Die Bonität einer Person oder eines Unternehmens ist eines der wichtigsten Merkmale für die Teilnahme am Wirtschaftsleben. Ohne ausreichende Bonität erhält man nirgendwo Kredit, außer vielleicht beim Kredithai. Aber warum man sich dort besser kein Geld leiht, haben wir an anderer Stelle schon ausgeführt. Ohne Kredit kann fast kein Unternehmen wirtschaften, eine Privatperson, die nicht kreditwürdig ist, hat es auch im täglichen Leben schwer – im Zweifel erhält man kein Konto, keinen Handyvertrag und schon gar keinen Ratenkauf. Zwar lässt sich der Mangel einer schlechten Bonität bei einer Kreditaufnahme in gewissem Rahmen ausgleichen, etwa durch das Anbieten von mehr Sicherheiten als gewöhnlich oder auch durch Zahlung höherer Zinsen.
Das geht jedoch nur bis zu einer gewissen Grenze. Ist diese Überschritten, gibt es definitiv von keiner Bank mehr Geld.Da diese Eigenschaft so wichtig ist, sollte man darüber Bescheid wissen, wonach sich die Bonität einer Person oder Unternehmens richtet. Zwar verwenden viele Wirtschaftsauskunfteien auch zweifelhafte Kriterien, um die Bonität zu messen. So fließen beim so genannten Rating auch absurde Werte mit ein, zum Beispiel die Automarke, die man fährt, oder ob man für seine E-Mail-Adresse bezahlt oder eine kostenlose nutzt. Eine günstige Automarke zu fahren oder ein kostenloses Angebot zu nutzen, sind allerdings wenige aussagekräftige Maßstäbe. Wer sparsam mit seinem Geld umgeht, muss nicht automatisch auch knapp bei Kasse sein.
Es gibt aber auch handfeste Kriterien, die tatsächlich eine Aussage über die Zahlungsfähigkeit zulassen. Daher sollte man stets bemüht sein, sich an folgende Regeln zu halten. Ganz wichtig ist für jeden Geldgeber ein geregeltes Einkommen. Am besten schneidet man ab, wenn man über einen unbefristeten Arbeitsvertrag bei einem solventen Unternehmen verfügt. Eine Firma sollte Gewinne aufweisen können, oder zumindest keine Verluste machen, auch wenn es nur wegen der Steuer sein sollte. Gern gesehen sind Leute, die ihre Rechnungen fristgerecht begleichen. Am einfachsten geht das per Lastschriftverfahren, damit man keine Zahlung vergisst. Ist es doch passiert und eine Mahnung flattert ins Haus, sollte man die auf keinen Fall liegen lassen, sondern ohne Verzug bezahlen.
Am besten man fragt nach, ob das Geld eingetroffen ist und versichert sich, dass der Verzug keinem Ratingunternehmen mitgeteilt wurde. Vermeiden sollte man ungenehmigte Kontoüberziehungen. Sollte dies einmal geschehen sein oder kurzfristig notwendig werden, muss man auf jeden Fall vorher mit seiner Bank sprechen, und nicht warten, bis sie von selbst reagiert. Das gleiche gilt für Ratenstundungen. Ist man auf der Suche nach einem Kredit, sollte man sich genau überlegen wo man anfragt. Jede Anfrage wird eingetragen und hat Einfluss auf die Bonität. Um zu verhindern, dass veraltete oder falsche Eintragungen bei Schufa und Co. Schwierigkeiten verursachen, sollte man seine Daten regelmäßig überprüfen und sich gegebenenfalls um Berichtigung bemühen.
Zwar gibt es eine Initiative der europäische Union, den Ratingagenturen Zügel anzulegen. Bevor diese Gesetze in Kraft sind, empfiehlt sich Eigeninitiative, um seine Daten sauber zu halten.