Auch wenn die Zahl der emissionsarmen Autos in den letzten Jahren europaweit stark gestiegen ist, besteht nach Einschätzung der EU-Kommission nach wie vor erhöhter Handlungsbedarf: Um das für Neuwagen geltende Ziel von maximal 130 Gramm CO2 pro gefahrenen Kilometer auch tatsächlich bis 2015 realisieren (und idealerweise auch noch unterbieten) zu können, werden ab sofort besonders günstige EU-Kredite angeboten. Kleiner Wermutstropfen: Diese Kredite werden nicht an die Verbraucher, sondern an die Autohersteller vergeben.
Wie die EU-Kommission in Brüssel bekanntgab, sollen die jetzt in Aussicht gestellten Kredite die europäischen Automobilproduzenten dazu bewegen, noch umweltfreundlichere Autos zu entwickeln und zu bauen. Ziel ist es, den durchschnittlichen CO2-Grenzwert für Neufahrzeuge noch einmal um weitere sieben Gramm zu senken. Die Fördergelder aus Brüssel werden dabei jedoch nicht nach dem Gießkannen-Prinzip fließen: Um überhaupt an die entsprechenden Förderkredite zu gelangen, müssen sich die europäischen Hersteller bei der künftigen Entwicklung „grüner“ Autos genau an gewisse Bewertungsvorgaben der Kommission halten.
Hintergrund für diese Förderungsmaßnahme sind die von der EU festgesetzten Obergrenzen für den CO2-Ausstoß neuer Kraftfahrzeuge. Die dabei festgelegte Staffelung sieht vor, dass alle neu zugelassenen Fahrzeuge spätestens bis 2015 den durchschnittlichen Grenzwert von 130 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer erreichen müssen. Bereits im kommenden Jahr sollen es 65 Prozent der Neuzulassungen sein, 2013 dann 75 Prozent und 2014 80 Prozent.
Übrigens: Bei Überschreiten der Emissions-Grenzwerte müssen die Autobauer Geldbußen zahlen. Dies dürfte derzeit besonders die deutschen Premium-Hersteller treffen. Es ist deshalb zu erwarten, dass die jetzt in Aussicht gestellten EU-Kredite gerade hier auf großes Interesse stoßen werden.