Sowohl Investoren als auch die Bundesagentur für Arbeit befürchten schwierige Zeiten in naher Zukunft. Im Juni 2019 bewerten Anleger die wirtschaftliche Lage hierzulande so schlecht wie es seit März 2010 nicht mehr der Fall war.
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Anzeichen für die wahrscheinlich eintretende Rezession
Die Investment-Beratungsfirma Sentix, die monatlich eine Umfrage unter etwa 900 Anlegern durchführt, gibt an, dass das zugrunde gelegte Barometer im laufenden Monat auf minus 0,7 fiel. Die Abnahme beträgt somit 8,6 Punkte. Anlass genug für den Geschäftsführer von Sentix, Manfred Hübner, die unmittelbar bevorstehende Rezession zu prophezeien.
Oder handelt es sich lediglich um ein leicht gestiegenes Risiko?
Anders als Sentix geht das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) nur von einem leicht gestiegenen Rezessionsrisiko aus. Die aktuelle Prozentzahl wird das IMK ab Mitte des Monats veröffentlichen – zuletzt hatte das Institut eine 28-prozentige Wahrscheinlichkeit angegeben. Nach Auffassung des IMK sei der leicht gestiegene Wert kein Grund Alarm zu geben. Die Bundesagentur für Arbeit hält einen verstärkten Anstieg der Kurzarbeit für wahrscheinlich und probt das Eintreten dieses Falls. Schließlich müssten kurzfristig wesentlich größere Beträge an Kurzarbeitergeld verfügbar sein. Indes sieht die Bundesagentur eine spürbare Zunahme der Arbeitslosigkeit als sehr unwahrscheinlich an.
Handelsstreitigkeiten als zusätzliche Belastung
Nach wie vor wirkt sich der Handelsstreit zwischen China und den USA auch auf deutsche Unternehmen negativ aus. Einerseits sind die USA für viele deutsche Konzerne der wichtigste Exportmarkt, andererseits ist China das zukunftsträchtigste Ziel für Importe und Exporte. Gegenwärtig hält die Bundesregierung lediglich noch ein 0,5-prozentiges Wirtschaftswachstum für wahrscheinlich.