Bereits seit Monaten verlieren die Länder, die zur Eurozone gehören, an wirtschaftlicher Stabilität. Das Bruttoinlandsprodukt fällt dementsprechend immer häufiger nicht zufriedenstellend aus. Für Deutschland erwarten das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und andere Analysten eine schrumpfende Wirtschaft im dritten Quartal dieses Jahres.
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Gut überstandene Rezessionen in der Vergangenheit
Im 21. Jahrhundert war Deutschland bereits von zwei Rezessionen betroffen: 2001-2003 und 2008-2009. Auf die wirtschaftliche Lage bezogen lautete damals eine gängige Bezeichnung für Deutschland der „kranke Mann Europas“. Dank der Agenda 2010 war es möglich, Reformen umzusetzen, die eine Verbesserung der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit sich brachten. Nichtsdestotrotz ist gerade Deutschland nun erneut von einer Rezession bedroht.
Erheblicher Absatzrückgang für die deutsche Autoindustrie
Traditionell zählt Deutschland zu den exportorientierten Ländern. Das heißt, die bereits seit längerem bestehenden internationalen Handelskonflikte wirken sich zunehmend negativ auf die deutsche Wirtschaft aus. Ausgerechnet einer der bedeutsamsten Wirtschaftszweige hierzulande hat unter diesen Auswirkungen besonders stark zu leiden: die Autoindustrie. Für das vergangene Jahr war der Absatzrückgang auf 17 Prozent zu beziffern. Abgesehen von den Handelskonflikten bedingen zusätzlich geopolitische Krisen und wachsende Umweltanforderungen einen zurückgehenden Absatz an Kraftfahrzeugen.
Pessimismus oder Optimismus?
Während zahlreiche Wirtschaftsexperten und Analysten sich pessimistisch zeigen, was Deutschlands Wirtschaft betrifft, ist die Bundesregierung nach wie vor optimistisch eingestellt. Tatsächlich gibt es bereits viele Unternehmen, die kürzere Arbeitszeiten, Vorruhestand und andere Maßnahmen ergreifen, um Kosten zu reduzieren. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bezeichnet die wirtschaftliche Situation als Konjunkturschwäche; zudem erwartet er für das laufende Jahr ein moderates Wirtschaftswachstum. Indes fordert auch Altmaier, dass die Politik Rahmenbedingungen schafft, die der Wirtschaft zuträglich sind.