Höchstwahrscheinlich setzt die Aufsichtsbehörde BaFin zum 01. Juli 2019 den Ratschlag des Ausschusses für Finanzstabilität um und aktiviert den antizyklischen Kapitalpuffer. Zunächst für 12 Monate wären die Banken gefordert, insgesamt 5,3 Milliarden Euro zusätzlich zurückzulegen.
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Gründe für die Empfehlung
Sowohl der stark boomende Immobilienmarkt als auch die drastische Abkühlung der Konjunktur veranlassten den Ausschuss für Finanzstabilität, sich für ein Anheben des antizyklischen Kapitalpuffers auf 0,25 Prozent auszusprechen. Bisher lag der Wert noch bei null. Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, umso besser ist es den Banken möglich, nicht eingeplante Einbußen ausgleichen zu können.
Die BaFin und der antizyklische Kapitalpuffer
Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) wurde im Jahr 2002 gegründet, um für ein funktionierendes und stabiles deutsches Finanzsystem zu sorgen. Einer der wichtigsten Aufgabenbereiche der BaFin diesbezüglich ist die Bankenaufsicht. Die Einführung des antizyklischen Kapitalpuffers erfolgte am 01. Januar 2016. Die Festsetzung und die Veröffentlichung dieser Pufferquote für deutsche Banken obliegt seither der BaFin, deren Präsident derzeit Felix Hufeld ist.
Kritik der Bankenverbände
Die deutschen Bankenverbände üben Kritik an der geplanten Anhebung der Pufferquote, die zur falschen Zeit käme. Die momentane wirtschaftliche Lage sei so fragil, dass der antizyklische Kapitalpuffer sich schlimmstenfalls sogar prozyklisch auswirken könne. Der Ausschuss für Finanzstabilität rechtfertigt die Vorgabe mit dem rascheren Ansteigen der Kreditvergabe der Banken gegenüber dem Wachsen des Bruttoinlandsproduktes. Finanzstaatssekretär Jörg Kukies zufolge soll diese präventive Maßnahme dazu beitragen, die Banken beizeiten widerstandsfähig gegen die beständig wachsenden Risiken zu machen.