Das französische Pharmaunternehmen Sanofi entwickelt schon seit geraumer Zeit einen Impfstoff gegen die Corona-Pandemie. Bekanntermaßen ist der Konzern nicht der einzige, der an einem solchen Impfstoff arbeitet. Es müssen bis zu mehrere Milliarden Menschen geimpft werden, sodass es sich hier um ein Milliardengeschäft handelt. Dennoch hat nun der Präsident von Sanofi angekündigt, einen solchen Impfstoff für weniger als 10 Euro pro Dosis anzubieten.
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Frankreichs Regierung unterstützt den Hersteller
Im Juni 2020 hatte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron eines der Werke von Sanovi im Südosten des Landes besucht. Der Pharmakonzern kündigte seinerzeit an, um die 610 Millionen Euro für die neue Impfstoff-Forschung und auch für die Produktion zu investieren. Im Juli wurde bekannt, dass Sanofi gemeinsam mit dem britischen Konkurrenten GlaxoSmithKline einen Milliardendeal mit der US-Regierung vereinbart habe. Damit soll die Weiterentwicklung eines möglichen Corona-Impfstoffes vorangetrieben werden.
Interessant ist, dass an der EuroNext in Paris die Sanofi-Aktie diesbezüglich einen Sprung von 1,79 % auf insgesamt 85,07 Euro erreicht hat.
Sanofi erwirbt US-Spezialisten für Autoimmunkrankheiten
Mit einer Milliardenübernahme möchte Sanofi sein Geschäft mit Medikamenten gegen Allergien und Autoimmunerkrankungen stärken. So bot das Unternehmen dem US-Konzern Principia Biopharma 100 US-Dollar je Aktie. Dies entspricht einer Bewertung von etwa 3,68 Milliarden Dollar. Der Abschluss des Deals soll im vierten Quartal 2020 erfolgen.
Mit dem Kauf hat sich Sanofi auch den Zugriff auf das Medikament SAR442168 gesichert, welches zur Behandlung von Multiplen Sklerose eingesetzt wird. Ebenso gehört auch das Medikament Rilzabrutinib dazu, welches gegen die Hautkrankheit Pemphigus Vulgaris sowie gegen die Blut-Autoimmunerkrankung Werlhof eingesetzt wird. Sprecher von Sanofi haben erklärt, dass diese Medikamente großes Potenzial besäßen und diese daher auch zur Behandlung von anderen Krankheiten eingesetzt werden sollen. Hierdurch setzt Sanofi noch stärker auf die Biotech-Sparte, wobei auch hier der Kursanstieg der Aktie zu begründen ist.
Erste klinische Tests mit Corona-Impfstoff
Gemeinsam mit GlaxoSmithKline haben ersten klinischen Tests für den Impfstoff gegen das Corona-Virus begonnen. Wie beide Forschungspartner aus Frankreich und Großbritannien mitgeteilt haben, geht es hier in erster Linie bei der Phase I / II um die Sicherheit und Wirksamkeit. Wichtig ist hier die Immunantwort der getesteten Probanden abzuwarten. Da die Vereinigten Staaten besonders von der Corona-Pandemie betroffen sind, wurden die Tests an 11 verschiedenen Standorten in den USA durchgeführt. Hierzu wurden rund 440 gesunde Erwachsene getestet.
Bis die ersten Ergebnisse jedoch vorliegen, kann es bis Dezember 2020 dauern. Falls die Tests positiv ausfallen, soll noch zum Jahresende mit der Phase III begonnen werden. Hierbei wird überprüft, ob und wie gut der neue Impfstoff wirklich gegen eine Infektion schützt. Bei einem Erfolg soll die Zulassung des Präparats in der ersten Hälfte des kommenden Jahres erfolgen. Beide Konzerne gehen davon aus, dass im Jahr 2021 bis zu einer Milliarde Impfstoff hergestellt werden können. Während sich die Vereinigten Staaten aufgrund des vorgenannten Milliardendeals rund 100 Millionen Impfstoffdosen gesichert haben und weiter 500 Millionen Dosen in Auftrag gegeben hat, hat sich Großbritannien bis zu 60 Millionen Impfstoffdosen gesichert.
Das Rennen um den Corona-Impfstoff
Neben Sanofi als relativ neuer Entwickler für den Corona-Impfstoff sind die bekannten Unternehmen CureVac, Moderna und BioNTech nach wie vor im Rennen. Die Versprechungen sind groß, wobei letztlich immer noch nicht sicher ist, welchem Unternehmen wirklich der Durchbruch gelingt. Aktienanleger können hier mit etwas Feingefühl interessante Aktiengewinne einfahren. Jedoch sollte hierzu regelmäßig die Tagespresse beobachtet werden. Nicht jeder gehr hier wirklich als Gewinner hervor.