Ob man mit einer Bank zufrieden ist, hängt ganz entscheidend vom zuständigen Bankberater ab. Schließlich ist er es, der einem zuerst einmal menschlich sympathisch sein muss, und der sich für die Interessen seines Kunden einsetzt. Da macht es im Zweifel einen großen Unterschied, ob man sich schon seit Jahren kennt, oder ob man nur als Datei behandelt wird. Ist der Berater wirklich gut, wird er mitunter das Bedürfnis haben, sich beruflich zu verbessern. Ist das auf dem derzeitigen Arbeitsplatz nicht möglich, sucht er sich einen anderen, was qualifiziertem Personal auch heute nicht wirklich schwer fällt.
Für den Kunden stellt sich nunmehr die Frage, ob ihm die Leistungen der bisherigen Hausbank oder die Beratung durch die bestimmte Person wichtiger sind. Es geht also darum, ob man wie der Berater die Bank wechselt oder ob man sich an einen neuen Ansprechpartner gewöhnen will.Ein neuer Berater muss sich natürlich erst einmal mit seinen Kunden beschäftigen, bevor man sich wie bisher einfach vertrauen kann. Auch mit Vorabinformationen muss sich der Neue erst einmal ein eigenes Bild machen. Aus den Kundenunterlagen lassen sich relevante Informationen nur begrenzt entnehmen, da Bankgeschäfte auch viel mit den persönlichen Eigenschaften des Kunden zu tun haben. Also wird es nicht mehr so wie bisher, einfach auf Zuruf möglich sein, seine Bankgeschäfte abzuwickeln. Bis es soweit ist, wird der Kontakt zur Bank wieder formaler werden als zuvor.
Der alte Kundenberater hat natürlich ein eigenes Interesse, seine Altkunden mit zum neuen Arbeitgeber zu nehmen. Diesem muss er Gewinn einbringen und er hat Sollvorgaben, die er erfüllen muss, wenn er beim neuen Arbeitgeber punkten will. Nicht zuletzt deshalb hat die neue Bank ihn auch eingestellt, damit er ihnen Kunden vom Konkurrenten mitbringt. Also wird er alle Kunden, bei denen es sich lohnt, versuchen zu überzeugen, die Bank zu wechseln. Ob sich das wirklich lohnt, muss man erst einmal durchrechnen. Auf jeden Fall kostet es erst einmal Geld. Ist man bei der alten Bank Kreditnehmer, muss man bei einer Umschuldung mit hohen Kosten rechnen. Auch Depots zu übertragen kostet Geld. Ein neues Konto einzurichten und alle Vorgänge zu übertragen ist zeitaufwändig und lästig, Pannen dabei sind sehr wahrscheinlich.
Bevor man all dies auf sich nimmt, sollte man seine bisherige Bank auf das Problem ansprechen und bei dieser Gelegenheit bessere Konditionen aushandeln. Schlie?lich will das Institut ihre Kunden behalten und wird verhandlungsbereit sein. Auch der neue Kundenberater hat eine Chance verdient und wird vielleicht bald genauso ein vertrauter Ansprechpartner sein wie der alte.