Die Entwicklung der Baufinanzierungszinsen ist für viele Kreditnehmer ein enorm wichtiger Faktor, vor allem wenn es um die Entscheidung für oder gegen eine Kreditaufnahme geht. Mit der Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik zeigt die US-Notenbank Fed nun erstmals, dass die historisch niedrigen Zinsen wohl nur noch von kurzer Dauer sein werden und Zinsanstiege wahrscheinlich sind.
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Die Entscheidungen der Fed
Am 18. Dezember 2013 hat die Federal Reserve der Vereinigten Staaten erstmals Veränderungspläne in der aktuellen Geldpolitik offenkundig gemacht. Sie will die konjunkturstützenden Wertpapierankäufe nun aufgrund der positiven Zahlen am Arbeitsmarkt reduzieren und damit weniger Geld in die Wirtschaft pumpen. Eine Anhebung der Leitzinsen, die aktuell in einem Korridor von 0-0,25 Prozent verharren, soll allerdings nicht erfolgen. Damit bleibt das Zinsniveau aktuell niedrig. Auch die Europäische Zentralbank EZB hatte angekündigt, die Zinsen im Euroraum so lange wie nötig niedrig zu halten, um weitere Investitionen und damit die wirtschaftliche Entwicklung zu stützen. Die Entscheidung der Fed zeigt allerdings, dass die Notenbanken die historischen Niedrigzinsen wohl über kurz oder lang aufheben und damit für einen Zinsanstieg sorgen werden.
Mögliche Entwicklung der Hypothekenzinsen 2014
Im Jahr 2014 wird sich im Bereich der Hypothekenzinsen somit wohl erst einmal nicht viel ändern. Hypotheken- und Immobilienfinanzierungen werden weiterhin zu günstigen Zinsen von zum Teil unter drei Prozent vergeben. Vor allem dann, wenn Kreditnehmer eine erstrangige Finanzierung aufnehmen möchten, sind besonders günstige Konditionen möglich, denn hier ist das Kreditrisiko der Banken sehr niedrig. In diesem Fall lohnt es sich auch, die unterschiedlichen Konditionen der Institute zu überprüfen, denn nicht selten finden sich hier Zinsunterschiede von 0,1-0,5 Prozent, die bei den hohen Summen einer Baufinanzierung durchaus mehrere hundert Euro Mehrkosten bedeuten können. Daher ist es wichtig, auch kleinere Zinsunterschiede auszunutzen, um eine günstige Finanzierung erhalten zu können. Viele Experten gehen davon aus, dass sich die Zinsen in den kommenden Monaten leicht nach oben bewegen könnten, denn die historisch niedrigen Zinsen werden wohl Schritt für Schritt angepasst. In welcher Höhe eine solche Zinsanpassung erfolgen wird ist allerdings noch ebenso unklar wie der Zeitpunkt, denn sowohl die Konjunkturentwicklung wie auch die Verschuldung in der Eurozone müssen hierbei berücksichtigt werden.
Die Auswirkungen auf bestehende und künftige Darlehen
Sollten die Leitzinsen und damit auch die Konditionen für Immobiliendarlehen steigen, ergeben sich sowohl für bestehende wie auch für neue Finanzierungen einige Änderungen.
Lediglich während der Zinsbindung eines Darlehens sind keine Änderungen zu befürchten, denn in dieser Zeit bleiben Zinsen und Kreditrate stabil. Mit Ablauf der Zinsbindung jedoch ist eine Verlängerung zu den aktuell geltenden Konditionen nötig. Hier kann es sinnvoll sein, schon jetzt aktiv zu werden und eines der angebotenen Forward-Darlehen in Anspruch zu nehmen. Diese werden zu den heutigen Zinsen vereinbart, aber erst mit Ablauf der Zinsbindung des Hauptdarlehens ausgezahlt. Für Kreditsuchende, die noch kein Darlehen nutzen, kann sich Schnelligkeit jetzt ebenfalls auszahlen, denn so lassen sich die derzeitigen Niedrigzinsen langfristig sichern. Zinsbindungsfristen von 10-20 Jahren sorgen dafür, dass sich die Konditionen mitunter sogar während der gesamten Laufzeit nicht mehr verändern und auf dem heutigen niedrigen Niveau verbleiben.