Die aktuellen Krisen, wie Corona, Ukraine-Krieg und Inflation, sind überall gegenwärtig. Die Verbraucher werden hier stark herausgefordert. Wer auf lange Sicht gut wirtschaften möchte, der muss eine finanzielle Vorsorge treffen und sein Geld gut anlegen. Leider sind die meisten Deutschen mit den aktuellen Lebenshaltungskosten überfordert. An Sparanlagen ist in diesem Fall kaum zu denken. Darüber hinaus stehen häufig teure Investitionen an, die sich nicht unbedingt vermeiden lassen. Viele Verbraucher und Verbraucherinnen können mittlerweile auch kleinere Kredite nicht mehr bedienen, sodass hier eine Überschuldung droht. Es ist daher interessant zu erfahren, in welchen Regionen die meisten Menschen in Deutschland überschuldet sind.
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Was ist eine Überschuldung?
Von einer Überschuldung ist dann die Rede, wenn die Verbindlichkeiten und Schulden das eigene Vermögen übersteigen. Hierdurch entsteht ein gefährliches Ungleichgewicht, welches nicht selten in die Privatinsolvenz führt. Im Jahr 2021 waren rund 6,2 Millionen Deutsche überschuldet. Dies wurde im Schuldnerreport 2021 durch eine Auswertung von Creditreform dargelegt. Ein Großteil der Überschuldeten waren übrigens Männer. Die überschuldeten Frauen betrugen rund 2,4 Millionen.
Zu den häufigsten Gründen für eine solche Überschuldung gehört eine Arbeitslosigkeit. Darüber hinaus kann aber auch eine unwirtschaftliche Haushaltsführung, eine langfristige Beschäftigung im Niedriglohnsektor oder gar eine gescheiterte Selbstständigkeit dazu führen. Nicht unwichtig sind die privaten Krisen, wie zum Beispiel eine längere Krankheit. In einigen Städten bleibt die hohe Überschuldung auch in diesem Jahr bestehen.
In diesen Städten sind die Menschen am meisten überschuldet
Die nachfolgenden Städte sind besonders hart betroffen:
- Bremerhaven mit 20 %
- Pirmasens mit 18 %
- Neumünster mit 17,4 %
- Gelsenkirchen mit 16,9 %
- Herne mit 16,8 %
- Duisburg mit 16,2 %
- Wuppertal mit 15,6 %
- Wilhelmshaven mit 15,6 %
- Hagen mit 15,6 %
- Halle an der Saale mit 15,3 %
Das Beispiel Bremerhaven macht deutlich, dass die Hafenstadt mit etwa 110.000 Einwohnern ein wichtiges Logistikzentrum für die Container- und Frachtindustrie darstellt. Ebenso ist hier die Fischindustrie mit ihren Transportwegen angeschlossen. Vor Ort produzieren bekannte Unternehmen, wie Frosta und Nordsee. Dennoch hat die Stadt schon seit vielen Jahren mit einer hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Grund hierfür ist die Globalisierung der Fischerei. Aber auch die Werftindustrie ging bereits seit den 80er Jahren sprunghaft zurück. Viele Betriebe mussten schließen. Im Jahr 2021 waren in Bremerhaven rund 13,1 % der Bevölkerung arbeitslos.
Die Aussichten verbessern sich aktuell nicht
Wegen der hohen Energiekosten und der gestiegenen Inflation haben es die Menschen hierzulande noch schwerer. Die Wirtschaft merkt schon jetzt eine stark verhaltene Nachfrage. Weniger sparen können die Menschen jedoch bei den Lebensmitteln, auch wenn diese ebenfalls stark im Preis angestiegen sind. Wegen der Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank können viele nicht ohne Weiteres einen Ratenkredit aufnehmen. Mittlerweile sind die dortigen Zinsen ebenfalls stark angestiegen. Experten gehen davon aus, dass diese wirtschaftliche Schieflage wohl noch ein bis zwei Jahre anhalten wird.
Wer einen gesicherten Arbeitsplatz besitzt, der kann dennoch auf einen Ratenkredit hoffen. Auch wenn die Zinsen momentan angestiegen sind, gibt es auf dem Markt zahlreiche Kreditinstitute, bei denen auch ohne gute Bonität noch der eine oder andere Kredit erhältlich ist. Zumindest lassen sich diese Kredite nutzen, um unabwendbare Investitionen tätigen zu können. Die rosigen Zeiten, wie sie vor der Corona-Pandemie waren, sind wohl aber endgültig vorbei.