Die weltweite Finanzkrise scheint in den Köpfen der Deutschen noch nicht wirklich angekommen zu sein. Trotz täglicher Horrormeldungen über die aktuelle Lage und die düsteren Aussichten für die Zukunft konsumieren die Bürger nach wie vor mit Begeisterung. Ist die Krise vielleicht gar keine?Möglicherweise spielt hier, wie so oft im Wirtschaftsleben, die Psychologie eine entscheidende Rolle. Viele wolle vielleicht gar nicht sehen, dass wir im Augenblick in einer schwierigen Lage sind oder sie „tanzen auf dem Vulkan”, bevor er endgültig ausbricht. Wer zum Pessimismus neigt, der hat derzeit viele Freunde. Zahlreiche so genannter Experten prophezeien sogar, dass eine Inflation wie in der letzten großen Weltwirtschaftskrise ohnehin alles Geld auffressen wird. Daher wäre es nur folgerichtig, es auszugeben, solange es noch etwas wert ist.
In den USA ist die Krise jedoch noch schon weiter fortgeschritten; kein Wunder, hier hat sie ja auch ihren Anfang genommen. Dort halten sich die Konsumenten inzwischen beim Einkaufen spürbar zurück. Das will etwas heißen, vor allen Dingen in Amerika, wo sich die Bürger so schnell die Laune nicht verderben lassen wie hierzulande. In den Staaten droht zudem noch eine weitere große Gefahr, nämlich die so genannte Kreditkartenblase. Zahlreiche US-Bürger haben sich mit dem Plastikgeld hoffnungslos überschuldet. Wer von den Betroffenen nun auch noch seinen Job verliert, der wird seine Kreditkartenrechnung voraussichtlich niemals begleichen können. Da diese Schulden ähnlich wie die faulen Hypothekenkredite weiter verkauft wurden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Papiere abstürzen. Diese Zusammenbruch wird uns genauso zeit versetzt erfassen wie der Zusammenbruch des Immobilienmarktes.
Insofern ist es vielleicht ein gute Idee, jetzt zu kaufen, was man sich vielleicht später nicht mehr leisten kann. Allerdings sollte man dabei auch an morgen denken, und sich nicht mit Vorsatz ruinieren.