Schon seit einiger Zeit ist die Zinswende deutlich spürbar geworden. Insbesondere bei neuen Krediten sind die Zinse quasi explodiert. Auch wenn viele Verbraucher aktuell eine hohe Kaufzurückhaltung an den Tag legen und die Preise insgesamt wegen der Inflation steigen, ist die Nachfrage nach Krediten recht hoch. Dies kann jedoch sehr teuer werden. Bei den Ratenkrediten ist aktuell festzustellen, dass die Anträge in die Höhe gehen, sich diese Kredite verteuert haben und es in erster Linie um kleinere Beträge geht.
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Eine unaufhaltbare Entwicklung auf dem Finanzmarkt
Leider sind die Zinsen für Kredite stark angestiegen. Ein Ende ist aktuell noch nicht absehbar. Viele Verbraucher müssen für teuer Anschaffungen sparen oder sich das Geld von einer Bank borgen. Seit dem Frühjahr 2022 müssen Verbraucher jedoch für Kredite deutlich tiefer in die Tasche greifen. Dies betrifft nicht nur Ratenkredite, sondern auch den Dispo-Kredit und die Baufinanzierung.
Durchschnittlich sind Kredite insgesamt um 35 % teurer geworden. Das Vergleichsportal Verivox hat rund eine Millionen Finanzierungsnagebote unter die Lupe genommen. Interessant ist, dass selbst bei den ehemals günstigen Anbietern im Oktober 2022 die Zinsen um 65 % höher liegen als noch im Januar. Leider erwarten auch die Banken in den nächsten Monaten noch höhere Zinsen.
Aktuelle Zinslage
Anfang des Jahres lagen die durchschnittlichen Zinsen für Ratenkredite bei 4,98 %. Aktuell sind die Zinsen auf durchschnittlich 6,72 % gestiegen. Im Jahr 2021 wurden etwa 7 Millionen Kreditverträge abgeschlossen. Aktuell ist noch nicht absehbar, ob der Trend weiter anhält. Jedoch ist festzustellen, dass insbesondere die Kredite unter 1.000 € im Vergleich zum Vorjahr von 19,9 auf 29,5 % gestiegen sind. Gerade jüngere Verbraucher nehmen häufiger einen Kleinkredit auf.
Für Immobilienkäufer wird es schwieriger
Die Zinsen für Baudarlehen sind enorm in die Höhe geschossen. Wer heute ein 10-jähriges Darlehen für eine Immobilie aufnehmen möchte, der muss hierfür rund 3,8 % an Zinsen einrechnen. Dies ist dreimal so viel wie noch vor einem Jahr. Dies bedeutet, dass Kreditnehmer vor einem Jahr mit einer Monatsrate von 1.000 € noch ein Gesamtdarlehen über 300.000 € aufnehmen konnten. Jetzt kann man sich für diese Monatsrate nur noch ein Gesamtdarlehen über 180.000 € leisten. Dier niedrige Zinssatz von 1 % gehört somit der Vergangenheit an. Ebenso sind auch die Voraussetzungen für die Aufnahmen eines Immobiliendarlehens verschärft worden. Immerhin müssen Bauwillige oder Immobilienkäufer nun ein höheres Eigenkapital an den Tag legen. Auch hier ist ein Ende der Zinssteigerung noch nicht absehbar.
Der teure Dispo-Kredit
Schon immer sind Überziehungszinsen für das eigene Konto recht hoch gewesen. Aktuell beläuft sich der Dispo-Zins auf rund 10,1 %. Wie der Kreditvermittler smava festgestellt hat, sind von Kontoüberziehungen mehr als 6,6 Millionen Kunden betroffen.
Anzumerken ist, dass insbesondere in den aktuell schwierigen Zeiten immer häufiger Dispo-Kredite eine Rolle spielen. Viele Menschen müssen allein wegen der gestiegenen Energiekosten ihr Konto überziehen. Dies kann auf Dauer richtig teuer werden. Andererseits bleibt den Menschen auch kaum eine Möglichkeit, Geld zu sparen. Die Lebenshaltungskosten sind ebenfalls gestiegen. Dennoch sollte man in heutiger Zeit genau überlegen, ob eine Kreditaufnahme oder eine Kontoüberziehung unbedingt notwendig sind.