Die EZB möchte, dass mehr Kredite vergeben werden. Daher wurde jetzt der Leitzins abermals gesenkt auf „nahezu Null“, nämlich auf 0,15 Prozent. Banken, die Geld bei der EZB „parken“ sollen einen Strafzins von 0,10 Prozent bezahlen. Damit sollen Banken angeregt werden mehr Kredite zu vergeben:
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Mehr Kredite sollen vergeben werden
Insbesondere Unternehmen werden davon profitieren, denn die Banken sollen mehr Geld an Firmen verleihen, damit diese investieren und so neue Arbeitsplätze schaffen können. Das hilft nicht nur dem Unternehmen, sondern dem ganzen Arbeitsmarkt und somit auch der Volkswirtschaft.
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Der EZB-Präsident Mario Draghi legte fest, dass die Notenbank so günstig wie noch nie Geld verleihen können, allerdings mit einer Laufzeit von 4 Jahren bis zum Jahr 2018. Das Geld soll teilweis an Privatleute mittels eines Konsumkredites sowie an Unternehmen verliehen werden. Das Programm hat einen Umfang von 400 Milliarden Euro.
Grundlage dieser Maßnahme ist, dass im Jahr 2011 / 2012 zwar 500 Milliarden Euro in den europäischen Markt „gepumpt“ wurden, dieses aber überwiegend in Staatsanleihen floß. Jetzt sollen die Bürger davon profitieren. Entgegen kommt, dass derzeit eine sehr niedrige Inflationsrate von unter 1 Prozent besteht und der europäische Wirtschaftsraum noch immer schwächelt. Dieser soll mit dieser Finanzspritze angekurbelt werden.
Nachteil der Senkung des Leitzinses
Der Nachteil ist – so sieht es der Sparkassenverband – dass jetzt enorme Vermögenswerte von „Sparern“ vernichtet werden. Guthaben kann bei einer höheren Inflationsrate als die Zinsen ausmachen zu einem langsamen aber stetigem Verlust der Einlage führen. Dies kann aber auch die Absicht der EZB sein, dass die „Sparenden“ ihr Geld investieren oder ausgeben und somit dem Wirtschaftskreislauf wieder zuführen sollen.
Mögliche Folgen für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in Europa
Ein weiteres Problem könnte eine mögliche Deflation sein. Dies bedeutet, dass die Preise sinken. Dies ist zwar zunächst gut für die Bürger und Verbraucher, da diese dann günstiger Waren einkaufen können, führt aber letztlich dazu, dass ein scharfer Preiskampf entsteht und die Unternehmen weniger verdienen. In der Folge sind dann die Löhne und Gehälter unter Umständen nicht mehr zu halten. Der gewünschte Mindestlohn kann dies dann abfedern bzw. „nach unten deckeln“, letztlich verdient ein durchschnittlicher Arbeitnehmer dann aber weniger und die Wirtschaftskraft kann im europäischen Wirtschaftsraum sinken.
Insofern ist es schon wichtig, dass die „Sparer“ ihr Geld jetzt „ausgeben“ und entweder investieren oder sich „schöne Dinge“ leisten.
Druck wird damit auch auf die „Billiglohnländer“ ausgeübt, die dann nicht mehr so einfach jeden Preis unterbieten können. In Europa hergestellte Produkte wären dann wieder wettbewerbsfähiger. In einem langsamen Prozess kann die Wirtschaft in Europa sich dann neu positionieren und auf mittlere bis lange Sicht neue Produktionsstandorte eröffnen und neue Arbeitsplätze schaffen. Vermutlich dann aber zu niedrigeren Löhnen wie bisher. Der globale Weltmarkt erfordert scheinbar diese Maßnahme um im weltweiten Wirtschaftskreislauf wettbewerbsfähig zu bleiben, so sieht es die europäische Zentralbank.