Die Ankündigung von Schufa-Ombudsmann Winfried Hassemer, die Schufa-Auskunft künftig transparenter zu gestalten, hat viele Verbraucher hellhörig gemacht – gilt doch diese Form der Bonitätsbemessung oft als Zünglein an der Waage, ob ein benötigter Kredit vergeben wird oder nicht. Hassemer hat es sich dabei vor allem zur Aufgabe gemacht, die Schufa-Auskunft von ihrem – wie er es nennt – Blackbox-Image zu befreien. Doch wer über eine gewisse Finanzkompetenz verfügt, kann der Schufa-Auskunft bereits jetzt den Schleier des Mysteriösen wegziehen. Dazu sollte man wissen, welche Daten die Schufa sammelt und auf was man achten sollte, um mit ausreichender Bonität einen Kredit oder ein Darlehen aufzunehmen.
Zunächst sollte man sich darüber im Klaren sein, für wen die SCHUFA Holding AG eigentlich arbeitet – nämlich vorrangig für Banken, Bausparkassen, Versandhandels-Unternehmen, Leasing-Gesellschaften und Telekommunikations-Unternehmen. Diese Vertragspartner bedienen sich zweierlei Arten von Schufa-Auskünften: B-Auskünfte informieren darüber, ob sich ein Kunde vertragstreu verhalten und beispielsweise die Raten ordnungsgemäß zurückgezahlt hat. Deutlich umfangreicher, weil die gesamten Belastungen eines potenziellen Kunden zusammengefasst werden, sind hingegen die so genannten A-Auskünfte: Diese werden vorrangig bei Kreditvergabe, Führung eines Girokontos oder der Ausgabe von Kreditkarten benötigt.
Möglicherweise beruhigend sind in diesem Zusammenhang zwei Zahlen, die von der Schufa 2010 veröffentlicht wurden: So kann Deutschlands größte Wirtschaftsauskunftei Bonitäts-Informationen zu rund 66 Millionen Bundesbürgern anbieten. 91,5 Prozent der von der Schufa erfassten Verbraucher haben positive Informationen. Eingeteilt werden diese Bonitätsinformationen über einen so genannten Score Wert, der besonders dann zum Tragen kommt, wenn ein Kredit aufgenommen werden soll. Wichtig: Mahn- und Vollstreckungsbescheide, eidesstattliche Versicherungen sowie Haftbefehle münden automatisch in eine Kredit-Absage. Idealerweise sollte ein Kreditnehmer möglichst schuldenfrei sein. Bereits laufende Kredite mindern den Schufa-Score automatisch.
Dennoch kann ein künftiger Kreditnehmer direkt Einfluss auf einen möglichst guten Score-Wert nehmen. Dazu sollte er stets pünktlich Rechnungen bezahlen oder vereinbarte Raten überweisen, Ratenverträge mit hohen Gesamtbeträgen oder gar Ratenausfälle vermeiden, ebenso wie häufige Kontowechsel, -überziehungen, sowie -pfändungen. Unter Umständen kann sich auch der Umzug in eine bessere Wohngegend positiv auswirken, allzu häufiges Umziehen wird jedoch von der Schufa wegen der fehlenden Konstanz des Kreditsuchenden negativ bewertet.
Mittlerweile hat der Gesetzgeber verfügt, dass Verbraucher ihre Schufa-Daten einmal im Jahr kostenlos abrufen dürfen. Wer demnächst einen Kredit aufnehmen will, sollte diese Gelegenheit auf jeden Fall wahrnehmen. Gleichzeitig können Verbraucher der Schufa auch untersagen, ihren Scoring-Wert an ihre Vertragspartner weiterzugeben. Davon ist jedoch in letzter Konsequenz abzuraten, denn letztlich könnte dies dazu führen, dass auch die per Kreditvergleich ermittelte beste Bank den ersehnten Kredit ablehnt.