Richtung zu bewegen. Die aktuelle politische Krise in Europa lässt sich noch nicht richtig einschätzen.