Wer im Alter einen Kredit benötigt, der hat es bei vielen Banken recht schwer. Verständlicherweise gehen die Banken davon aus, dass eine Finanzierung nicht über viele Jahre hinausgehen kann. Pensionäre erhalten daher meist nur einen kleinen Kredit, der über eine geringe Laufzeit verfügt. Nun wurde die Gesetzgebung angepasst und soll zukünftig den Zugang zur Bankfinanzierung im Alter vereinfachen. Nach wie vor bekommen Pensionäre auf ihre Kreditanfragen häufig Absagen. Dadurch werden wichtige Investitionen, wie zum Beispiel die barrierefreie Umgestaltung des Wohnraums oder gar die Erneuerung der Heizungsanlage besonders erschwert.
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Novellierung des Hypothekar- und Immobilienkreditgesetzes
Interessant ist, dass nunmehr das Justizministerium eine Novellierung des Hypothekar- und Immobilienkreditgesetzes in die Begutachtung geschickt hat. Damit soll die lang kritisierte Altersdiskriminierung bei der Kreditvergabe beseitigt werden. Auch wenn Senioren nach dem Renteneintritt über ausreichend Sicherheiten verfügen, würden viele Banken ihnen nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben keine Kredite mehr gewähren. Hauptgrund ist, dass die Banken nur dann einen Kredit vergeben, wenn sichergestellt ist, dass der Kreditnehmer bis zum Ende der Laufzeit noch lebt. Dies ist wohl der gravierendste Grund, warum es für Rentner schwer ist, einen Kredit zu bekommen.
Vermögenswerte als Absicherung
Wie das Justizministerium mitteilt, sollen durch die präsentierte Novelle die Banken nicht mehr prinzipiell ältere Kreditnehmer einfach ablehnen. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese noch vor dem Ende der Laufzeit versterben, soll es möglich werden, einen benötigten Kredit zu erhalten.
Eine wichtige Voraussetzung hierfür sind aber Vermögenswerte, welche der Kreditnehmer besitzt und die die Bank im Falle des vorzeitigen Ablebens als Absicherung des Kredits nutzen kann. Zu diesen Sicherheiten gehören beispielsweise ein Auto, ein Aktiendepot oder eine abbezahlte Immobilie.
Keine Benachteiligung älterer Menschen bei der Kreditvergabe
Mit einer vereinfachten Kreditvergabe für ältere Menschen soll es diesen möglich werden, den eigenen Lebensraum auf einfache Weise altersgerecht zu gestalten. Bisher ist dies wegen der verweigerten Kreditvergabe im Alter kaum möglich. Mit der Novelle haben Pensionäre nun die Möglichkeit, eine notwendige Immobiliensanierung vorzunehmen. Damit können Gebäude energieeffizient umgebaut werden und es lassen sich die Energiekosten minimieren. Aber auch bei anderen wichtigen Umbaumaßnahmen kann ein solcher Kredit weiterhelfen. Vielleicht muss wegen einer körperlichen Beeinträchtigung ein Treppenlift o. ä. angeschafft werden.
Das Gesetz soll in den kommenden Monaten überprüft werden. Man geht davon aus, dass es ab dem 1. April 2023 in Kraft treten wird.
Kreditvergleich kann helfen
Auch wenn sich durch die geänderte Gesetzeslage die Kreditvergabe für Senioren verbessert hat, sollten diese einen Kreditvergleich vornehmen. Schon jetzt gibt es zahlreiche Anbieter, die sich auf Senioren spezialisiert haben. Wichtig ist, dass man bei einem solchen Vergleich nicht nur auf die Zinsen, sondern auch auf die übrigen Konditionen achten sollte. Damit die monatlichen Raten zurückgezahlt werden können, muss das Renteneinkommen entsprechend angepasst sein. Zu den wichtigen Bedingungen für eine solche Kreditvergabe zählen nicht nur hinterlegte Sicherheiten, sondern auch das Höchstalter für die Kreditvergabe.
Wer im Alter einen Ratenkredit sucht, der sollte sich nicht ausschließlich an die eigene Hausbank wenden. Auch wenn man hier schon Jahrzehnte Stammkunde ist, muss dies nicht bedeuten, dass es hier wirklich einen Kredit mit günstigen Zinsen gibt. In aller Regel sind die Online- und Direkt-Banken um ein Vielfaches günstiger.