Nach Ansicht der Industriestaaten-Organisation OECD hat Deutschland die Chance, die Konjunktur durch höhere Investitionen zu stützen. Nicht zuletzt höhere Ausgaben für die Digital- und Infrastruktur sowie für Forschung und Bildung seien in diesem Zusammenhang unverzichtbar. Entgegen dem insgesamt schwachen Wirtschaftsverlauf entwickeln sich aber zumindest die Beschäftigtenzahlen, die Löhne und die Baubranche recht positiv.
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Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern
Obwohl der Bundeshaushalt für 2019 zusätzliche Gelder für derart wichtige Bereiche wie die Kinderbetreuung und die Verkehrsinfrastruktur vorsieht, bewertet die OECD die Gesamtsumme als zu niedrig. Den durchschnittlichen Investitionswert der übrigen Länder innerhalb des Euroraums erreichte Deutschland im Jahr 2018 jedenfalls nicht.
Bessere Planung und einfachere Verwaltungsverfahren
Dass gerade auf der kommunalen Ebene mehr Investitionen der wirtschaftlichen Entwicklung (auch langfristig) zugutekämen, liegt auf der Hand. Höhere Investitionssummen sind sicherlich unverzichtbar. Aber ebenso notwendig ist ein ergebnisorientiertes Vorgehen. Abgesehen von vereinfachten Verwaltungsverfahren ist deshalb eine schnellere und effektivere Planung gefragt.
Das zu erwartende Wachstum des deutschen BIP
Die OECD sagt Deutschland für das laufende Jahr ein lediglich um 0,7 Prozent steigendes Bruttoinlandsprodukt vorher. 2020 werde das Plus mit 1,6 Prozent wieder deutlich höher ausfallen. Ebenso wie viele Wirtschaftsexperten macht die Industriestaaten-Organisation vorrangig den nach wie vor nicht festgelegten Brexit und bestehende Handelskonflikte für eine schwache Konjunktur verantwortlich. Als Resultat dieser wirtschaftlichen und politischen Ungewissheiten seien vorerst niedrigere Unternehmensinvestitionen und ein verlangsamtes Exportwachstum wahrscheinlich.