Banken, die lange als Inbegriff des Seriösen angesehen wurden, haben ihren Ruf nachhaltig beschädigt. Verbraucherverbände kritisieren die Methoden der Banken bei ihrer so genannten Beratung heftig. Es ist sogar die Rege davon, dass die Methoden vergleichbar wäre mit denen von den allseits bekannten Zeitschriftenwerbern und ähnlichen Organisationen, die ohne Rücksicht auf Verluste und mit höchst zweifelhaften Methoden ihre Produkte an den Mann bringen.
Die Missstände wurden vor allen Dingen durch die Finanzkrise ans Tageslicht gebracht. Zahlreiche Kunden haben ihre Einlagen verloren, da sie von ihrer Bank schlecht beraten wurden. Das wichtigste Beispiel hierbei sind Kunden, denen Anteile an der inzwischen bankrotten Bank Lehman Brothers verkauft wurden. Die Kunden wurden offenkundig wider besseres Wissen der Bankberater dazu überredet und teilweise wohl beinahe genötigt, ihr Geld in dieses Investment zu stecken. Die Folgen sind bekannt, alle haben ihr Geld verloren, was vermutlich auch die anstehenden Klagen gegen die verkaufenden Banken nichts mehr ändern wird.
Den Banken wird von den Verbraucherverbänden vorgeworfen, sie hätte vor allen Dingen solche Produkte verkauft, die hohe Provisionen abwerfen, ohne dabei auf die Risiken hinreichend aufmerksam zu machen, die mit dem Kauf solcher Papiere verbunden sind. Eine bekannte Großbank soll sogar Kunden ganz gezielt dazu überredet haben, sichere Investments gegen solche mit nachweislich hohen Risiken einzutauschen. Gegen die Bank werden nunmehr strafrechtliche Schritte geprüft.
Die Verbraucherverbände fordern weiter, das das Kräfteverhältnis zwischen Kunden und Bank künftig besser ausgeglichen werden muss, um das Vertrauen in die Beratung wieder herzustellen. Da bislang der Kunde nachweisen muss, dass er falsch beraten wurde, was große praktische Probleme mit sich bringt, soll die Beweislast für eine richtige Beratung in Zukunft bei der Bank liegen. Die Verjährungsfrist soll nach deren Ansicht ebenfalls auf zehn Jahre angehoben werden. Die Banken weisen die Vorwürfe weit von sich und stehen auf dem Standpunkt, dass hinter der falschen Beratung kein System gesteckt habe, sondern das dies Fehlleistungen von einzelnen Mitarbeitern seien.