Beim Bausparen wird das althergebrachte Sparen mit einem Immobiliendarlehen kombiniert. In aller Regel schließen die Bausparer bei einer Bausparkasse einen Bausparvertrag ab, der über viele Jahre läuft und einer bestimmten Bausparsumme entspricht. Grundsätzlich besteht ein Bausparvertrag aus zwei Teilen. Auf der einen Seite steht ein regelmäßiger Sparplan, auf der anderen Seite ein Immobiliendarlehen. Während der Corona-Pandemie war ein stetiger Rückgang an Bausparverträgen zu verzeichnen. Dies hat auch die LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin – LBS Nord Hannover festgestellt. Nach nunmehr einem Jahr ist jedoch wieder ein Aufwind zu verspüren.
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Es werden wieder vermehrt Bausparverträge abgeschlossen
Die die LBS Nord mitteilt, haben nun nach einem Jahr der Pandemie die Bausparverträge zugelegt. Im ersten Halbjahr 2021 wurden dort 26.316 neue Verträge mit einer Bausparsumme von insgesamt 1,53 Milliarden Euro abgeschlossen. Das Volumen der Neuabschlüsse liegt somit um etwa 6,6 % über dem Vorjahreszeitraum.
Jan Putfarken als Vorstandsmitglied der LBS Nord teilt hierzu mit, dass die Rücknahme der Kontaktbeschränkungen gezeigt hat, dass neben der kontaktlosen digitalen Bearbeitung das Service-Angebot vor Ort umso wichtiger sei. Erst in einem persönlichen Gespräch mit dem Kunden lassen sich für diesen die besten Lösungen für dessen Wohnwünsche finden.
Staatliche Förderung spielt eine große Rolle
Des Weiteren weist Putfarken darauf hin, dass nach seiner Einschätzung die staatliche Förderung eine immer größere Rolle spielt. Insbesondere durch die seit Jahresanfang geltenden Verbesserungen in Bezug auf die Wohnungsbauprämie erfreut sich Bausparen großer Beliebtheit. In Niedersachsen und in Berlin konnten diesbezüglich 2,1 Millionen Menschen zusätzlich von einer höheren Fördersumme profitieren. Dies sei ein entscheidender Anreiz, in die eigenen vier Wände zu investieren.
Langfristige Zinssicherheit tritt in den Vordergrund
Ebenfalls darf nicht unerwähnt bleiben, dass der Wunsch nach einer langfristigen Zinssicherheit immer häufiger in den Vordergrund rückt. Experten haben festgestellt, dass die Hypothekenzinsen inzwischen wieder leicht angestiegen sind. Sie gehen davon aus, dass diese am Jahresende doppelt so hoch ausfallen werden, wie noch zu Beginn von 2021.
Dies ist einer der Gründe, warum das klassische Bauspardarlehen wieder für viele attraktiver wird. So sei die Kreditsumme bei der LBS Nord im ersten Halbjahr um etwa 3 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Den Großteil des Kreditgeschäftes erzielt die LBS Nord jedoch vornehmlich bei Vor- und Zwischenfinanzierungen. So vergab die LBS Nord in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Volumen von 284,1 Millionen Euro an sogenannten Bausparsofortdarlehen. Ebenfalls vermitteltet das Institut 131,5 Millionen Euro an Sparkassenkrediten.
Nachfrage nach Wohneigentum ist gestiegen
Ausgehend der langanhaltenden Corona-Zeit ist die Nachfrage nach Wohneigentum wieder gestiegen. Dies stellte der Vorstandsvorsitzende Putfarken von der LBS fest. Insbesondere in Krisenzeiten spielt ein gesichertes Zuhause für viele Menschen wieder eine große Bedeutung. Dies zeigen auch die Vermittlungszahlen der LBS Immobilien GmbH NordWest. Der Trend ist im ersten Halbjahr deutlich nach oben gegangen. Hierbei handelt es sich um ein Tochterunternehmen der LBS Nord und der LBS West, welche gemeinsam mit ihren Partnern an Sparkassen in Niedersachsen und Berlin rund 1.690 Häuser, Wohnungen und Grundstücke vermitteln konnte. Dies bedeutet einen Anstieg von 15,2 %. Hierbei lag das Kaufvolumen der Objekte bei rund 482,1 Millionen Euro. Damit übertraf dieser den Vorjahreswert um 40,4 %.