Noch bevor die erste Reisewelle rollt und die schönsten Wochen des Jahres bevorstehen, beginnt bei manchem Verbraucher bereits dieser Tage das große Rechnen: Kann ich mir den Urlaub tatsächlich leisten oder muss ich auch dieses Jahr wieder den Dispo-Rahmen ausschöpfen oder womöglich sogar überziehen?
Wer nicht über ausreichend Ersparnisse verfügt, sollte jedoch nicht vorschnell handeln: Mittlerweile bietet der Markt verschiedenste Urlaubskredite vom handelsüblichen Raten-Kredit bis hin zur Urlaubsfinanzierung im Reisebüro. Eigentlich unverständlich, aber fest in den Köpfen vieler Verbraucher verwurzelt, galt der Urlaub auf Pump noch bis vor wenigen Jahren als Makel.
Doch seitdem die Erfüllung von Konsumwünschen per Kredit zum Massenphänomen geworden ist (ob im Möbelhaus, im Elektromarkt oder beim Autohändler), hat sich auch der Urlaubskredit als Kreditform etabliert, die für viele Reisewillige zumindest zur ergänzenden Finanzierungsalternative für die schönsten Wochen des Jahres geworden ist.
Wie immer, wenn man sich Geld leihen muss, sind jedoch auch beim Urlaubskredit bestimmte Faktoren zu beachten, damit man finanziell nicht ins Schleudern kommt. Zunächst einmal sollte man alle in Frage kommenden Kredite vergleichen: Ganz gleich ob man sich für ein Finanzierungsangebot des Reiseveranstalters (Neckermann verlangt laut einem BILD-Bericht mehr als 12 Prozent Effektivzins) oder einen handelsüblichen Ratenkredit zur freien Verfügung entscheidet, entscheidend ist ein Mindestmaß an Kreditwürdigkeit.
Gibt die Schufa-Auskunft grünes Licht, ist für die meisten Urlaubskredit-Interessenten wohl eher ein Anbieter mit bonitätsunabhängiger Verzinsung zu empfehlen, schließlich zählen die wenigen Verbraucher, die von besonders günstigen bonitätsabhängigen Zinssätzen profitieren, nicht gerade zur typischen Klientel, die einen eigenen Kredit für den Urlaub beantragen muss. Ein umfassender Vergleich und das Einholen mehrerer Kredit-Angebote gibt hier genauen Aufschluss, welche Verzinsungsform im Einzelfall in Frage kommt.
Entscheidend bei einem Urlaubskredit ist jedoch nicht die Kreditform oder der Anbieter, sondern fast ausschließlich die Laufzeit. Hier gilt die Faustregel: Bis zum nächsten Urlaub, also in der Regel nach spätestens einem Jahr, sollte der Kredit für den vergangenen Urlaub abbezahlt sein. Auch wenn niedrige Raten auf den ersten Blick verlockend scheinen, verteuern sie den bereits längst vergangenen Urlaub erheblich.
Verbrauchertipp: Unterm Strich sollte ein Urlaubskredit eher die Ausnahme, als die Regel bleiben: Schließlich will man nicht noch mehrere Jahre lang einen Urlaub abbezahlen, dessen Erholungswert schon längst von den fortwährenden finanziellen Belastungen überlagert wird. Und letztlich gilt, was für jede Reise-Saison gilt: Der nächste Urlaub kommt bestimmt.