Endet die Zinsfestschreibung eines Kreditvertrages, ohne dass der Kredit abbezahlt ist oder abgelöst werden kann, muss man einen neuen Kreditvertrag schließen. Dabei kann man mit dem bisherigen Kreditgeber verhandeln, man kann aber für die Prolongation auch mit anderen Banken verhandeln, in der Hoffnung, dort noch günstigere Konditionen zu bekommen. Man kann in der Regel bei einem Kredit für ein Eigenheim – das ist wohl der häufigste Darlehensfall über größere Summen – im privaten Bereich von einer Zinsfestschreibung von zehn bis fünfzehn Jahren ausgehen. Solange sind beide Vertragspartner an die Höhe der Zinsen gebunden. Erst wenn diese Zinsbindungsfrist endet, kann ein neuer Zins Platz greifen.
Das heißt aber nun nicht, dass sich erst nach Ablauf dieser Frist über die neuen Zinsen verhandeln lässt. Sind die Bauzinsen zum Beispiel zu einem Zeitpunkt interessant, die Zinsbindung läuft aber noch über eine Reihe von Monaten, dann kann man sich das aktuelle Zinsniveau für die Zukunft sichern. Man tut dies mit einem Forward Darlehen. Dies ist allerdings nur bei im Grundbuch abgesicherten Krediten möglich. Dieses Forward Darlehen hat eine Vorlaufzeit von einer Reihe von Monaten, das heißt, der Zeitpunkt der Auszahlung wird erst nach Ablauf der Zinsbindung liegen. Es versteht sich von selbst, dass dabei natürlich ein gewisser Zinsaufschlag gegenüber den aktuellen Zinsangeboten inkauf genommen werden muss.
Will man eine Anschlussfinanzierung bei der Bank tätigen, die einem bisher den Kredit gewährt hat, so muss man sich im Klaren sein, dass diese nicht gezwungen ist, einen Kredit zu prolongieren. Hat sich beispielsweise die Bonität eines Kundens verschlechtert, kann sie die Verlängerung des Kredites ablehnen. Gegen Ende der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts wurden die Banken gesetzlich dazu verpflichtet, dem Kunden drei Monate vor Ablauf der Zinsbindungsfrist mitzuteilen, ob sie willens ist, einen neuen Kredit zu gewähren. Dabei gehen die Banken häufig dazu über, die bisherigen Konditionen auf den neuen Vertrag zu übertragen. Man muss also schon sehr genau hinsehen, ob diese in allen Einzelpunkten gerechtfertigt sind.
Daher ist es in jedem Fall sinnvoll, sich Vergleichsangebote einzuholen. Die Informationen können einem die Verhandlungen erleichtern, da man dadurch einen größeren Überblick bekommt. Ist man sich nicht sicher, ob die eigene Kompetenz für einen solchen Vergleich ausreicht, kann man sich an die freien Makler auf dem Finanzmarkt wenden, die einem Angebote meist kostenlos unterbreiten. Wobei man sich auch hier klar sein muss, dass die Arbeit, die darin steckt, sich bei einem Abschluss auch in den Kreditkosten niederschlägt.