Sowohl das im September dieses Jahres endende Central Bank Gold Agreement als auch ein schwächerer Dollar werden für Bewegung auf dem Goldmarkt sorgen. Zuletzt war Gold vor sechs Jahren so teuer wie zurzeit. Es stellt sich die Frage, ob der Goldpreis tatsächlich noch weiter ansteigen wird. Immerhin ist der Preis für eine Feinunze Gold seit vier Wochen nicht mehr unter 1.225 Euro gefallen.
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Das Central Bank Gold Agreement
Im Jahr 1999 unterzeichneten 22 Zentralbanken das Central Bank Gold Agreement (CBGA). Das Goldabkommen regelte bislang, wie und in welchem Umfang die Zentralbanken Gold veräußern durften. Insbesondere galt es, Turbulenzen auf dem Goldmarkt zu verhindern. Die Verlängerung des Goldabkommens erfolgte jeweils nach fünf Jahren. Die vierte, in diesem Jahr eigentlich fällige, Verlängerung halten die Zentralbanken für nicht notwendig: Immerhin habe sich der Goldpreis seit 1999 nahezu verfünffacht und es gebe genügend Investoren im Bereich Edelmetalle. Zudem gelte Gold nach wie vor als Teil der Währungsreserven.
Gold ist keine risikofreie Anlagevariante
Grundsätzlich ergibt sich auch der Goldpreis aus Angebot und Nachfrage. Da es sich bei Gold aber zusätzlich um ein Spekulationsobjekt handelt und weitere preisrelevante Faktoren vorliegen, schwankt der Preis recht stark. Beispiele für Faktoren, die Auswirkungen auf den Goldpreis haben, sind Wechselkurse, Ölpreis und politische Krisen. Aktuell ist mit einer weiteren Abschwächung des Dollars zu rechnen, die eine höhere Notierung des Goldes mit sich bringen dürfte. Abhängig von politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen kann es relativ kurzfristig zu Goldankäufen oder –verkäufen in großer Zahl kommen.
Wie wirkt sich die Kündigung des CBGA aus?
Experten gehen nicht davon aus, dass auch nur eine der 22 Zentralbanken kurzfristig nach Ende des Central Bank Gold Agreement eine größere Goldmenge verkaufen wird. Den Goldverkauf betrachteten bislang nahezu alle Länder als allerletzte Maßnahme, um eine prekäre finanzielle Lage zu überwinden. Jüngstes Beispiel ist Venezuela. Die Zentralbanken Chinas und Russlands hingegen kaufen Gold. Theoretisch hätten die Notenbanken zwar mehr Freiheiten, wenn es um den Goldverkauf geht, praktisch werden sie hiervon aber wohl kaum Gebrauch machen.